Newspaper Page Text
s Verursacht durch Car ranzas Hartnäckigkeit. Zieht Erkundigungen ein. Ist anscheinend entschiede» dagegen, daß die südamerikanischen Tvrie denckommissäre sich mit den in orten Angelegenheiten Mexikos befassen. Allgemein scheint in Mexiko die Ansicht vor/,«herrschen, 'boü die Ziifle Hucrtao als Tik' tator von Mexiko gezahlt sind und und das, es leichter fiiit wird, zu einem Einverständnis zu gelan^ 1 gen, wenn er aus dem Wege ist. De Cassasno, früherer mexikani' s scher Botschafter in Washington aus Europa nach der Bundes- Hauptstadt beordert Washington, 4. Mai» Gen. Car ranza f)at heute bei den südamerika tischen Friedensvermittlern anfragen lassen, welche Pflichten nnv Macht befugnisse den Vertretern der streiten ien Parteien vor der Fiievenskom mission zufallen. Vor allem will er Gewißheit darüber haben, ob sein Vertreter eventuell verpflichtet wäre, sich an Friedensvermittlungsverfucken betreffs der Wirren in Mexiko selbst zu beteiligen. Admiral Howard meldet aus Man zanillo, daß dort ein scharfer Noten wechsel zwischen den Führern Jber Huertisten und Konstitutisnalisten stattgefunden habe. Washington, 4. Mai. Wenngleich General Carranza, der Fhrer der mexianischen Rebellen, sich entschieden geweigert hat, einen Waffenstillstand mit Gen. Huerta abzuschließen, so werden die hiesigen diplomatischen Wertreter der südamerikanischen Re publiken Argentinien, Brasilien und Chile die als Friedensvermittler fun gieren, ihre Unterhandlungen doch fortsetzen. Sie sind der festen Hoff nung, daß es ihnen doch noch mögl Iich sein wird, sich nicht nur mit der Kontroverse zwischen Huerta und der Regierung der Vereinigten Staaten zu beschäftigen, sondern auch mit dem Streit zwischen den feindlichen Par teien in Mexiko selbst. Als einen der Gründe dafür, daß er sich nie dazu perstehen wird, einen Waffenstillstand mit Huerta abzuschließen, sagt Gen. Carranza wörtlich: „15in Einstellen der Feindseligkeiten würde in dem Bürgerkrieg, der augenblicklich in Mexiko zwischen dem Usurpator Huer ta und den Konstitutionalisten unter meinem Kommando geführt wird, nur dem Erstgenannten Vorteile bringen." Heute traf Rafael Zubaran, der per sönliche Agent Carranzas, hier in der Bundeshauptstadt ein. Es konnte nicht in Erfahrung gebracht werden ob Zubaran von Carranza ernannt und ermächtigt ist, ihn vor der Frie densvermittlungsebhörde zu vertreten. Aus der Stadt Mexiko traf heute hier die Nachricht ein, daß Konsul Canada die in Stadt Mexiko zurück gebliebenen Amerikaner aufs neue ge warnt hat, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Im Laufe des heutigen TageS wird ein Spezialzug mit amerikanischen Flüchtlingen die Stadt Mexio verlassen. Stadt Mexiko, Mexiko, 4. Mai. Aus Manzanillo an der pazifischen Küste traf gestern hier die Nachricht tin, daß der mexikanische Dampfer „ßuella" durch eine Mine zerstört worden sei. Diese war, wie es heißt, -für den Panzerkreuzer „Rnletgh" von der Flotte der Vereinigten Staaten bestimmt. So weit bis jetzt tn Er fahrung gebracht werden konnte, hat bei der Katastrophe niemand sein Le ben eingebüßt. Der gesunkene Damp fer „Luella" gehörte der „Pacific Railway Co." Joaquin De Cassafus, der frühere mexikanische Botschafter in Washing ton, der sich augenblicklich in Karlsbad aufhält, erhielt gestern von der Re gierung Huertas den Befehl, sich so Fort nach Washington zu begeben. Vera Cruz, Mexiko, 4. Mai. Nach richten, die gestern hier eingetroffen find, melden, daß der provisorische Präsident Huerta geneigt wäre, von seinem Amt zurückzutreten, wenn ihm sicheres Geleit nach einem mexikani schen Hasen garantiert und die Er laubnis erteilt wird, dort ein aus ländisches Kriegsschiff zur Flucht aus Mexiko zu benutzen. In hiesigen mexikanischen Kreisen zirkulierte ge stern das Gerücht, daß Huerta schon vor einer Woche die Absicht hatte, von seinem Amt zurückzutreten, daß «r aber durch Meinungsverschieden heiten, die unter den Mitgliedern sei »«es Kabinetts entstanden waren, da- Simmteste in abgehalten wurde. General Carranza, der Führer der erikanifchen Rebellen, hat aufs be erklärt, daß er sich auf kei nen Waffenstillstand mit Gen. Huerta Itmloffen könne. 8 Arbeit Wer. AuS dem Staate Oklahoma jlöttb eine verheerende Ueberschwem mung gemeldet, die auch Menschenle ben als Opfer gefordert hat. Washington, (. Mai.—Tie süda» mexikanische Friedensverniittler ha lu'it eint1 bösliche, aber bestimmte Note an den Vorgesetzten Villas gesandt, das er bei der Vermittfimgkonfercni, die am 18. Mai in Niagara Falls, Out., Canada stattfinden soll. auSge schieden sei, iveil er feine militärischen Operationen gegen huerta fortgesetzt imd auf die Waffenstillstandsbeding imgcn nicht einging. Die Per. Staa ten haben noch keine offtciellett Vertre ter ernannt. Huertas Mittel find an geblich erschöpft und Villa hat einen vU'blid) erschöpft und Villa? hat einen Freund seines Vorgesetzten Carranza, den General Manuel Chao, seines Oftoitberneitvi1often§ von Chihuahua entwtzt, wodurch es offenbar wird, das der Bruck) zwischen Villa imd Carranza sich immer erweitert. Mex ikanische Vundestruppen sollen die Bahnstrecke nach der Hauptstadt Mexi kos unterminirt haben, um sie bei ei nem etwaigen Vormarsch der Amerika ner in die Luft zu sprengen. Washington, 6. Mai—Der vorn Präsidenten Wilson zum Vorsitzer der neugeschaffenen Bundes Reservebank Behörde ernannte frühere Staatssek retär (unter Cleveland) Richard Ol ney hat den Posten abgelehnt. 13 Ucberlebende des brennenden Dampfers „Columbian" wurden von dem Cunard Dampfer „Fvanconia" auf offener See aufgefischt. Die ..Co lumbian" befand sich auf der Fahrt von Antwerpen nach New Aork. Ein anderes Boot mit 17 Schiffbrüchigen einschließlich des Kapitäns und ersten Offiziers wird noch vermißt. Parti, Brasilien, 6. Mai.—Col. Roosevelt und Sokm haben sich zur Heimreise eingeschifft. Bekannter Schlachtenheld wurde 89 Jahre alt. Ein bewegtes Leben. New Aork, 4. Mai. Nach langer Krankheit starb gestern hier in seiner Wohnung der bekannte Offizier und itrtegsoeteran General Daniel E. Sickles. An dem Totenbette weilte die Gattin des Verstorbenen, von der er während der letzten 25 Jahre ge trennt gelebt und mit der sich der verstorbene Schlachtenheld erst ausge söhnt hatte, als ihm die Aerzte er klärten, daß et nicht wieder gesund werden könne. General Sickles war im Jahre 1825 in New Aork geboren und ge hörte schon als junger Mann von 22 Jahren der Staatslegislatur von New Uork an. Im Alter von 28 Jahren wurde er Korporationsanwall von New Uork, und seinen Bemühun gen ist es zu verdanken, daß New 9)ort den Zentral Park erhielt. Der Verstorbene war Legationssekretär in London unter dem Gesandten James Buchanan und später Mitglied des 35. Kongresses. Als er im Kongreß war erschoß Sickles den damaligen Bundes Distriktsanwalt des Di ftrikts Kolumbia Philip Barton Key, den er beschuldigte, ihm, Sickles, die Zuneigung seiner Gattin abwen dig gemacht zu haben. Im Bürger kriege zeichnete sich Sickles durch sei ienen Mut und große Tapferkeit aus, so daß er wiederholt durch Beförde rung von dem damaligen Präfidenten Lincoln geehrt wurde. Im Jahre 1869 wurde General Sickles von Präsident Grant zum Gesandten in Spanien ernannt. In Madrid heiratete er feine zweite Gat tin, nachdem die erste gestorben war. Die Ehe war nicht glucklich. Fünf undzwanzig Jahre lebte General Sickles von feiner Gattin getrennt und geriet während der letzten Jahre wiederholt in finanzielle Schwierig ketten. Gattin, Sohn und Freunde eilten dem greifen Kriegsveteranen zu Hilfe und ersparten ihm einmal sogar die Schmach, wegen einer bedeutenden Forderung verklagt zu werden. 2»teeresr»e?e. Hapagdampfer „Vaterland" tritt am 14. Mai Jungfernfahrt an. Berlin, 4. Mai. Am 14. Mai tritt der Hapagdampfer „Vaterland", das größte Schiff, welches überhaupt jetzt schwimmt, seine Jungfernfahrt nach New Aork an, und seine Ankunft daselbst wird am 21. Mai erwartet. Am 10. Mai macht der Dampfer aber noch abschließende Versuchssahr ten in der Nordsee seine bisherigen hat er bekanntlich glänzend bestanden. Viele Mitglieder des Reichstags sind heute, der Einladung der Hamburg Amerikanischen Dampfergefellschaft entsprechend, nach Knxhaven abgefah ren, um den Ozeanriefen zu bcsichti gen. Auch Mitglieder des Bundes« rats und der Kriegsminister führe» dorthin. Bahnnnf«? ist Hesse«. Berlin, 4. Mai. Wie aus Mainz gemeldet, entgleiste gestern unweit Niedersaulheim, in der hessischen Pro vinz Rheinhessen, ein Personenzug, und mehrere Waggons rollten die Böschung hinab. Verschiedene Perso nen sollen dabei umgekommen sein doch sind noch keine bestimmten As gaben erhältlich. Zivilisten müssen Was- Portillo y Rösas erhält fett abliefern. i einen Nachfolger. I« KoloradoS Kohlenrevier. Ein Befehl des KriegksekretärS Gar rison, der, wie den Offizieren der Bundeotruppen mitgeteilt worden ist, ohne Rücksicht auf irgend je wand durchgeführt werden muß. Gilt für einzelne Personen, Fit* men, (tfcfclijchöftcit und auch Kor porationen. Von den Offizie ren der Bnndeöartnce, denen oie Waffen zu übergeben sind, wer den Empsangschcine aufgestellt werden. In der llnglnckc '.cche bei Beckes, W. Va., sind dic Lei chen von achtzehn Opfern gefun den worden. Washington, 2. Mai. Auf direk ten Befehl des Präsidenten Wilson hat Kriegssekretär Garrison heute eine Proklamation bekannt gegeben, laut welcher die Streiker und Gru benwächter in den Kohlendistrikten von Kolorado aufgefordert werden, den Offizieren der Bundesarmee ihre Waffen und Munition zu übergeben. Die Verfügung des Kriegsserretärs, die Major '.Hellbrook in Trinidad zu gegangen ist, lautet wörtlich: „Da unter gegenwärtigen Verhält nissen der Besitz von Waffen und Munition seitens solcher Personen, die sich nicht in dem Militärdienst der Vereinigten Staaten befinden, sehr leicht zu Unruhen und blutigen Krawallen führen kann, und der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung hinderlich ist, so wende ich mich auf Grund der von dem Präsi denten der Vereinigten Staaten mir verliehenen Autorität an alle Perso nen, die nicht in dem Militärdienst der Vereinigten Staaten stehen, mit der Aufforderung, ihre Waffen und Mu nition den Offizieren der Bundes armee zu übergeben. Für jedes Ge wehr und für alle Patronen, die den Offizieren der Bundesarmee überge ben werden, haben diese einen Em pfangsschein auszustellen. Dieser Be fehl gilt für einzelne Personen, Fir men, Vereine 'md Korporationen." Kriegssekretär Garrison sah sich veranlaßt, den Befehl zu erlassen, weil ihnen gemeldet wurde, daß nur auf diesem Wege in den Streikdistrik» ten die Ruhe und Ordnung wieder hergestellt werden kann. Den Offizie rrn der Bundestruppen, die nach den Kohlendistrikten von Kolorado beor dert worden sind, ist die strenge An weifung zugegangen, daß der Befehl des Kriegsfekretärs genau durchzu führen ist. Eccle», W. Va., 2. Mai. Bis fetzt find in Zeche No. 5 der „New River Collieries Co.", in der dor ei nigen Tagen bei einer furchtbaren Explosion 172 Personen getötet wur den, die Leichen von achtzehn der Opfer gefunden woben. Rettungs mannschaften, die seit der Katastrophe beständig cn der Arbeit gewesen sind, die Zeche zu durckifuchen, haben heute einen Platz gefunden, wo siebzehn Leichen auf einem Haufen zusammen liegen. Direktor Holmes von dem Regierungsbureau für Bergwerk-An gelegenheiten erklärte heute, daß man die Unglückszeche No. 5 beinahe voll ständig durchsucht hat und daß die noch nickt gefundenen Leichen der bei der Katastrophe getöteten Opfer sich in abgelegenen Abteilungen der Zeche befinden müssen, zu denen man bis jetzt noch nicht hat vordringen können. Rettungsmannschaften sind beständig cn der Arbeit, um die Leichen sämt licher Opfer zu finden und an die Oberfläche zu bringen. Vollmöllers,,M5ra?el". Uraufführung im alten Zirkus Busch zieht volles Haus. Berlin, 2. Mai. Im alten Zirkus Busch fand gestern abend die Urauf, führung von Vollmöllers „Mirakel" statt. Der Besuch war ein enormer und unter den Anwesenden befanden sich viele Angehörige des Königlichen Hauses. Das Stück weist starke, allerdings grobförmige Effekte auf. Trotz der riesigen Raumverhältnisse erwiesen sich diese doch nicht als aus reichend. Die Regte, welche in den erprobten Händen Professor Rein hardts lag, war geradezu bewun dernswert. Die Aufnahme war eine höchst beifällige. Tritt atitfi#. General-Musikdirektor vom Herzogli chen Hoftheatcr in Meiningen. Berlin, 2. Mai. Der bekannte Komponist, General Musikdirektor Prof. Max Reger, vom Herzoglichen Hoftheater, welcher seit dem Jahre 1911 auch an dem berühmten hiesi gen Konservatorium wirkte, hat seine Resignation eingereicht, welche vom Herzog auch angenommen wurde. Reger gilt für einen der hervorra gendsten der heutigen deutschen Mu siker, dessen Kompositionen eine weite Verbreitung erlangt haben. Er wiKtx in 1873 in Brand in der Oberpfalz als der Sohn eines Leh rers geboren und war fin SMler Dr. Huao Riemanns. Strenger Befehl.!Neuer Minister. ttitte Truppen-Revue. Die Generäle Carran,a und Villa hielten sie in Chihunhua ab, und Carranza benutzte die Gelegen- Ijeit, zu zeigen, baii er amerika freundlich ist. (schüttelt vor versammelten Truppen einem amerikanischen Zcituiigskorrespon denten die Hand. Verhaftung des Amerikaners Tr. Rimn im* lieblich die Folge eines unliebsa men Ve ehens. Wurde ans persönlichen Befehl des Generals Hnerta frei gelassen. Mexika nische Rebellen hoben die Stadt Saltillo noch nicht eingenommen. -i Washington, 2. Mm. Aus Stadt Mexiko traf heute die Nachricht ein, daß Leutnant Esteba Ruiz zum mexikanischen Minister für Auswar* tige Angelegenheiten ernannt worden ist. Er"war unter feinem Amtsvor gänger Unterfehetär im Ministerium des Acußeren. Chihuahua, Mexiko, 2. Mai. Die Generäle Carranza urtti Villa hielten heute hier eine Truppen-Revue ab. Als die Truppen an dem Gebäude des „Klubs der Ausländer" vorbei defilierte?., erblickte fcn. Carranza einen amerikanischen Zeitungs-Korre fpondenten. Er gab den Befehl, die Parade anhalten zu lassen, tritt auf den amerikanischen Zeitungsmann zu und reichte ihm die Hand. Er wollte damit kund tun, daß er den Ameri kanern freundlich gesinnt ist. Wenn Carranza Chihuahua verläßt wird er zuerst nach Torreon und dann nach Monterey gehen, wo dann die Haupt stadt der itonftttutionatisten temporär etabliert werden wird. Von dort ans will er die Kampagne gegen Tam pico und Saltillo leiten. Chihuahua, Mexiko, 2. Mat. Hier wurde heute mittag bekannt gegeben, baß das Gerücht betreffs der Räu mung der Stadt Sa^iiio durch die mexikanischen Regte rung stmppen ver früht ist. Die Rebellen erwarten eine blutige Schlacht che es ihnen gelin gen kann, Saltillo einzunehmen. Sie haben deshalb ihre Streitmächte von Monieret) und Torreon in der Nähe vo« Saltillo zusammengezogen. Washington, 2. Mai. General Carranza, der Führer der Rebellen in Mexiko, hat immer noch feine Er klärung darüber abgegeben, ob et willig ist, die Feindseligkeiten gegen Huerta und die Regierungstruppen einzestellen, so lange die Friedensoer mittler ihre Arbeit nicht beendet haben. Er weigert sich entschieden, in den reichen Oeldistrikten in der Umgegend von Tampico eine neutrale Zone anzuerkennen. Diese Weige rung Carranzas kam nicht unerwar tet, weil die Anerkennung einer neu traten Zone in den Tampico Oel distrikten den militärischen Operatio nen der mexikanischen Rebellen sehr hinderlich wäre. Carranza hat jedoch dem hiesigen Staaisvevarte merit und dem britischen Botschafter die Mitteilung zugehen lassen, daß seine Truppen den strikten Befehl er halten haben, das Eigentum englischer Unternehmer zu schonen. Die südamerikanischen Friedens kommissär haben heute hier ihre Kon ferenzen fortgefetzt. Sehr erfreut waren sie über die bereits gestern abend hier eingetroffene Nachricht, daß General Huerta die sofortige Freilassung des in Zacatecas gefan gen gehaltenen Amerikaners Dr. Edward Ryan von der „Amerikani sehen Gesellschaft des Roten Kreuzes" angeordnet hat. Es ist bestätigt, daß Ryan unter dem Verdacht, ein Spion zu fein, verhaftet und zum Tode ver urteilt wurde. Dr. Ryan hat in fei ner Eigenschaft als Angestellter der Gesellschaft des Roten Kreuzes nicht nur Amerikanern, sondern in ver schiedenen Gefechten auch Mexikanern beider Parteien Hilfe geleistet. Des halb hat die bereits vorgestern hier eingetroffene Nachricht von seiner Verhaftung nicht geringe Aufregung verursacht. Nach einem von dem mexikanischen Minister für Auswär tige Angelegenheiten dem hiesigen spa nischen Botschafter Riano zugegange nen Schreiben ist die Verhaftung Dr. Ryans auf ein Versehen zurück zu führen. Washington, 2. Mat. Heute wurde das bereits gestern abend von der Stadt Mexiko aus verbreitete Ge nicht, daß Jose Lopez Portillo y Rö sas, der mexikanische Minister für Auswärtige Angelegenheiten, und sein Untersekretär ihre Resignationen ein gereicht haften, bestätigt, lieber die Ursache deS Rücktritts dieser beiden hohen Beamten ist vorläufig nichts bekannt. Es scheint aber, daß in dem Kabinett des sogenannten provisori schert Präsidenten von Mexiko, Gen Huerta, Uneinigkeiten herrschen, die den Minister für Auswärtige Ange teaenkiien veranlagt daben. Uintr Rücktritt anzumelden. Aus angeblich gut unterrichteter Quelle ist in Erfah rung gebracht worden, daß die Mit' glieder des Kabinetts HuertaS einen Vorschlag des Ministers Portilla y Aiojas niedetstimtmen, laut welchem eine Kommission nach Washington geschickt werden soll, um dort im In tereffe der Beilegung von Feindselig« leiten zwischen Huerta und der Regie rung der Vereinigten Staaten tätig und dm Friedensmittlern in ihrer Arbeit behilflich zu fein. „Schütte Lanz II" angenommen. Berlin, 2. Mai. Nach dem erfolg reichen 20stündigen Danerswg des Luftschiffes „Schütte-Lanz II" von Mannheim über Helgoland, Ham burg und Verlin nach Leipzig ist der Lenkballon nunmehr von der Heeres verwaltung angenommen und der Luftflotte der deutschen Armee ein» verleibt worden. Hebern II Rnhc. Enkwaffnul,qSdesell in Colo rado noch nicht durchgeführt. Gouv. Amnions kran?. Denver, Kolo., 4. Mai. Sämtliche Kohlendistrikte dieses Staats werden augenblicklich von Bundesmilitär pa trouilliert. Ueberau herrscht Ruhe. Die von Krtegsminisier Garrison er lassene Verfügung, daß alle Zivilisten einschließlich der Grubenwächter ent waffnet werden sollen, ist noch nicht allgemein durchgeführt worden. Man will die Ankunft des Obertten James Loockett mit o.°m 11. Bundes-Naval Icricregitnent .'bwarten. Beamte der „Eo'.orado Fuel & Iron Co." erörter ten heute in tiner informellen Kon s?renz die F.'age betreffs der Ent waffnung von GrubenwächTcuT. Spä ter gaben sie eine Erlärung bekannt, laut welcher d.e Grubenwächter ihre Waffen abliefern werden sobald die Gruben durch Bundestruppen genii* gent) geschützt sind. Denver, Kolo., 4. Mai. Heute trat die Staatsgesetzgebnng zn einer Ex trafttzung zusammen. Infolge der Streikunruhen ist Gouverneur E. M. Amnions fo beschäftigt gewesen, daß er seine Botschaft an die Legislatur nicht fertig machen konnte. Als er gestern abend mit dem Ausarbeite» der Botschaft beschäftigt war, brach er ohnmächtig zusammen und mußte ins Bett gebracht werden. Es heißt, daß der Gouverneur beide Häufet der Le gislatur ersuchen wird, die Ausgabe von Bonds zum Gesamtbeträge von einer Million zu gestatten, damit der Staat die zum Unhali der Staatsmi lizen in der Streikzone nötigen Gel der zur Verfügung hat. yamilientrastödit. Wahnsinniger tötet Frau und Kinder und versucht Selbstmord. Bern, Schweiz, 4. Mai. Eine furchtbare Familientragödie ereignete sich in Leissingen, einer kleinen Ge meinde im Bezirk Jnterlaken, Kan ton Bern. Dort erschlug der Land wirt Poerter in plötzlich ausbrechen dem Wahnsinn seine Ehefrau und feine beiden Kinder. Er richtete sie durch Axthiebe so furchtbar zu, daß der Tod fast augenblicklich eintrat. Nach der Tat machte der Geistesge störte einen Selbstmordversuch, bei dem er sich ouis schwerste verletzte. Wird konfisziert. Neu erschienenes Buch drs Londoner Korrespondenten Stecd. Wien, 4. Mai. Der hiesige Staats anwalt hat das Buch des Korrespon denten der „London Times", Steed, „Tlie Habsburg Monarchy", wel ches nun bereits seit sechs Monaten in den Buchhandlungen zum Verkauf angeboten wurde, konfiszieren lassen. Die Blätter tadeln dieses Vorgehen auf das Entschiedenste und erklären, damit werde nur Reklame für ei» ohnehin schlechtes Buch gemacht, Olympische Spiele. Kaiser gestattet, daß deutsche Marinst sich daran beteiligt. Berlin, 4. Mai. Kaiser Wilhelm hat seine Genehmigung dazu gegeben, daß die deutsche Marine, gleich der Armee, sich an den kommenden Olym pischen Wettspielen, 1916 im Grune wald bei Berlin, beteilige. Es wird jetzt eine Einladung der Marine an alle großen auswärtigen Flotten vor bereitet, ebenfalls aktive Vertreter zu senden. Man erwartet, daß dieser Einladung allgemein entsprochen wird, und besonders amerikanische Flottenriegen auf dem Plan erschei nen werden. Ins Gefängnis. Acht Mitglieder des städtischen Schul rats von Chicago. Chicago, 4. Mai. Hier wurden heute acht Mitglieder des Schulrats einschließlich des Präsidenten wegen Mißachtung des Gerichts zu je 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Sie weigerten sich angeblich trotz eines da hin lautenden gerichtlichen Befehls, vier Mitglieder des Schulrats anzu erkennen. die gegen Frau Ella Flagg young als Superintendentin der öf fentlichen Schulen gestimmt hattm und deshalb von Bürgermeister Ear tet H. Harrifon ihres Amts entsetzt worden warm. Harden wettert. Verurteilt die Mexikopoliti? des Präsidententen Wilson. Stimme lined Cx-Attaches. Berlin, 4. Mai. Maximilian Hat» den führt in einem, sensationell ge haltenen Artikel seiner „Zukunft" ans, die Mexikopolttik des Präsiden ten Wilson sei „unwissend, unklar, unlogisch, inkonsequent und gewalt tätig." Das vermittelnde Eingreifen dreier südamerikanischer Nepnbliken, sagt er weiter, bilde ein Triumph ge genüber der Wilsonschen Politik. Im „Militärivochenblatt" erklärt ein früherer Militärattache der Ver. Staaten als solchen bezeichnet er wenigstens sich selbst für einen Mexikokrieg seien rund 60,000 ame rikanische Reguläre verwendbar, es würden jedoch insgesamt 150,000 Mann dafür bedürft und die Miliz« leute müßten erst ausgebildet werden. Die bisherigen Vorbereitungen seien durchaus ungenügend. Im Übrigen hätten die Freiwilligen der Ver. Staaten stets ausgezeichnetes Trup Penmaterial geliefert. Jener in Valparaiso. Mehr als fündig Personen geblich umgekommen. Valparaiso, Chile, 4. Mai. In dem Geschäftsteil der Stadt brach heute ein Feuer aus, daS mehrere große Geschäftsgebäude zerstörte. Mehv als fünfzig Personen sollen in den Flammen ihren Tod gefun den haben. Diese waren zur Zeit, als daS Feuer ausbrach, in den Ge bäuden beschäftigt, konnten aber nicht rechtzeitig entkommen, weil die Flammest zu schnell um sich griffen. Die Feuerwehr konnte mit ihren primitiven Lösckapparaten dem ent fesselten Element gegenüber nicht viel ausrichten. Gefahr für Lehrfreihatt» Studenten der Berliner Handelshoch schule wollen streiken. Berlin, 4. Mai. Der Zwist in der hiesigen Handelshochschule dehnt sich weiter aus, nachdem die Studenten bereits mit einem Streik gedroht ha ben, wegen der Behandlung ihres bisherigen Lehrers Prof. Jaftrow, welcher durch die Weltesten der Kauf mannschaft in ziemlich verletzender Weise ein Gerichtsvollzieher wurde mit der Ueberbringung des „blauen Briefes" betraut Knall und Fall entkiffen wurde. Die Studenten füh len, baß die ganze Lehrfreiheit ge fährdet ist, und nunmehr wollen auch die Dozenten Stellung zu der Sache nehmen. Falls nicht baldige Einigung er folgt, werden die Vorlesungen ort der Hochschule ganz eingestellt werden. Firstliindereien gefährdet. Berlin, 4. Mai. Bei Osterfeld an der rheinisch-westfälischen Grenze wü tet ein ungeheure Waldbrand. Nicht weniger als 40,000 Morgen Forst ländereien sind durch die Flammen gefährdet. Die Wehten der ganzen Nachbarschaft kämpfen gegen das ent fesselte Element an, soweit allerdings vergebens. Keine Einigung» Köln, 4. Mai. Die Sitzung des transatlantischen Schiffahrtspools wurde heute vertagt, da sich Die Ver treter der verschiedenen kontinentalen Dampferlinien mit der kanadisch- pa cificifchen Linie nicht einigen konnten. Die nächste Konferenz wird am 5. August in London abgehalten werden. Kurze Depesche«. 4. Mai. Nach einem in Chicago heute bekannten Beucht hat die Zahl der in jener Stadt begangenen Verbre chen in den mit dem 30. April be endeten letzten vier Monaten bedeu tend zugenommen. Morgen abend wird in Jack Am Mittwoch beginnt in New Dort der zweite Prozeß gegen den früheren Polizeileutnant Charles Becker, der bekanntlich unter der An klage steht, die Ermordung bei Spielers Rosenthal verursacht zu haben. In einem Zigeunerlager in der Nähe von Terre Haute, Ind., kam es heute morgen zu einem Radau, der in eine Schießerei ausartete. Eine Frau und zwei Manner, die zu den Zigeunerbande gehörten, wurden er schossen. Unter den Auspizien des spa- nisch-amerikanischen Komitees wurde heute in Brüssel, Belgien, eine ame rikafein'oliche Demonstration veran stattet, an der sich hauptsächlich Stu denten der Universitäten Brüssel und Lilttich^beteiligten. who do not a Richard Olney Vorsitzer der Bundes Rcserve-Behörde y Wirb wahrscheinlich almehmeO^ War unter dem Präsidenten Grs» ver Cleveland Staatssekretär und steht in seinem neunnndsieb* zig st en Leben jähr. Paul War burg, der mit der Firma Kuh«, Lveb Sc Co. in Nciu Pork in Ver bind» ng stand, wurde von dm Präsidenten zu einem ber Mit glieder der Behörde ernannt. Colleges und Universitäten der Bereinigten Staaten wurden im vergangenen Jahr von zusam men 4,:2:Z2 ausländischen Stu denten besucht. Einladung znr Hauptversammluug des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Washington, 4. Mai. Präsident Wilson hat heute Herrn Richard Olney, der unter Präsident Cleve land Staatsminister war, zum Gou verneur der Bundesrefervebehörde ernannt. Eines der Mitglieder die ser Behörde wirb Paul Warburg von New 2)ort fein. Wenngleich Herr Olney, der bereits 78 Jahre alt ist, noch nicht erklärt hat, ob er die ihm zugedachte Ehre annehmen wird oder nicht, so glauben feine Freunde doch, daß er sich entschließen wird, das wichtige Amt anzunehmen. Die Reservebehörde besteht aus sieben Mitgliedern, deren Amtstermin zehn Jahre dauert und die ein Jahresge halt von je $12,000 beziehen. Der Staatsamtssekretär und der Kon troüeur unserer llmlmifsmitte! sind ex officio Mitglieder dieser Behörde, die anderen fünf Mitglieder werden von dem Präsidenten ernannt. Vor etwa einem Jahre bot Präsident Wilson Herrn Olney den Bot* schasterposten in London an doch Olney weigerte sich, den Posten an zunehmen, weil er, wie et tagte, einmal zu alt fei, um einen Woh nungswechsel vorzunehmen, und weil er durch dringende Geschästsrnteres* sen gezwungen sei, hier in den Ver« einigten Staaten zu bleiben. Herr War bürg, der von dem Prä* sidenten zu einem der Mitglieder der neuen Behörde ernannt worden ist, und sich bereits erklärt hat, die Stelle anzunehmen, stand lange Zeit mit der bekannten Firma Kuhn, Loeb & Co. in New Uork in Ver bindung. 1. Washing!»«, 4. Mai. Nach 4* nein heute hier bekannt gegebene» Bericht wurden die Colleges und Universitäten in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahre von zusammen 4222 ausländischen Stu denten besucht. Diese verteilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt: Canada 653, China 594, Japan 336. India 162, Türkei 143, Ko rea 13, Persien 21 Siam 13, Me xiko 223, Euba 209, Costa Rica 29. Guatemala 15, Honduras 12, Nika ragua 18, Panama 28, Salvador 19. Von Südamerika: Argentini en 43, Brasilien 113, Bolivia 3* Chile 12, Colombia 37, Ecuador 16, Paraguay 2, Peru 25, Uruguay 2 und Venezuela 7. Groß-Britanten und Irland waren durch 212 Stu denten vertreten, Deutschland durch 122, Rußland durch 124, Frankreich durch 45, Schweden durch 41, Ita lien durch 38, Oesterreich-Ungarn durch 34, Schweiz durch 29, Nor wegen durch 26, Griechenland durch 22, Spanien durch 20, Niederlande durch 19, Bulgarien durch 15, Ru mänien durch 6, Belgium durch 4* Portugal durch 3, und Montenegro durch 1. New Zealand schickte 56* Egypten 15, Liberia 2 und Süd* afrika 44 Studenten. Philadelphia, Pa., 4. Mai. Der Verein für das Deutschtum im Aus lande, dessen Geschäftsstelle sich in Berlin befindet, hat den Präsidenten des Deutschamerikanischen National bundes, Dr. Hexamer, um Entsendung eines Vertreters bei der am 4. Juni in Leipzig stattfindenden Hauptoer sammlung ersucht. In dem Schreiben, das von dem Präsidenten des Ver ein/i, Staatsminister a. D. von Hen tig, mit der Versicherung ausgezeich* neter Hochachtung unterzeichnet ift, heißt es u. a.: „Eine ganz besondere Ehre und Freude würde es uns sein, wenn Sie, hochgeehrter Herr Präsident, sich selbst entschließen würden, das alte deutsche Heimatland einmal wieder aufzusu chen, um Ihren Verband auf unserer Tagung zu vertreten, die gerade im Herzen Deutschlands, in Leipzig, in Verbindung mit der imposanten inter nationalen Ausstellung für Buchge werbe und Graphik besondere Beach tung finden wird. „Unseren Plänen, im Jahre 1915 eine größere Gesellschaft Reichsdeut scher als Vertretung der verschiedenen maßgebenden Strömungen unseres national kulturellen Lebens zur „Deutschen Woche" nach San Fran cisco zu führen, würde dadurch zwei fellos eine sehr wesentliche Förderung luieii Cff \n\n 5 LEADING GERMAN PAPER IN THE DAKOTAS. ADVERTISING uLl'M.of I|/S(0|. 30c per Inch Display Ads. K 5 'C per Inch for Electros. K Ivc per Line for Readers, K Gen» Tickles tot. Aahrgcrng 24 Siouze Falls, Süd-Dakota, den 7. Mai 1914 Uummer 44 Primitive Löschapparate. sonville, Fla., die Jahreskonvention der „Untied Confederate Veterans", der „Sons of Confederate Veterans" und der .Confederated Southern Memorial Association" eröffnet wer den. K Merchants 5 advertise in a German pa ptt, do not deserve the German trade.