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SiidTakota Rachrichten Hermaon Bulitrofer, Herausgeber. rvcrvcfserung dcS Poftwcseno. Tie Absicht dcS General Postmeisters Wanamaker, eme grundliche Verbesse rung dcsPostwesens auj dem Lande her dcizussthren, ist durchaus lobenswerth, denn der Postdienst auherhalb der Ctadte lastt augeubltcklich noch selir Bieles zu wiinschen übrig. Zu dem Zweck l)«t Herr Wanamaker anqeblich ouch die ichon mehrsach erwahnte Unter suchung der Postamter durch die Post meistcr der County-Sihe angeordnet und, w«e es serncr Ze»t bieh, versprach er sich grohe Dinge davon. Aber, dem Anschern nach, war die ganze Untcr stichungsarbeit verlorene Llebcsmuhe, denn die eingegangenen Jnspektions- Berichte, von denen wir schon etliche Proben nntgethcilt haben, crwciscn sich durchweg als von zwcifelhastem oder gar keinem Werth. Wie der Washing» toner Correspondent der N. A. Post- wissen will, geben die HulsS-Bcamten des Genera' Postmet sters osten zu. dast Herr Wanamaker sich uul der sraglichen Untersuchung einen Eleplianten ausgeladen habe und nun «lcht wisse, was er nut dem Sammel surium von Bcnchten ansangen jolle. ES stnd jeht Berrckte iiber etwa tiinf tausend Postamter cingelausen; es steht also noch cine qroste Menge aus. Ur sprunglich war eS d»e Absicht des Gene ralpostmcisterS, die Ergebnisse der Un« tersuchung seinem Zahresbericht emzu verleiben und jeine Empsehlungen daran zu knupscn. Aber zuerst gingeu dre Berichte der Countysitz-Postmeister nur sparl.ch em und erst selt sturzem Nnrd das General-Postamt von den selben sormlich übcrschwemmt. Wcnn es nun and) mcht mehr mvglich ist, dem Eongrch e»ne Gesammtuberslcht vorzulegen, so soll doch wenigstens noch em Theil des Materials verarbeuet, Fragen und Antworten tabellarisch zu sammengestellt werden, und zu dem Zwcck Hat Herr Wanamaker jeyt dre Mehrzahl der Beamten Force ange tyannt. Tle Erostnung des EongresseS steht vor der Tdur und bis dahin soll der Jahresderlcht des General-Post rnersters dem tz-ebrauch gemast sertigge. steklt sem. Nun scheincn aber nur austerst tve nige der einqesandten Berichte Angaben von aUpemeinem Werth ;u cnthallen, u»o Die zu dercn Sichtung herangezoge »en Beamten beschwcren sich, wie der. genunnte Eorrespondent Mittheilt, bittcr j daruber, dast n.an sie zu unnutzer Arbert anhalte. wayrend sie ihre wichtigeren Pfllchten vernachlassigen muhten und vieles Nothwendlge nicht besorgt werde. Wenn die Mittheilungen der Beamten ous Wahrheit berulien, so lastt sich aus dem ganzen Hansen von Berrchten hiick stenS entnehuien, dast dwses oder jenes Postamt schlccht oder mittelmahig oder gut oder ausgezelchnet vcrwaltet werde. Aber svnstige Mittheilungen, Die bei der geplanten Ausdehnung des Postdlenstcs aus dem Laude zur Richtschnur dienen kollnlen, stnd angeblich garnickt darm entbalten. Ta stetit sich Herr Wanamaker wolil besser, wenn er seuren layreSdericht ab schlicht, ohne den Erguisen der County fitz Postmerster einen unnothigen Platz emzuraumon. Es werdcn sich bei emi gem guten Willen tvohl andere Mittet «nd Wege finden lassen, um zu dem ge wiinichten Ziele zu gelangen. Hoffent hi) wrrd dre Cache. nach diesem Fehl lchlaa eines unglucklich gerrcihtten Ex yennientS, nun mcht wleder auf die longe Bank geichoben. SchueitzpSsfer und LakoSkt. Eclneitzhoffer war ein Meister au dem Pianosorte. Als er rn Paris 81'elte, rih er durch sein Splel das Pu likum hin. Auch der reiche Sakoski, der Schuhmacher des erstcn Napoleon, hatte ihn mit Entzuckcn gehvrt. Um sich den Genuh noch einmal zu verschaf fen, lud er den Kunstler ein. bct ihm zu erscheinen. Nach Tlsch ersuchte er ihn, ihm etwas vorzuspielen. Schneitzhosser kam dem Wuusche nach und die andern Gaste waren von dem Spiel begeistert. Der nachste Sonntag kam und der Schuh jabrikant war bei Schneitzboffer zu Gast. Nach Tlsch stellte dieser jcnem ein paar Etiefel hin. .WaS soll ich damit?" fragte Sa koski. .Nun", antwortete Schneitzhbfser ge «uthlich: .Am vorigrn Sonntag er suchten Sie mich, Jhnen Musik vorzu «achen; heut ersuche ich Sie, mir die Ctiefelnauszubesiern. Jedernach seinem Metier." Seitdem brauchen die Musiker in Pari», wenn sie in erner Gefellschaft Musik machen sollen, den Kunstaus druck: luirs dos bottes. »ache«.) «elbe» Werth. Der erst kennt recht GeldeS Werth, Der, fehlt'» ihm, e» zu borgen . degehrt. LergedttcheS Thuu. Vcrhaht ist Manchem der Hahn, Der kirndet de» Morgen» Nah'u; Doch, ob er deu Hahn auch tbdte, Xstht hemmt er die Morge»r»the. Miichcll, S. D. (Anz. d. W.) Denksprllche. Au» de»» russischen Kungerdisir»k ten» PeterSburg, 2. November. .Der Hunger ist noch ulcht da, aber er wird kommen!" da» ist, wie ein russisches Blatt richtig bcmerkt, d,e Lo sung, dre sich aus dcu zahllosen Mlt theilung-n aus dem Innern Ruhlands ergiebt. Di'Noth wachst dort machtig und erbffuet die vustersten Aussichten, die noch dadurch verscharst werden, dah dre Herbstbestellung der Felder in nicht wenigeu Gegenden sich als eme recht un genugende erwrescn Hat. Die bis jetzt gespendeteu Darlehen der Regicrling lm Betrage von 32 Millionen Rubel sind aufgebracht, ohne lm Mindesteu die Verpflcgung gesichert zu haben. Diescn Darlehen lag auherdem eine Minimal berechnung des Korndedarfs zu Grunde, die recht eigenthumlich ist. Man hatte den Bcdars aus 30 Pfund monatlich pro Kopf berechnet, wobei alle ArbeitSfa higen von 15—55 Jahren und Kinder bis zu 5 Jahren ausgeschlosicn wurden, als ob diese beiden Kategorien nicht ebenfalls nach Brod schreren wurden! Im Ministerinm des Jnnern und der Fiuanzen hatte man tic ursprunglichen der Landschaften an Dar leheu aus dem Reichsvervflkgungssapital fur mel zu hoch angesehen und sie dcm gemhh erheblich bcschiiilten. so z. B. dem Gouvernement Ssarasow welches 0.5 Mill. Rbl. fordcrte, nur 2,5 Mlll. Rbl. gegeben, dem Gouvernement Ssa mara ebenso statt 9,8 Mill. Rbl. nur -1,4 Mill. Rbl., dem Gouvernement Rjasan statt 5 Mill. Rbl. nur 900,000 Rbl. u. s. w. Jetzt aber crweist es sich, dah die Forderungen kcineswegs übcrtrieden waren, sondern m der That dem mehr oder weniger sorgsam bcrechneten Be trag entsprechen. Ware das ersorder liche un Spatsommer, noch vor dem Roggenausfuhrbot, bcwilligt wvrden, so hatte damals das viel billiger beschafft werden konnen; jetzt aber sind dre ttosten nur noch mehr angewachsen. Pserde und Bieh jind sast überall ver kaust, die wenrgen besseren landwirth schastlichen welche dic Bauern besitzen, gehen zu einem Spottpreis so.t, der Hunger trerbt immer mehr zu allerlei Gewalttbaten, wie drejenige, 1 die aus dem Gouvernement Ssamara soeden gemeldet wird, wo die Bauern eines Dorses eine gutcberrliche Muhle erbrochen und den geiammten dort be findlichen an Mehl geraubt uud unter sich geilieilt haben. Sehr ernste Besorgnih weckt auher deni dre sast im gauzenßothstandsgeblet zu Tage tretende Arbcitsunlust der Bauern, die sich zuweileu iu sehr na,ver Ungebundenheit auhert. Im Gouver nement Rishnii-Rowgorod waren die Bauern ernes Dorses zu Arbeilen in den Staatssorsten aufgerusen wvrden. wo sie Kanale ziehen sollten. 'Die Bauern lehnten aber die Ausforderuug ab und erklarten naiv und unverfroren: „Wozu sollen wir Kanale ziehen'? D»e werden uns nur hindern, die Forsten zu bestehlen!" Wie soll dort. wo solche Be griffe herrschen, den Leuten geholsen werden. dre sur regelmahigeu Lohn nicht arbeiten wollen! So sieht man sick in der Lage, das trSge. arbeilsscheue Bolk entweder ohne enlsprcchende Gegen leistung zu nahren und zu speisen, oder aber Gcwaltsamteiten von Seiten der selben gewartig zu sein. Dle Lage ist ohne Zweisel lritisch. Am glucklichsten suhlen sich bei dieser trostlosen Lage die ztoruwucherer, die ihre Borrathe sest in lhren Handen hal tcn, um sie, wenn die ttrise am hochsten sein w,rd. zu hoben Preisen zu verkau fcn. Aus gesetzlichem Weg lhnen irgend wie beizulommen. ist unmoglich, da fetne Basis der russischen Gesetze dasur ror handen ist. Die .Nowoje Wremja" macht deshalb auf das .Allgemeine Landrecht sur den preuhischen Staat aufmertsam und snrdert dle Einfuhrung fur Ruhland der Bestimmung jeneS Landrecht», wonach bei entstehendcm Gctreidemangel der Staat berechtigt ici, die Besitzer von Getreidcvorrathen zum Verkaufderselben, unter Borbehalt ihres eignen Bedursnisses. zu nothigen. Die Einfuhrung einer solchen Bestimmung ,n das russische Gesetz ware vielleicht wirksamer, al- manche in Erwagung be findltchen weitern AuSfuhrverbote von Eereallen. Wtrkungsvoll. Frau (NachtS zum heimkehrenden Gatten): .Aber Franz, jeyt ist eS drei Uhr!- Mann: .Ich konnt' nicht fruher weg, liebeS Weiberl. Ich hab' eine Red' ge halten und da ist eS ein bifierl spiiter ge worden!- Frau: .Du und eiue Rede'?.... DaS wird hubsch gewesen se»n!" Mann: .Nun, sie fand allgemeinen Beisall. Ich hab' gesagt: Bleiben wir noch e,ne Zeit lang sitzen!" «in novter «efelle. Ein Schneidermeister geht mit feinem neuen Gehilsen auf Hausarbeit. S»e kommen da zu einer Bauerin, d»e Zwet schenknSdel vorsetzt. »Du, Meister," sragt die Bauerin nach dem Essen, wo hast Du denn den nobeln Gesellen her? Der spuckt ja, wenn er Zwetschken iht, die Liern' au»!" «charf replritert. Frau AmtSrichter (spitzig, um ein mitanwefende» .fpcite» Madchen" zu krSnken): .Meine Tbchter gehen weg wie «arme Semmel!- Alte» MLdchen: .la, aber wer pe oimmt, bekommt sie dald jatt.7- .. Wie gemeldet, soll sich Emin aus dem deutscheu Ostafrika nach seiner ehemali gen Provtnz Wadelai begeben haben, und das deutsche auSwartige Amt Hat sich aus diescS lecre Geriicht hin sogar veraulaht gesehen bei Salisburh sich zu cntschuldigen und jede Berantwortlich krlt sur den Schritt abzulehnen. Die belauntesten Usrikasorscher be streiten aber durchaus, Emins Zug nach Wadelai. Hbren wir was Schwein surth in cinem Briefe sagt, den er an die gerichtet Hat. Er lautet: Berlin, 31. Oltvder 18S1. Dre Berunglimpsung, die Em»n Pa scha ersahrt, geht nur sehr zu Herzen, aber wir brauchen uns edensowenig >» dec Entgegnung zu creifcrn, wie jeue in lhren Angnffen. Der Tag ist nicht frrn, wo sis gestehen werdcn miissen, sich arg dlamirt zu babcn. Seu wauu ist es gesiattet, aus blohe Supvositlvn hin so lklcktsertig abzuurtheilen? Wer heiht d,e Lente überhaupt von Wadelai zu sprechen, und noch dazu von eugli schem Gcbiet, um das es sich ja übri gens auch gar nicht handelt, denn vor laufig ist Elnln aus dem Gebret des Kongostaats. Wenn Enim und Ltuhl nrann gemeldci haben, .dah sie in der Richtung zum Albert-Lee vorzudrmgen beabsrchtlqten". so heiht das doch noch nicht nach Wadelai gehen. Parbleu! Es ware ;a überdrcs cin materiell gar nicht auSiuhrbares Borhaben, zunachst aus folgenden Grunden: 1 ) ipeil Emin sast gar kcine MunitionS- und Wasfen vorrahte Hat, 2 ) weil seiue bewasfnete Mannschast. vicrzig Mann. viel zu ge rmg ist. Unwahrscheinlich bis znr Un» mvglichkcit ist dic Annahme senier Ruck lehr nach der Aeqnatorialprovinz ein sach aus devi Grunde, das; erftenS in keinem sciner lctzten Hriese auch nur die Tendenz einer solchen Ruckkehr ange dentet war, und er hatte »2 gegcn uber gewlh durchblickcn lassen, Hat er doch andere Projekte angebeutet, die viel prvblematischcr, wenn auch durch aus loyaler Natur waren, zweitens wurde Emin durch solche Handlungs weise die Sctuffe im Rncken verbrannt haben miissen, desgleichen auch Dr. Stuhlmanu, wahrend im Berhalten be»- der nichlS sur eine solche Moglichleit spricht. Fur mich ist daS nachste Zicl Emin» einsach eben die interessaute Ge gcnd, die zwischen Albert Edward- und Albert-Sec liegt, aber auf der westli chen Leite, >m Gebiet des Kongostaats, wo das gegeniiber der Ruwcnzori, die hohe Wasserschelde. aus der die Quellen der Kongozuflusse, eincs der verlockend sten Forschungsgebiele offen laht. Ich kann nicht errataen, wo die Grenzen liegen. d:e den Forschuugen Ew.lns von Siaats wegen gcstreckt wvrden, ich weih nur kins, dah die speichelleckerischen Leibkawassen Englands unjer WiS sich durchaus unnothig ereisern. S>e wlssen ich schwvre von jeher mehr auf das Buch der KSnige als aus das der Rich ter! Gewisje DummheUcn aber sind ab solut nicht todr zu lnegen, so das ewige Elfenbein svergradencs!), das abge holt werden soll, als ob Ennu über haupt etwas geiegen ist an Geld und Geldeswertb. G. Sch w c»n sur th. E»n anderer deutscher Asrikarelsender Zlarl von den Steinen ertlart in eincr Zuschrist an die ENationalztg." dah ihm Gmin geschrieben habe, dah er einen Zug quer durch Afrila nach llamerum beadsichtlge. Emin Pascha, so berichtet Herr von dcn Steinen, mochte von Ruhanda nach ttamerum. Er setzt ein sreudiges Per trauen in die AuSsichrbarleit des Plans da die Leute, die Stosfe u. s. w., die er besitze, vvllia ausreichend sein wlirden, und er nur noch einer Quantitat Ge wehre und Patronen bediirse. er zweisele nur, ob er die Erlaubnih dazu bekommt. hbre,- diese Ze»len, die uns über den Ursprung des Gedankens ausklaren, mochte ich zu zitiren nicht un terlasien „dah Major von Wihman zum Gouverneur der Seen-Provinz d. i. hier bestimmt ist, wo sur mich eigentlich kein Raum mehr bleibt." WaS Emin Pascha antreibt, ist der Wunsch, mit sei ner Person und seinen dem Baterlaude nach besten Krasten zu nu- .Wie gesallen Jhnen meine neuen Ge dichtc '?" .®ut; nur scheint mir, dah Jhr Pe gasus etwas mehr Hajer haben wuhte!" » . * Die ricine EUa ptht davei, als das Dienstmadchen von der Milchfrau Milch entnimmt und spricht: .Aber hbre, Milchfrau, gieb mal' Deiner Kuh nicht so viel Wasser zn triuken, Mama sagte neulich, dah in der Milch so viel Wasser ist." HauSwirth: .Dieie Nachthabe» S»e mlch wieder aufgeweckt; gehen Sie doch auf den Zehenfpltzen, wenn Sie he,m kommen." Student: .Gern, da» durste aber noch grbhern Larm geben." Schauspieler, welcher den .Wilhelm Tell" darstellt, al» Gesiler nicht erscheint: .Wre, sollte der den Weg durch die hohle Gasie versehlt habeo? Da muh ich doch gleich mal nachseheu!" eprrchca »»d «adedreche». Aer eine Hprache nicht kanu sprechen, Mag immerhio sie Radebrechen. Rur glaub' er »icht und prahl' er nicht» Last er die Sprache wirkich spricht! Mo tft «mtn Pascha 7 Uu»,chr»cden. Danu wllrde er falle». Geiste-gegenwart. m Der Riedergan» der Ehe. JuleS Simon laht binne» Kurzem bei.Calmau tn Paris etn Buch , erschemen: .DaS Wetb des 20. Jabr hunderis", bei welchem der Sohn de» beruhmten EchriftstellecS als Mitar better fungirt. In seiner standigm Rubrik tm kundtqt JuleS Simon das devorstehende Erschemen dieseS MerkeS an und macht dte Mit thetlung, dah er in dem Buche die Auf liisung der Familte, wte sie tn den Ar beiterkretseu immer starker hcrvortritt. behandeln will. Tas Weib tst zur Ar bctterin geworden, verbrmgt etnen gatz zen Tag. oft auch einen Thetl der Nachl in den Fabrtken; der Mann geht seine besont ere Wege und daS Ende ist das Ende der Ehe. Wenn man die Arbet ter fruher sragte, warum sie so uugern Ehe schltehen, so antwortete: werden heirathen, wenu die Mdgltchketl etner Ehescheidung gegeben fein wird". Nun ist dte Ehescheidung eingefuhrk, die Zahl der Eheschltehungen m Frankrerch Hat aber nicht zugenommen, im Gegen theil: tm Jahre 1890 war thre Zahl um 3602 gertnger als tm Borjahre. Dagegen ttehtneu die Ehescheidungen in geradezu erichceckendem Mahe zu. Zm Jahre 1861 kamen 1657 Ehescheidungen aus 10,000 Eheu, tvas ja auch eme ganz respeklable Ztffertst; aber im Jahre 1890 kamen bercttS 5457 Ehe scheidungen aus 10,000 Ehen, also mehr aIS dte Hulste aller Ehen wird heute schon in Franlreich wteder ausgelost. Man kann den Tag berechnen, da eS ebeuso vtele Elieschetdungen geben wtrd wie Hetratcn und das wtrd etn rech icr Zustand tin tle feut, ein Erbc iur dos kunfnge Saculum, wel ches sich allem Anschetne nach ohne dte Famtlte tu der dtshertgcn Form wtrd behelsen musten. Und vtelleicht tst es ntcht blos m Frankretch so. Wtr haben vor emtger Zett m unserm FeutUeton ein Buch beiprochen: Mouate FabrtkSarbeiter-, welches m ganz ahn ltcher Weise die Auslojung der Familte m den deutschen Arbettertreisen consta tirt. Und vor emigen Tagen wurde m Berlin ein neues Schausptel von Fulda aufgefuhrt, welches dte Tendenz ver sicht, dah dte Frauen thren Mauncrn durchgehen sollen. Das Stuck fand eme glanzende Ausnabme. rauschenden Bet fall settens dcs Publteums. Alle Da men applaudtrteu und gaben damtt threr Zust>mmunq den lautefien AuS druck. Uno alle Manner applaudirten sic mochten wohl threr Frauen gerne auf letchte Weise lcdtg werden. Ledtg ja! Das tst die Devise des koutmen den JahrhuudertS. Ei» Nct'anU»cdc»lmal. EinigeS Aussehen crrrgte am Allerhet ligettsesie (1. November) auf dem stadtt-- schen Ktrchhos zu Lolmar tm Elsa» etne den besscren Slanden angchbrtgc Dame, welche bn dem Andlick des sogcnanten NevanchedenkmalS sich so entsetzte, dah sie in Odnmacht siel. DteseS Denkmal wurde, w,e dte sranzosische Znschrist be saqt, ansangS der siebziger Jahrc von dcr dortigen Nationalaaroe dem Anden ken zwcier Kolmarcr gewidmet, welche sich am 14. September 1870 an einem Angrtff auf die anruckenden deutschen Truppen bethetligt hattcn und hierbe, gesallen waren. Thatsachltch gehvren starke Nerven dazu, um dieseS Denkmal ohne Grauen betrach ten zu konuen. Bon Wettem glricht eS, wte dte „Strahb. Post- de richtet, einem gcwbhnltchen, der Lange nach auf ement Grabhiigel liegenden Grabstein. Trttt man aber naher, io bkmerkt man, dah dieser aus der einen Seite anscheinend gewaltsam etwaS tn die Hohe gehoben tst. Aus der so ent standcnen Spalte draugt sich nun rechtS eine die Stemplatte umklammernde Hand, lmks etn in Bronzeguh ausge fuhrter, aus der Grust derauSragender Artu in naturltcher GrShe, der danach strebt, em vor ihm liegendeS wirklicheS franzosisches Znfanterie-Settengewehr zu erreichen. Das Ganze ist so grahlich naturaltstisch aufgefaht, dah der Be schaner den Eindruck gewinnt, ein wtrk licher Todter wolle sich aus seiner Grust beftete». JedensaUS wtrd man weit gehen miisten, bi» man eme ahnliche un geheuerl>che kiinstlertsche Geschmacklosig keit finden wird. ZZZ «ine treffende «ntwort. A. : heirathen Sie nicht T 0 B. „Wetl die jetztgen Madchen wte Lilien aus dem Felde sind, von denen e» heiht, sie Ntihen nicht, sie Spwnen nicht und sind doch herrlicher gekleidet, als Salomo in aller seiner Pracht. Der gescheite Ung«r. „Es ist doch eigenthumltch, wenn tch Thee trtnke, kann lch Nachl» nicht schla fen.^ „$o» i» doch ober merkwurdig. Bei mir i» gerode umgekehrt, wonn ich schlof, kann ich kajncn Thee trinken.- Meister: „Da, Bengel, haste zehn Fenn'ge, hol' mir mal brei Ziehjarren dafor.'^ Lebrjunge: „Rechtjern. Meester, aber muh ick denn da nich'n Jiftschein mit nehmen?" , Er: »Elli, ich fchwSre Ihnen, Sie sind ba» erste Madchen, da» ich je gr kllhthab'!- ESi: .Ach, geh'n Sie weg, ba» haben mir die Andere» onch gesagt l* «erechiigte Frage. Bersch««»pt. Haus- und kandwirllifchaft- liches. InS Iletmen der ttitttostrl» zu vermeiden. soll man den Boden des Kellers mit einer Echicht zerstohcner Kwhlcn oder N'ohlen<7hsall, wie man ihn det Schmie den oder Schlossern leicht bckommen tann, etwa 1 Zoll hoch bestreurn. Die daruber liegenden Kartosteln werden dann auch ihre Schmackhafttgkett lSnaer als em Zahr betvahrcn. ttalbflctllh mit btaunrr Cpelksaule. Nachdcm man ente KalbSbrust in Stucke gehauen, sie gcwaschen und blan chirt Hat, schnetdet man Speck wurfeltg, lasit ihn braun rbften und ruhrt 3 Lbs» fel Mehl daran, giebt die abgetrockneten Fletschstucke htnetn, lclht sie andunsten und gieht Fletschbriihe zu, giebt Capern, EhamptgnonS, Citronenichnttzchin und etwao Ettronensast daran und macht das Fleijch darin gar. Duiille Pklpßoas ileis wie nrn zu e.halten. Die Pelz»Bo. s bestehen bekannlltch aus Schwanzen. welche geschtckt aus Btndfaden geretht werden. Dte Enden des Btndfadens gucken an den Enden der Boa etwaS I ervor, dock nur sicht» bar, wenn man dte Haare auSeinander blaft. Nu» macht man an diese belref senden Enden kleine Oesen auS schwar zer Seide und hangt die Boa so m euicm kalten Zimmer auf. ; m Som mer ist ein nach Norden gelegene- vor zuziehen; auch musten sie in dteser Zah resz-tc Sster zwtschen den Handen ge klopst werden, damit die Mottcn ntcht hineuikommen. Jch scldst habe meine Boa auf diese Weise schon zwei Zahre prachtooll konservtrt. i'tftrrn da» Cynchen lernrn. Man kann dtesen auherst reget, Bogel, der aus alleS waS um ihn vorgeht ach tet, ohne Zungenlbsung zum Sprecuen brtngcn. wenn man jich viel mtt thin de schafttgt und thin dte Morte oder auch lurzere Siitze, lctztere tm Gatizen, ntcht stuckweise, jehr haufig versprtcht. Es muh dies aber m solchen Zetten gesche heu, in denen cr ntcht von der Auhen welt abgelenkt wtrd, also am hesten morgens und abends wcnn alleS sttll ist, auch dars er dabei scinen Stand ntcht in der Nahe dcs Fensters haben. Erst wenn er etn Wort oder einen Satz seh lerloScrlernt Hat, darfman thm wettereS betbrtngen. Uedrtgens sind ntcht alle Elstern gletch gelehrtg. Dte eme lernt sptelend, dte andere nur mtt vieler Muhc und bet vtclen ist alle Multe vergebens. Puttmttlel iur cluivre poli- (WflflU.) Ke «e it ita it de. Den Glanz dteser schnell fceliebt ge wordertcn Gkgettstandc, wie Basen, Leuchter, Schretdzeuge. Ascheubccher rc., srtscht man am besten unttels Wiener LalkeS, Trtpels. EtjenoxydS (Colco lhar) aus. mdem man diese Materialten m semgepulvertem Zustande mtt Spi ritus versetzt. Daun wird eine uetche trockene Burste aus einem StuckSchlemm kretde angerteben, der Quivrv zxrli- Gegenstand mit der sptrttusgalttgen PutzlSsung angesetzt und mtt der Burste tuchtig abgerteden, dis der uriprungttche Glanz wteder zum Vorschctn kommt. Nuumehr wtrd der Gegenstand tuchtig abgerteden, dis der ursprungliche Glanz wteder zmn Borschem koinhtt. Nun» mehr wird der Ge?enstand tuchtig tm Wasser abgcspult und m Sagespahnen getrocknet. Schliehltch poltert man dte Quivrv x«rli»Waaren mit emcm sau dcrn wollcnen Tuche nach. Woran erleuut nian etuen gulrn Maqen k Daran, dasi. dei ntcht delegter Zunge, ein guter Appetit immer mit emer voll kommenen, unbeschwerlichen und rege! mShigen Berdauung verdunden ist, dasi der Magen me ein Aefuhl der Unde quemlichkett, deS TruckS, der Hohlheit odcr gar deS SchmerzeS und der Uedel keit erregt, dasi nach der Mahlzeit kein Aujdlahen. lastiges BollheitSgesuhl, weder gasigeS noch saureS Aufstohen. keme Lchlafrigkeit, Unbehrgltchkeit und Berdrosienheit eintntt, der Hals weder trocken noch fchletmtg wtrd. Derjentge Mensch Hat den besten Magen, der gar nickt weth, dah er einen Hat, oder wo er sitzt. — Zur Erhaltung eineS guteu Ma gens ist aber auch erforderlich, dah dte Zabne in gutem Stande bleiben. Ein mal ist ihr gesunder Zustand etn sicherer Beweis von einem gutcn, gesunden Magen. indem schlechte Berdauung tmmer durch SLurebtldung eine Hin ftilligkeit der Zshne zur Folge Hat, zwettenS aber musten die Zahne zur Berkletnerung der festen NadrungSmit» tel dienen, damit diese gehorig von Speichel durchdrungen werden, der da wtchtigste und unentbehrltchstc Mittel ist, um die Magenverdauung vorzube reiten. DeShalb ist gesunder und retch ltcher Speichel und ein guteS, lange» ttauen der Berdauung hochst sorder lich. Tamatolratiuv. 15 Quart retfe Tomaten, je 4 Eh lSffel schwarzer Pseffer (fem gemahlen), Salz, Piment(fein gemahlen l. 8 Fruchte rother Pseffer, 3 Theeldffel Senf alleS die» zusammen wird langsam 3—4 Stundea gekocht, kommt dann durch ein feine» Sieb und wird erkaltet m Fla schen gefiillt, die sofort versiegelt wer den mLsten. Treffliche Betlage z» Fleisch! Oder: 4 Quart Tomaten, 2 Quart 'Esfig, 2 Ehldffel rother Pses fer, 4 Ehlbfsel schwarzer Pseffer, 1 Eh loffel Gewurznelken, 1 Theeldffel Salz, eine geriebene MuSkatnuh, alleS die» zu eine» dickeu Brei gekocht, durch em {robmafchige» Sieb filtrirt, dann «it Pfnnd Znckor verfiltzt, giebt edenfall» eincn auSgezeichneten Catsup, der in Flaschen zu sullen, zu versiegeln und in den crsten 8 Tagen taglich emmal tig untereinander zu schutteln ist. -J Oder: Die Tomaten werden in Stltcn geschmtten und aus'S Feuer gestellt, bi» sie zu drodeln anfangen. Dann ntmmt man sie weg, lasit sie kalt werden, reibt sie mtt der Hand durch em Haarsied und mtscht mit ihnen auf se 1 Quart etnen TheelSsiel Piment (fein gemah. Un), etnen Theelvffel gemahlene Ge wurznelken, etnen Esiloffel Sa.z, ein Quart vemessig. AUes gut durch. emander geruhrt kommt aus'r und wtrd unter stetem Uinruhreu eme Stunde lang gekocht. Nachher, katt geworden. wird der Catsup auf die übliche Weise m Flaschen g-fullt und versiegelt. Cnifdirne» waS ist das? Nun, waS sind Bir nen init Senj'? EtwaS gar ntcht Uebles. das man so herstellt. Man wahlt hier mehr trockene. sestfleischige Btrnen, wascht jie saubers nicht schalen) und kocht sie wetch, aber ntcht so, dah sie zerfallen. Nachdem die Brrnen gekocht sind, thut man aus 5 Liter s Quart > ! Wasser 2 Liter Eisig und 1 Ltlogramm Zucker und kocht das Ganze. Die Btrnen werden tn etnen Stemtopf gr- m ICQt; dann giebt man aus etwa 50 nen 4 Ltter gemahlenen Senf und leW etn Beutelchen duvon oben aus. Nun gieht man das erkaltete Essigwaster doruber, so dah die Fruchte davon b«- dectt sind. Emtge Mal wird der Soft a'gegossen und gehorig durchgeruhrt. Nachdem dann dte Fruchte umgeschiiltet wurden, so dah oie oberen nach unten tommen, gieht man den Sast wteder aus.—CJirtm .S ganz Borzugltche» wird auf so gende Weise aus Btruen berettet: Aus 5 Pfund Btrnen werden 2 Pfund j Z"cker und 2 Liler Essig gerechuet, Zucker und Essig werden gekocht und zmar so lange, bis dte Fliissigkett ver schaumt, worauf dte geichalten Btrnen tn dieser weich ge kocht und dann mtt dem SchaumlSffel herauSgenommrn und in ein GesalzglaS gclegt werden. Dte zuruckgcbltedene Flujsigkett totrd bterauf stark emgekochl und uder dte Btrnen tm Glas gegosteu, bts dieseS gesullt ist und sodann mit Pergamentpavter verschlosten wtrd. v»esullte Lchsknjunge. Psund Nalbfletsch, 4 5 Unzen Schweinesleisch werden e.ttsehnt und mit 12 eutgrateten Sardellen und cinigen weich gedunsteten Truffeln fem gehackt. In etwaS Butler schw:tzt man eme fein geschnittene Chalotte hellgeld, kvchL" s darui von dret mit Wasser zerklopfte» Eiern etn dunneS Ruhret, vernnscht dtes mit 3 Unzen trodncit Seminelkru tncn, lj Unzen emzeweichter, auSge druckter Leimnel, etwaS Muskalnnh, Salz, Pseffer, Citronenschale, zwei gr n zen rohen Eiern und dem gehackten Fletfch zu einer femen Fullung. die durch ein ntcht zu seineS Sieb geriebenivird. Die Zunge wtrd tn Salzwasser mtt Zwtebeln und Gewitrz betnahe weich ge kocht, abgezogcn und tn schrage, etnen kleincn Finger dicke Stretfcn gejchnitten. Nun wtrd jede Schetbe tn geschlazcneS Et getaucht und mtt Fullung bcstrichen. Zn einer mit Speck ausgelegten Pfanae ; legt man dte Scheiben der Neihe nach ! wteder zusammen, so dast dte Zungen- ' sorm wtederkommt, beptnselt sie dann mit Ei, destreut sie mit Zwieback krumen, bespickt sie ziemlich dtcht mtt langltchen Slretjchen von siihen Mandeln und Pistazien, delraujelt sie mtt brauner Butler, lasit dte Zunge tm Ofen erst braunlich werden. qieyt etwaS Zungendrnhe, etwaS Madeira oder Portwetn darunter, deckt sie zu lasit sie gar dampsen. Sauce dazn. »- Zwet Ehiossel voll Mehl schwitzt man tn 2 Unzen Butter braun, giebt 1 Pint , Zungendrnhe, Zwiebeln, etwaS Zitro nenschale und j Unze Buderzucker eazn, lasiteS 20 biS 25 Minute» kochen, ntmmt Zwiedel und Zitronenschale heraus, gtbt f 2 Theeldffel voll Fletschextrakt, \ Pint t Madeira und beim Anrichtcn der Zunge den durchgesiebten Fond derselden zur Sauce. schmeckt nach dem Salz, giebt etwaS über die Zunge und legt rmgS um die Schiissel ttartoffelbetgnetS. De »ier Zayrzetde,». WaS t» der Friehlingk. fragt ihr mich. Dena fier a' LandSmann eegentltch? Der Frtehlingk, lieweS Buwltgum, DaS 'S a Sachse. Denn warum? malt er'sch Feld, du «eine Giede! Un de Karsch- un Aebdelbliedhe. Oock labbert'» eich ze wtfsen sehr, WaS Sommer fier a' LandSmann weer'. Der Sommer, lieweS Buwligum. I» gleichfalls Sachse. Denn warum? tV Jeder sieht Sja uf der Stelle: WMmi Dtc Jadreszetd ts helltsch phelle." Ihr inauirirt mich iewerdifi, WaS wohl der Herbst fier eener i«. Der Herbst, met liewe» Buwligum? Nadierlich Sachse. Denn warum? Wenu'S Beste retf ward weit und breit, . Gedeiht ooch de .Gemiethltchkeit.* Nu ahnt ihr tvvhl schon jetzt gewitz. WaS schlietzlich ooch der Wtader is? I Si nee, mei' lieweS Buwligum, \ DaS tS gee Sachse. Denn warum? v Der Winder t- a' fauler Kopp ' Un fier 6n Sachsen viel ze grob. t 9« 2»r«. 1 Bauer: .Infamer LauSbud, hab* > ich darum den theure» Regenfchir» ge- 1 kauft, damit Du im Regeu damtt herum» J laujen {oUjl! Ufl «bfl der .5? christltci rer Bev Eonnta terstutze wetgert, von Sp Untersti E m l schen L TlauS «P. La an den VrantUe ftorben. ber 185 Probstc Alit fctn meti. werde .. «ur g v <ft, -»> tn dte schicken De in W dieseS Schan dtg de verurt langlii worde gange, nes W gungs gern t ter B Bitche wordc wird i der v lafteti de- p Gesau der erfahi Sfen! und t Auch W 1 m de ilber wird. w»rv