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u n s a u 9icucjtci$ Inland. W a s i n o n 3 u n i In einer öffentlichen Massenvei sammlnng der Veteranen wurde hef tig gegen die vielen unter Wilsons Regime erfolgten Entlassungen von Veteranen aus dem Bundesdienst pro testirt. Eine Resolution fordert den Präfidenten auf, W Wiederanstel lung durchzusetzen. e i s S 3 u n i Feuer brach hier in der Nacht aus, wahrscheinlich durch Brandstiftung, imi) üfdcr:c den ganzen Geschäftsteil mit Ausnahme der Bank, des emit melspeichers und des Holzhofes ein. Ter angerichtete Säiaden wird auf rund $50,000 geschätzt. A e e e n S 3 Juni. Tie Polizei fahndet auf James King, der sich in der Wohnung der Familie Adolph Mueller einmietete und dann die 25jährige Frau niederschlug und knebelte und sie und ihre Schwester Cmnta A belt um $160 beraubte. Cr machte früher der Adelt den Hos. Frau Muellers Zustand W ein sehr ernster. Ausland. o n o n 3. Juni. Zu dem „(impress of Ireland"°Fonds haben Her König $2500, dieKönigm $1250, «Her Prinz von Wales $1250 und die Königin-Mutter Alexander $1000 beigesteuert. V e a u z 3. Juni. Daß Huerta bereits abgedankt und dem mexikanischen Kongreß ein entfpre chendes Schriftstück überreicht habe, wird aus der Stadt Mexiko gemeldet. Auch alle Beamte, die er ernannt hat te, sollen zurückgetreten sein. e i n 3 s u i i I n e e n wart des bayerischen Königspaares ist in der Bezirksstadt Aichbach im Re gierungsbezirk Cberbrnierit die Acht« Hundertjahrfeier der Wittelsbacher festlich begangen worden. 3i« deutsche Regierung hat gegen die holiq Geldstrafe der Tam vier „Wiranga" und „Bavakia" Vftehe RnndsäMl) keinen Protest erhoben. Budapest, (Ungarn) 3. Juni. Unter ungeheurer Beteiligung der Volksmassen ist die Leiche des per storbenen ungarischen Patrioten Franz Kossuth zu Grabe getragen worden. Tie Trauerseier fand im National Museum statt. a i s, 3. Juni. Gegen Frau Caillaux, die Gattin des früheren Premiers Joseph Caillaux, ist nun mehr formell die Anklage wegen vor bedachter Tötung des „Figaro"-Re dakteurs Calmette erhoben worden. Ter Prozeß wird am 20. Juli seinen .'Infang nehmen. liv ist ein Wunder, daß Teddy Roosevelt noch nicht den Titel „Ter ewige Jude" erhalten hat, denn nir gends und nie hat er Rast. .Kaum hat er in Süd-Amerika einen neuen FI us entdeckt, als er sich gleich nach seiner Rückkehr in die Ver. Staaten in die Politik stürzte. Und jetzt schwimmt er bereits auf dem Ozean ans dent Wege nach Madrid, wo er am IV. Juni der Hochzeit seines Sohnes Permit mit Frl. Willarb, Tochter de? amerikanischen Botschafters, beiwoh nen wird. Vor seiner Abreise wnrde in der amerikanischen Presse eine Cr klärnng veröffentlicht, in der er die Wilson-Verwaltung heftig angreist und ihre Politik für einen völligen Fehl schlag erklärt. Weder die Trust noch die Tariffrage sei zmriedeniM lend gelöst worden. Nach seiner Rück kehr werde er sich mit aller Energie ut den Kampf stürzen. Nicht blos die Fortschrittler, sondern auch die Repu blikaner seien bereit, Roosevelts Poli tik nachhaltig zn unterstützen. Cine lebhafte Kampagne für die Kontvcn* wählen steht also wieder bevor. Ter revnblikanische Kainpagneansschuß plant ferner die Aufbringung eines Kampagnefonds von $250,000. Tie republikanischen Stimmgeber von Süd Takota werden daher mit begreiflichem Interesse der Bull MooF ie-Staatskonvention entgegensehen, ivelche bekanntlich aus den 9 Juni in Huron einberufen ist. Wie der nati onale Vorützer der Bull Moose Partei Hinebangh, versichert, soll auch in End Takota ein vollständiges Staats ticket ausgestellt werden, vom niedrig Pen Staatsbeamten bis hinaus zum Gouverneur, Kongreßleuten und Bundessenator Mit oiesem Plane ist aber ein Teil der Süd Takota Bull Moosers nicht zufrieden und, wie ver pchert wurde, soll auch der frühere Bunoesmarschall Seth Bullock, der tzreund Roosevelts, mit der Ausstel lung eines vollständigen Staatbtickets unzufrieden sein. Um jedoch zu nationalen Fragen ?on urlickzukehren machte Präsident Wil gegen die Behauptung der Roose ve'tanhänger Front, das in den Ver. Staaten allgemein eine Geschäftskri sis herrsche. Cine solche jei vielleicht „Hcimkchr"-Wochc I I i -v ut einigen Zweigen vorhanden, aber auch in diesen nicht in so starkem Maße, wie in den meisten anderen Ländern. Der Präsident wies auf die Erklärung e^s Vorsitzers Gary von der United States Steel Corpora tion hin, derznfolge die „Aussichten im Stahlgeschäft gut seien." In Washingtoner Regiernngskrei sen verfolgt man auch mit Spannung die Verhandlungen der mexikanischen Vermittelnngskonserenz in Niagara' Falls. Nachdem man sich angeblich schon über die wichtigsten Bedingun gen geeinigt hatte, traf von der Car ranza-Partei die Nachricht ein, daß sich dieselbe unter keinen Umständen den Bedingungen unterwerfen werde, falls Hnerta direkt oder indirekt bei der vorgeschlagenen Kommissions regierung für Meriko in Frage kom me. Auf der andern Seite verlautet, daß trotz der Siege der Rebellen die Cinnalnne der Hauptstadt Meriko's erst in Monaten zu erwarte» sei da Huerta noch eine Menge von Anhän gern habe. Während Hiierta's Gat tin bereits dieHanPtstadtverlassen hat, nm sich angeblich nach Curopa ein zu schiffen, soll Huerta offiziell erklärt haben, das er die Geschicke Meriko's seinem Nachfolger überlassen werde, der bei der offiziellen Wahl in Me xiko am 15. Juli gefetzgiltig erwäh't werde. An dem Tage sollen die Me xikaner über den Präsidenten, Vize Präsidenten, die Senatoren, Tepntir ten und Staatsgouverneure abstim men. Cs wurde auch schon in letzter Nummer daraus hingewiesen, das di.' deutschen Dampfer „Bavaria" uiio „?1piranga" trotz früheren entgegen gefetzten Anweisungen, große Ladun gen Munition für Huerta gelandet haben. Mit recht erbeblichen (Geldstrafen sind nun von dem amerikanischen.Zoll einnehmer in Vera Cruz die deutschen Tampser „?)piranga" und Bavaria" beide der Hamburg-Amerika Linie ge hörig, belegt worden. Beide werden beschuldigt, ihre Ladung in einem an deren als dem Bestimmungshafen ge lavdet und die Schisssmanifeste dem entsprechend geändert zu haben. Tie „Bavaria" hat $118,0(15 zu zahlen, die ,.?1piranga" 801,930 Pesos. Beide Schiffe sind gegen Stellung von Bürgschaft freigelassen worden. Die mexikanischen Gesetze schreiben derar tige Geldstrafen vor. Tie Sache iDtrö jeden sails ans diplomatischem Wege erledigt werden, Karl Heynen, Ge neralagent der „Hapag" in Mexiko, hat aber bereits gegen eine derartige Ausfassung der Angelegenheit ProtcU eingelegt. Nach seiner Auffassung hätte die deutsche Regierung oder das Deutsche Reich mit der ganzen Trans port-Transaktion überhaupt nichts zu tun. Huerta habe irgendwo Wassen und Munition gekauft. Cs werde behauptet, in den Ver. Staaten. Die Waaren wurden nach Mexiko geschickt, anfällig in Schiffen, die die deutsch: Flagge führen. Die deutsche Regie rung könnte den Cigentümern und Besehlshabern dieser Schiffe nickt vorschreiben, für wen und was für Waaren sie transportiren sollen, so lange die international giltigen Ge setze und Vorschriften befolgt würden. Nach diesen internationalen Gesetzen könne irgend ein Schiff irgend einen Hafen anlaufen, der nicht blockirt ist, und es könne Wassen transportiren, so lange kein Krieg erklärt sei. Huerta beziehe auch von Japan Waffen. Ein japanisches Schiss sei mit einer Ladung von Kriegsmaterial unterwegs und die Ver. Staaten kön nen, solange sie keinen Krieg erklär ten itiid die Häfen nicht blockiren, die Ladung des Kargos nicht verhindern. Seit Beginn der mexikanischen Schwierigkeiten habe Teutschland fortwährend bewiesen, daß es Ame rika freundlich gesinnt sei und unsere Ausgabe in Mexiko zu erleichtern wünsche. Unsere Weizenverkäufer wird es interessiren zu erfahren, daß das Iu stizdepartement eine Untersuchung der Weizenspekulationen der Armour Grain Co. angeordnet hat. Distrikts anwalt Wickershcmt ist damit betraut worden. Cs wird die Beschuldigung erhoben, daß die genannte Firma ver flicht habe, einen „Corner" in Mai wcizeit zu erzielen. Den Anstoß zu der Untersuchung haben die in den Cguitn-Börien zusammengeschlossenen Müller gegeben. George C. March, Präsident der Armour Grain Co.. be streitet, daß Spekulationen stattge funden haben. Iter Kongreßabge ordnete James Manahan in aus St, Paul in Chicago eingetroffen, um im Namen der St. Paul Canity Cooper ative Crchange die Untersuchung -jii überwachen. Seit März ist Maitoer zen von 89 Cents bis zu einem Dollar in die Höhe gegangen. Seit mehr at-3 einem Jahre hatte die Armour Grain Co. zehn Millionen Bushels ange kauft. Es soll bereits ein Gewinn von $4,000,000 erzielt worden sein. (AortWmg von Spalte 5). 969 Personen untergegangen «st mir 418 gerettet. Cine neue Schiffskatastrophe, die so furchtbar ist, wie der Untergang der „Titanic", hat sich am 29. Mai auf dem St. Lawrence ereignet und die ganze Welt mit Trauer und Cut« setzen erfüllt. Bei Father Point wur« de in früher Morgenstunde der präch tige Doppel schrauben-Dampser ..Em preß of Ireland" der „Canadian Pa cific Railway", der mit 787 Passa gieren und einer Besatzung von 050 Mann von Quebec nach Liverpool abging, von dem norwegischen Koh lendampfer „Storstad" im Nebel ge rammt und in den Grund gebohrt. Die neueste Zusammenstellung der Canadian Pacific Über die „Einpre'z of Ireland"-Katastrophe ergibt, das JKI9 Personen untergingen und 418 gerettet wurden. Von den 87 Paga gieren erster Kajüte wurden 32 ge rettet und 55 kamen mit. Von den 868 Passagieren zweiter und dritter Kajüte wurden 180 gerettet und 688 kamen um. Von den 432 Mitglie dern der Mannschaft wurden 206 ge rettet und 226 kamen um. 206 Lei chen wurden bisher geborgen gegen 100 wurden festgestellt. Die Lei chensnche wird fortgesetzt. Unter den Toten befindet sich der bekannte Hoch wildjäger Sir Henry Seton-L^arr ltijd der bedeutende kanadische Gev» löge Dr. E. A. Barlow. Hermann Kruse, seine Tochter Frieda und Frl. Cdith Bach, alle drei aus Rochester, Minn., und auf einer Reise nach Teutschland begriffen, be finden sich unter den Geretteten. Da gegen ist Frl. Bach's greiser Vater. Reinhold Bach, crtrimSWi. Seine Leiche wnrde geborgen und nach Min nesota gesandt. Frl. Bach ist völlig gebrochen. Der ZusammenstsK. Der Zusammenstoß erfolgte mit 2 Uhr Morgens in der Nähe von Fa ther Point, Quebec, einem Dörfchen, das allgemein bekannt wnrde, als man dort den ans London geflüchteten Mörder, Dr. Crippen, festnahm. Der Kohlendampf er, der sich auf der Fahrt nach Quebec befand, traf die Empreß of Ireland mittsckisss auf der Seite. Cr riß das Schiff buchstäblich bis zum Steuer auf und verursachte einen Spalt, durch den das Wasser mit so furchtbarer Gewalt eindrang, daß das Schiff sank, bevor noch die meisten Passagiere wußten, was geschehen war. Sturze drahtlose Depeschen wurden von dem Pilotenboot Eureka aufgefangen, das nur zehn Meilen von der Unfallsstelle entfernt war. Tie Cureka und die Lady Cvelyn, ein Postdampfer fuhren sofort mit Voll dampf nach der Unfallstelle ab. Sie fanden die wenigen Rettungsboote, die von der Empreß of Ireland her abgelassen und bemannt worden wa rnt. Die Ladt) Cvelyn nahm 339 Schiffbrüchige an Bord und die Cu reka 60. Unter den Geretteten war Kapitän H. G. Kendall. Strenge Untersuch»»k. Sir Wilfred Lautier, Führer der Opposition im Parlament, drang in die kanadische Regierung, eine gründ liehe Untersuchung der Katastrophe des Unterganges der „Cinpreß of Ireland" vorzunehmen. „Tic Hand des Schicksals hat während der letzten paar Monate schwer auf uns geruht", sagte Herr Laitrier „dies ist die drit te Katastrophe auf der St. Lawrence Schiffahrtslinie, seit sie vor zwei Mo naten eröffnet wurde, und der: Ver lust übertrifft irgend etwas seit dem Untergang der ..Titanic". Im Ver hältnis ist der Verlust an Menschen leben sogar noch größer als derjenige der „Titanic". „Es würde vorzeitig fein, schon jetzt ein Urteil über die Katastrophe auszusprechen, aber es ist schwer zu glauben, daß ein solches Unglück im St. Lawrence, so nahe Fathfr Point, nicht hätte vermieden werden können. Ich will aber hier nicht den Richter spielen und hoffe nur, daß es sich als eine solche Katastrophe herausstellen möchte, die durch Menschen nicht ver bindert werden konnte." Zum Zweck der Untersuchung ist eine aus drei Mitgliedern bestehende Kommission von den Regierungen Kanadas und Großbritanniens ernannt worden. Auf Veranlassung der Canadian Pacific ist der norwegische Dampfer „Storstad" beschlagnahmt worden. Die kanadisch? Gesellschaft machte ge gen die Maritime Steamship Com pany of Norway, der die ..Storstad" gehört, einen Schadenersatz von der Pioniere und Ansiedler in Jahrgang 24 Kiouze FaUs. Siid-DaKota, den 4. Inni 1914 Nummer 48 Reile eiitfetzliche 'ß-•:hiffofutustropIie Die „Empreß of 3rtlanb" wird von dem iiormruiiificit Kvlilc»schiff „Storstad" auf dem 3t Lawrence Strom in Den Oinuifl gcliohrl. Nahezn 1000 Menschen ertrnnke»». $2,000,000 geltend. Kapaun Ander son von der „Storstad" hat durch Ka pitän Ove Lang, den "Vertreter der norwegischen Gesellscha't in Neu ?Jorf, und Anwalt Iopn I. Griffin, die beide ans New Zjsrk nach hier ka men, eine längere Erklärung veröf fentficheii lassen, in der er der Anssa ge des Kapitäns Kendall widerspricht lind behauptet, er habe sein Schis? nach dem ZnsammenstS! nicht rück wärts gehen lassen. Kapitän Kendall und sein Obermaschinin Sampson sind in Montreal eingetroffen. Grausige EinzelHriten. Tie »Cinpreß os Irland" sank nach der Kollision, als ob sie von Blei gewesen iväre. Passagiere, denen es noch glückte, ihre Kabinen zu verlas sen. fanden das Schirr schalt so auf der Seite liegend, daß man sich nicht auf recht auf dem Verdeck halten konnte. Viele sprangen daher in das Wasser uno ertranken. Anderen glückte es, Trümmerstücke zu fassen und wurden, während sie auf den Wellen trieben, von den Rettungsbooten aufgefischt. Cs ist klar, daß durch das furchtbare Leck in der Seitenwand des Schisfes so ungeheure Wassermassen in den Schiffsrnmpf eindrangen, daß sehr viele Passagiere in ihren Betten von der Flut überrascht wurden. Die, de nen es gelang, aus den Sabinen zu entkommen, kämpften sich einen Weg nach den Rettungsbooten durch, viele stürzten, brachen Arme und Beine, andere glitten auf dem fteilliegenden Verdeck aus und rollten in das Was (er. Zweiundzwanzig Personen wa ren, als die Rettungsboote sie auf fischten, derart schwer verletzt, daß sie in kurzer Zeit starben. Mildere mutr -treal eilte nach der Kollision mit sei den in besinnungslosem Zustande ge landet. Sehr wenige Frauen und Kinder wurden gerettet. Sie schliefen in ihren Kabinen als das Schiff unterging und die ganze Katastrophe spielte sich so schnell ab, daß sie nicht gerettet wer den konnten. Cine Frau, die nur Un terzeug trug, sprang über Bord und schwamm nach dem Dampfer Lady Cvelyn, sie war aber so erschöpft, daß sie nach einigen Minuten, nachdem man sie an Bord genommen hatte, starb. Tie beiden Marconi-Telegravbiste'i der Cinpreß wurden gerettet. Edward Banüord, der zweite Telegraphist, wollte gerade den Dienst antrete« als der Zusammenstoß erfolgte. Es ge lang ihm, Verbindung mit der Tele fnnkenstation Father Point zu be kommen und er signalisierte um Hi' re. Sein Leben wurde gerettet, in dem er von dem sinkenden Dampfer aus tatsächlich in ein Rettungsboot stürzte. Der andere Telegraphist sprang ab und rettete f»ch durch Schwimmen. Als der Extrazng mit den Überle benden der Emiircß-Kotastrophc in Quebec eintraf, standen lange Züge von Ambulanzen bereit, sie nach Ho spitälern zu überführen. Es war ein herzerschütternder Anblick, als die 396 Männer und Frauen von dem Fäbrboot Polaris aus über die Gang planke an Land kamen. Man konnte jedem im Gesicht die furchtbaren Erfahrungen ablesen Nur einige wenige waren vollständig bekleidet ,die anderen trugen nur Beinkleider, Schuhe und Hemd. Die zweiter und dritter Klasse Passagiere und die Besatzung wurden sofort auf den Dampfer Alsatian von der Al lan Linie gebracht, die Passagiere aus der ersten Kajüte und die Verwunde ten brachte man in Autonwblen nach Chateau Froniettac. Soweit bekannt ist, wurden nur wenige Kinder gerettet. In fast wun derbarer Weise wurde die achtjährige Gracie Hanagan, Tochter des Diri genten der Heilsanneekapelle, geret tet. Ihr Vater und ihre Mutter er tranken beide, doch teilte man das dem Kinde nicht mit, es glaubt, die CItcrri würden mit dem nächsten Boot nach Quebec kommen. Tas kleine Mädchen schien gar nicht zu be greisen. was es durchgemacht hat. Als sie in das Wasser fiel, befand sich fein Rettungsboot in der Nähe, sie sank unter, kam wieder an die Oberfläche und packte ein Stück Treibholz, an dein sie sich festhielt. Als man sie fand, war sie vor Külte fast erstr.rrt, aber es gelang, die schwindenden Le benskräfte zu wecken und ihr Leben =n retten. Major Atwell von Toronto und Gattin wurden geret.et. Der Major sagte: „Ich legte meiner Frau einen Ret tungsgürtel an und susamstep spray gen wir in das Wasser, als w'r sahen, daß das Schiff verloren sei Treinui! lersanken wir. als wir das dritte Mal an die Oberfläche kamen, sah ich na hebei eilt Rettungsboot, auf das ich mit meiner Frau zufchnamm. Die Mannschaft zog uns in das Boot und wir waren gerettet. „Der Stoß bei der Kollision war gerade genügend stark, um uns zn wo den. Cs hörte sich an, als ob da S5?iff auf einen Felsen aufgefahren sei. Als wir auf Teck kamen, be fan den sich nur wenige Mensckien da. Tat sache ist, sie konnten nicht heraus, denn da das Schiff sich auf die Seite legte, waren die Treppen nnpassier bar geworden und auf der anderen eite drang das Wasser in solchen hrömeit ein, daß niemand durch kommen konnte". K. A. McIntyrebefand sich in der zweiten Kajüte, mit den meisten am de ren der Heilsarmee angehörigen Pas sagieren und er gab eine lebhafte childernng der Vorgänge. „Fair jeder Offizier der Heilsarmee in Kanada ist umgekommen. Kom missär Rees nnd Gemahlin nebst Kin dern ertranken und von dieser Fami lie wurden nur drei Mitglieder ge rettet. Von den 150 an Bord befind lichen Mitgliedern der Heilsarmee kamen mehr als 130 um". Einzelne der Ueberlebenden In wnn' derbarer Weife gerettet. Nur wenige der Ueberlebenden vermögen eine zusammenhängend'.' childernng ihrer entsetzlichen Crleb nisse zu geben, aber einige berichte ten bei ihrer Landung über wunder bare Rettungen. W. Tavis von Man ner Gemahlin auf das Verdeck nnd kletterte mit ihr in ein Rettungsboot. ieses konnte jedoch nicht mehr flott gemacht werden, und das Ehepaar kroch daher auf dem bereits auf einen Winkel von 45 Grad geneigten Ver deck des sinkenden Schiffes dahin, bis beide ins Wasser rutschten. Cs ge lang ihnen jedoch, einen Balken zu .'rhascheu und sich an denselben anzu klammern. Als sie ausgefischt wur den, war die Frau bereits bewußt los. f. W. Longley, ein Viehzüchter von Caiiford, B. T., blieb ruhig an? dem Verdeck sitzen, bis das Schiff ver sank. Cr wurde in die Tiefe gerissen, kam jedoch, da er den Atem angehal ten hatte, nach eilt paar Augenblicken wieder an die Oberfläche und schwamm auf ein Rettungsboot zu, cm das er sich anklammerte, bis er von der „Lady Cvelyn" aufgefischt wurde. Die ungeheure Breite des St. Law rencestroiiu's, die an dem betreffenden Punkte kaum weniger als fünfzig Meilen betragen dürfte, erklärt es zur Genüge, daß die beiden Dampfer, welche der „Empreß of Ireland" zur Hilfe eilten, zu spät kamen. Infolge des gewaltigen Loches, welches in {ei nen Rumpf gerissen worden war, neigte sich das zu Tode getroffene Schiff so stark auf die Seste, daß die« meisten von den Rettungsbooten nicht gebraucht werden konnten. Im Jahre 1906 gebaut. Die „Empreß of Ireland" war ein Doppelschraubendampfer mit 14,191 Tonnen tas Schiss wurde im Jahre 1906 von der Fairfield Co. in Glas gow in Schottland für die Canadian Pacific Bahn gebaut, und hatte eine vollständige Ausrüstung für drahtlose Telegraphie an Bord. Der Kohlendampfer Storstad, Ka pitän Anderson, ist mit 6028 Tonnen registriert: er wnrde für eine norwe gische Gesellschaft int Jahre 1911 von Armstrong Whitworth Co. in New Castle gebaut er ist ein einfacher Schraubendampfer und führt eine La dung Kohlen an Bord die Besatzung beläuft sich auf fünfzig Mann. Beinahe an derselben Stelle, wo sich die jetzige Katastrophe zutrug, rammte ein Schivestcrschiff des un tergegangenen Dampfers, die Em preß of Britain, vor zwei Jahren den Kohlendampfer Helvetia, der ebenfalls fast auf der Stelle sank. Einige interessante Cinzelheite». Der Arzt Doktor Franz Prister von Milwaukee, Wis., der vor 5 Jahren eine Reife auf der „Ctrtprcß of Ire land" mitmachte, erklärte: „Tie fatta di'che Schiffslinie, wird zumeist von Bewohnern Kanadas und des nördli chen Teiles der Vereinigten Staaten aus dem Grunde benutzt, weil die Qzeainahrt nur vier Tage dauert und die Reisenden während des übrigen Zchrt HW dec Kiiite bleiben. Natürlich tragt dieser Umstand viel dazu bei, das Sicher heitsgefühl der Passagiere zu erhö be». Eilt weiterer Umstand ist der streng nördliche Kurs der Linie, we' cher in den heißen Sommermonaten eilte angenehme Reise verspricht. Die Verpslegnn^ der Kajütenpassagiere ist ähnlich derjenigen in der zweiten Klasse deutscher Linien. Hingegen macht sich ein ziemlicher Unterschied in der Disziplin und Reinlichkeit de merkbar, so daß viele Reisende wäh rend der Fahrt ihr ursprüngliches Vertrauen verlieren, zu welchem Um stand häufige Nebelschwaden und Be gegnungen mit Eisbergen das ihrige beitragen. Cine Fröhlichkeit, wie sie immer ans deutschen Dampfet n herrscht, läßt das von Natur ans star re We?en der Engländer nicht ans kommen. Dadurch zieht sich die ei« gentlich kurze Fahrt ins Unendliche. Sämtliche Dampfer dieser Linie halten in Rimouski, als der einzigen Poststation, wo wahre Berge von Postsendungen verladen Inerden. Von Quebec, wo alle nach Kanada Reisen den das Schiss verlassen, werden die selben mit Spesialzügen nach Mott treal weiterbesördert. Herr Doktor Pfister hat, wie er sagt, damals den Entschluß gesaßt, nie mehr einen Dampfer dieser Linie zu benützen. Schwerer Schlag fiir die Versiehe rnngs Gesellschaften. Die Londoner Morgenblätter verlangen dringlichst eine scharfe Uit tetsiichung der neuesten Seekatastro phe, besonders verlangen sie, daß fest gestellt werde, ob die Schotten ge schlossen waren und, falls sie geschlos sen waren, wie es möglich fei, daß selbst das nach dem „modernsten Sy stem" der tvafjerdtchten Abteilungen gebaute Schiff so schneü untergehen konnte. Ter Schlag, den der Untergang der Empreß of Ireland den Seever stchernngs-Gesellschaften giebt, ist der schwerste seit der Titanic-Katastrophe. Tas Unglück wird auch die Tnrchfüh» ruttg des Planes verhindern, ein ei genes Verfichernngssystem für die ka nadischen Linien zu gründen, denn es zeigt sich, daß die Versicherung-:« leute stets an den kanadischen Linien Geld verloren haben, hauptsächlich wegen der gefährlichen Fahrt auf dem St. Lawrence, wo so oft Nebel herrscht nnd auch das Eis so große Hinder nisse bietet. Kapitän Kendall eott der.unterge gangenem Cinpreß of Ireland berich tet, er habe des Nebels halber die Fahrt verlangsantern lassen, bis das chiff fast ganz still gestanden sei dann habe er die Lichter eines entge henkonnnenden. Dampfers gesehen, habe sofort mit der Dampf-pfeife ein iglial geben lassen, das von der an deren Seite erwidert worden sei, ein Zeichen, daß man ihn bort verstanden habe um diese Zeit seien die beiden chitfc noch eine gute Entfernung auseinander gewesen. Er habe dann auf seinem Schiss die Maschinen ganz abstellen lassen, so daß dasselbe nur noch getrieben sei, schließlich habe er Kontredamps be fohlen, aber immer sei ihnen noch der andere Dampfer direkt entgegenge kommen. Der Kapitän meint, daß der Führer der Storstad vielleicht versucht habe, am Bug der Empreß os Ireland vorbeizufahren. Ter Zu sammenstoß sei au sich nicht besonders heitifl gewesen, habe jedoch gerade die Stelle getroffen, wo der doppelte Schiffsrumps und die Querschotten wenig nutzen konnten. Kapitän Kendall befand sich auf der Kommandobrücke, als die Kollision passierte, und wurde erst einige Zeit nach dem Untergang aufgefischt und in ein Boot gezogen. Passagiere, die den .fiapttö: zuletzt sahen, zollen ihm hohes Lov und berichten, daß er bis zum letzten Augenblick auf seinem Posten ausgeharrt habe nnd in vol lem Umfange seine Pflicht getan ha be. Es wurde bekannt, daß mit dem untergegangenen Passagierdampfer aittih eine Million Dollars in Silber barren untergegangen ist, die von Co balt nach England bestimmt waren. In Schiffskreisen ist man der An ficht, daß das Wrack entweder gehoben oder gesprengt werden muß, um die Gefahr für die Schiffahrt zu beseiti gen. Dentfche BereinSfesie? Wahrend am Freitag, den 29. Mai, ein deut sches Familienfest: des Vereins von Caniftota stattfand, soll am nächsten Mittwoch, den 10. Juni, ein Fest des Vereins in Lane (Jerauld Co.) im dortigen Opernhaus abgehalten wer den und heute, den 4. Juni, ein solches der Humboldt re'v. Hart ford lMinnehaha Co.) Lokalverein.' in der Nahe p^n Wall Lake. (Siehe Countm'eite). Nun wäre es auch an gebracht, wenn die Vereine im Nor den des Staates eine ähnliche Riih rigkett den Tag lege» wütden» s.lZ.'MJuin K 2* StaatSvcrbaiid Kremerhafen, (Deutschland), den 17. Mai 19t4. Au die Exekutive des beutfch-ome* rikantfchert Staatsverbands von SM Dakota! Geehrte Herren: Als ich gesundheitshalber meine Reise nach Deutschland antrat, er wartete ich, bis zum 1. Juli wieder in Sioux Falls zu sein. Da ich aber aus meiner Reise schwer erkrankte» wird sich mein Aufenthalt in Teutsch land sicher so verlängern, daß meine baldige Rückkehr sehr ungewiß ist. Ich sehe mich deswegen leider ge zwtuigen, int Interesse des Verban des mein Amt als Sekretär niederM» legen. Bitte betrachten Sie dies als meine Resignation nnd ernennen sie meine» Nachfolger sofort. Mit den besten Wünschen fiir dtiS Weitergedeihen des Verbandes, Mit echt deutschem Gruß Hermann Stuebing. Indem wir unser herzliches Be dauern über die schwere CrkrankuW von Herrn Stuebing aussprechen utiS hoffen, daß er gegen Ennarten frü her, als angegeben, nach Sionx FallK zurückkehrt, haben wir offiziell bereits Herrn Pastor Paul Schulz von Tes zum stellvertretenden Sekretär er» tiaiint. Alle offiziellen Zuschriften sind also bis auf Weiteres an densel ben zu senden. Im Name» des Süd Dakota Staatsverbands Hans Demnth Präsident. Die Anti-Salovn Liga gibt t$» rent Publications-Centrum in West ern i lie, O., außer dem „American Issue" ein zweites Blatt heraus, das den vielversprechenden Titel „The, New Republic" führt. Das Blatt ist von demselben Kaliber wie die ande ren Publikationen der Liga. gefällt sich in wütenden Angriffen aÄf Alles, was nicht an nationale Proht« bitioii glaubt, geradezu matmtmtzhw Uebertreibungen nach Art der Höh soniaden und in unglaublichen Ver» drelmngcn von Tatsachen in Bezug auf die 'Fabrikation, den Verkauf into die Wirkung alkoholhaltiger Geträi&i ke. In einer feiner letzten Ausgabe» erklärte „The New Republic", Alks» hol wäre fiir die Wirren in Mmco verantwortlich. Bisher hat jeder Kenner der Situation geglaubt, nicht Alkohol sondern Petroleum den Wirren in Mexico zu Grunde liege, lieber Ansichten läßt sich jedoch nicht streiten. Cntschieden zurückgewiesen werde» muß dagegen die Behauptung vatt ..The New Republic", daß die ganze Spiriwosenfrage in den Vereinigten Staaten auf eine „ausländische Inva sion" zurückzuführen sei. Das Blatt erklärt, daß fast alle Brauereien in den Vereinigten Staaten von Deut schen betrieben würden, die nicht ein mal im Stande seien, intclligefll Englisch zu sprechen, während die Fa brikation und der Handel mit Spiri tuosen in den Handelt jüdischer Kit* porationen lägen. Sobald in Waib«' ington der Spiritnosenhandel angß griffen würde, wären „Tr." C. A Heriinar (sie« und Simon Wolf die, Crsten, welche Protest einlegten. Sie suchten den Anschein zu erwecken, daß nicht die Interessen von ihr Heim lie benden Amerikanern hierzulande von ausschlaggebender Bedeutung seien, sondern diejenigen deutscher und jüdi scher Korporationen, die sich die chwäche und das Mißgeschick beB amerikanischen Volkes zu Nutzen ma chen, um hohe Dividenden zu bezah len. „The New Republic" behauptet serner, daß sie „amerikanische Heins» statten ausplündern, die englische präche verhunzen und amerikanische Knaben und Mädchen durch ihren Handel dem Ruin entgegentreiben." Tas müsse aufhören. Das amerika nische Volk müsse zu teuer für seine Nachsicht bezahlen. ?as ist eine Stilprobe, wie die An ti-Saloon Liga für ihre Sache Pro paganda macht. Der gemeine Angriff auf unleren allverehrten Bundes«» Präsidenten sollte allein genügen, itttt alle Zweige des Deutsch- amerikani schen Nationalbnndes zu eifriger und unermüdlicher Agitation gegen die Anti Saloon Liga und ihre auf Ver« nichtung der persönlichen Freiheit hinzielenden Bestrebungen zu veratt* laffen. Sie sollten mehr noch wie bis» her den Kampf gegen die elenden Ver lan mder, die unser neues Vaterland einem puritanischen Despotismus überantworten wollen, aufnehmen und ihr bei der Novemberwalst not Stimmkasten zeigen, daß duitsdffr Männer sich nicht ungestraft t»eruit glimpfert lassen und nach wie vor bv», ieit find, ihr Selbftbestimmnugsrechfc. wie es durch die Konstitution jaratt» ist, zu verteidig««» 5^. \n\n LA» IMG GERMAN PAPES IM THE DAKOXAti. ADVERTISING BATES: 30c per Inch Display Ads. 25c per lach for Electros. prr Line fc-r E'nrtfr- Merchants who do not advertise in a German pa per, do not deserve the German trade.