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Das (irtirfinnilioolie WiNl. ErzLhlung von E. I. LY fa t. ,Adrian's Kind", wiederholte er langsam mit ungemein weichem, musika tischem Stimmklang, Erbin vou Ameerssoorth!" Das arme Kind von seinem Aben tener erscknttert. blickte noch immer sas sungSlvs von Emem zum Anderen. war eine Bederrumpelung. w>e sie im Buche steht, Gesida", sagte der alte Herr, indem er sich erklarend an ieine Enkelin wandte, gtaubte eiuen ' Gelst zu sehen, aIS er ztvei Minuten sind'» der dort plotzlich von der mond beschienenen Terrasse in die LlaSthstr trat! Abrr mas hast Du, Klcne, Du siehsl aus, al» wenn Du auch einen gesehen hattest?" ep ft». nen ne nz- uhr mt le», die cn» >en ten icht aus r* stet / icn«Jr da» den »«e etie alle uS ger lien Das junge Madchen antwortete auS welchend und suchte lhrer Lewegung Merster zu werden. Dem guten Grost vater und ihrem lieben alten Freunde, dem Doktor, hatte sie ohne We,teres ihr Herz ausgeschuttet und sich von ihnen den Kopf zurecht setzen las se»; aber dre Gegenwart dieseS so , ' plbtzlich aus der Erde gewachsenen O lenl.» dessen sie sich kaum noch ' entsann und der sich auch seinerseit» so fremd und svr.ulich zu ihr verhielt, er fullte sie mst madcheuhafler Zuruckhal tung. „Komm, setze Dich, «ind', fuhr ihr Grostvater sort, indem er sie be» der Hand sastte, Tu bist kalt wie Ei»! Hat Dich da» so konstern»rt? Nun, es ist mir übrigevS mcht viel besser gegangen, als Ramon vor unr stand!" ich must tausendmal um Ber zeihung dstten," fiel hrer Ramon van der Straalen ein, „ich sehe, ich bin cm Fremdling hier sreilich m:tnc eigene Schuld! Ich hatte auf der grosten Rampe vor dem oistjlellen Eingang vorfahren oder wenigstenS doch, wenn sich dreS fur mich nicht schickt, den Milteln eines jungeren SohneS entsprechend anlangen und meme il arte hinein schicken mus sen!" rief sein Bater. dem die Silualion unbehaglich zu werden be gann, mit gervtheler Stirn. Ter Ton, m welchem Ramon dieje Morte sprach, Uest es unbestimmt, ob sie un Ernst oder Scherz gemeiut waren. sreue mich über die Masten über Lern Kom men, mein lieber Lvhn, und Tu musttest wahrllch wlsten, dast Du m Deinem Ba terhause jederzeit wlllkoinmen bist! Aber wenn Du mir Deme Ankunst ange zeigt hatlest, jv wurde >ch selbstredead den Wagen zum Bahnhos gejchickt ha ben." der . llte / chi >ast un -n) lue ei der rig zen zu bist sehr gutig, lieber Bater, wirklich, zu gutig! Ich bm eiu leiden schafllicher Spazierzanger uud die klerne Waiiderung durch die balsamische Nacht luit Hat mir nach der hcisten Fahrt auS gezelchnet wvhl gethan. D»e lehrc Strecke turzte ich noch durch emen Sprung über die Parkmaucr um ein gules Sluck ab und als ich auf dem wohlbekaiintel» Parkweg den Garten erreichle und das Speifejimmer erleucktet sah, eilre ich Wegs darauj zu und da bin ich nun!" . m iau el bei ing ten d,e Mauer! Nun. Du b»st ein iamoser Turner, das mu st ich ja gen!" „0, da» ,st Voch nicht schlimm! Melne Bagage, ledend rrnd toot, habe ich auf dem Bahnbof i:» EIS gelas sen." 'rd rfe «en im pt< y Zm \ !>e ,S- ►et. rbe erk 68 :cb ch' die ten lge efe .Sic soll morgen rn aller Frsthe ge holt werden. Wonn besteht denn Dem Jnventar?" ist nur Pedro, der Euch hoffent l»ch nicht delastizen wird. Er verhatt sich sehr ruhtg." Leiue Dogge!" Hund Pedro ist mein Tic aer nnd m»r unentdehrlich. Ich kdnnte aus vietes Andere in der Welt verzich te„, nur nicht auf feine erprobten Dienste und f.tne Ergebenheil!" .Lelbst ver standi ich ist er mir will kommen. da er zu Dir gehSrt. Aber jeyt mustt Du erst etwa» zu esten haben, armer lunge, Du wirst hr!b verschmach tet sein!" »r --vn em „DurchauS nicht, ich danke fur AlleS," lebiite Ramon hofllch ab. ,Jch este memal» so spat." „Run, daun wollen wir un» m'S Wohuzimurer setzen und e» un» gemuth. lich machen," r»ef der alte Herr. Die Anderen folgten ihm in da» hell erleuch tete 'Nebeuzlmmer und dald fast man behaglich um den runden Lisch, an oer Scue ihreS Grostvater». „Mie behaglich ist e» bei Euch!" sagte Ramon, nachdem er es sich »n se»- lnem Kauteuil bequem gemacht und seine vlicle nun von Linem zum Anderen schwcise» liest. Nichtchen," mit e»ner Berbeugung zu dteser, „eme so reizende junge Dame geworden, mein Bater, rustig wie immer. und auch un seren guten Doktor Hemkerk hattr ich das Gtuck. schon hier begrvgeu zu dur fen!" sind ein stattlicher Maon ge worven," sagte dieser, »kaum hatte ich Hie wiedererlannt, slf Sie da plstzlich auf der Schwelle standen!" Er erhob sein wla»: .Jhre Gesundheit, Herr van der Gtraaten junior, ich bearitfie Sie mit Freuden i» Ihrrm Bater hause!" Ramon verneigte sich mit der ihm eigenen Anmuth vor dem Doktar. E Wie verdreae ich soviel Freundlich ijjji&X i;*; v WW mL ita an ui (5. Forlsetzung.) frit! Bielleicht erwc.de ich mir ein klein wenig Ihr Bertrauen, wenn auch ich mich Ihnen al» emen bescheidenen Junger Jhrer edle» Wisienjchaft vor, stelle." Er wandte sich an fei* nen Bater. darfst jetzt m mir auch einea Doktor der medi zimschen Fakuttat begruhen, Itcber Bater! Ich din bi» dato em rollender Ste.n im Weltgetriebe gewesen, es ist wahr, aber vielleicht setze ich doch noch mit der Zett elwa» Moo» an." ficut m»ch, mein Soha! Auch ich will da» Letztere von Herzen hofsen! Du willst also sstr i miner m Hollaud bleibcn V # * Lin versteckter Blitz zuckte bei dieser Frage, zungelnden Schlanglein gleich, durch Doktor Ramon van der Straaten's wundervolle Augensterne. rmmer'? Nem, da» doch nicht. Ich habe mein BerufSfeld m Mexlko und mochte hier Ntemand m serner PraxiS deemtrachtigen. Ich gedachte mir einmal eme tanzere Etholung-zeit un SlreiSe der Mermgen zu gvnnen, de»« hatb kam ich heruber, und wenn die Schwaiben ziehcn, dann ziehe auch »ch nnt ihnen wieder dem Sudeu zu." Er li.v die Augen auf Vesida ruhen, die lhm gegenuber sast. Wie schon Du Drch entwickelt hast/ sagte Ramon, ,brem Auge begegnend. verliest ein Rosenkniispchen und finde eme vvll erbisthte Rose wieder oder vielmehr, ja, in der That, eine schvne Lilie, so dunkt es mich!" Ter Major tegte seiner Enkelin die Hand unter da» runde ttinn und drehte ihr Uedllche» Aesichtchen, da» noch rm mer auffallend blast erschien, zu sich herum. .Wahrhastig, Ramvn Hat recht! Wo sind Deine rolhen Wangen geblieben, Kleine? Tu bist so weih, nre Dein Tuch. Du hattest sie doch nvch, aIS Du u» dle tzrusterie hluausstiegst! TaS fdUt in Luer Fach, Ihr deiden wrisen Man ner!" n »WaZ micd betrifft, so must ich jede r Ettumjchung avlehnen", sagte Doktor i Ramon; „ich wurde n'e ein Alted mel n ner eigenen gamilif arztlich dehandeln. |, Die se VXDre unD Berantwortung foutmt t)ier Doltor Heinkerk zu!" e gut," sagte dieser, „,ch schmeichle >- Fraulkin Eesiba's Natur genau zu ~ keimen. W,r wollen einmal sehen, wo ) t daS Ucbel jiyt; lassen Sic mich Jhren r Puls suhlen, Kraulein Gejida!" ic Dckror Hernkerk machte da» übliche lachelnve Doktor - Gestrbt dei diesen st Wvrlen, doch erregtk die ungewohnliche vlasse des jungen Madchens seuie r Bcjorgnist. etwa da» Bild wieder gefpukl, d Ecstda?" fragte lachend der Major, i» „Du da st wohl eme Erjmemung gchadt, wre Marzareth, hahaha!" Und der alte Herr lachte, m seinen Stuhl gelehnt, i- mu rcdjiem Bchagen. ic „WaS ist das fur ein Bild und wer t- ist Margareth?" jrazte Ramon. das lsr crne lange Geschichtr von lUClnem HanS beller, dre lauu »ch heute ■ r nichl mehr zum Besten geden," erwiderte der alte Herr, der sich durch die vorge " ructle Stunde in der gehvrigen Sus. bre.tung über jem LievlmgSlyeina be- eivtrachtigt jah. wrr hatlen ein ,n war-res E,auschen von curem Hausmad chen, daS emes Tages mit emem Zeter st gcicUii aus der Gallene gesturzl kam l' und bcl,aup!e!., da» der Mann auf dem Lttde em Hcsicht gejchnitlen oder ,! ctwas dergleichen gethan Uu;te! Sic ?c fclicw zu gern Eespeuster, dieje Leute; s. es ist luchr mvglich, dem Madchen Ber nunit delzubrmgenl t* w Ta* barf Sic nicht Munder nrtj* n men," sagte der Tokror; ,das dumpfe Ralurieden des mchr oder wemger un t- gcbildelen Bolkes findet «n Dergleicucn It elnen angenehmcn, prickelnden Rerven reiz. In dem eng begrcnzren «rene >hres Dasein», ohne Gelegenheit, ltzr Begriffrverrnogen zu erweuern. gtauden te dre guicn Leure atlzugern, wa« ihnen aufgctlfcht wrrd, wenn es nur recht ani le regeud und gruietig ist; sie dreden ge wisfendaft das >a>eto m der Lasche um, l, wenn st e den ttutuk rufen horen, und , T nagcln noch heuttgen Tages em gefun- X ' denes Hujeifen at» berlig verburgten j' Lchutz gegen den dofen auf »hre rkammerfchwelle. So erbt jich der * Adergtaube m ihnen wie cinc ewlge r e Krankuett fort, welcher merner Memung nach weder von Lchule und tkanzel. dre i doch den uachsten Einflug auf das )t VolkSgemuth ha den, nocu von dem ge [t dildeten Stande udrrhaupt, wo er jich berufen sieht, energisch genug zu Lelde „ gegangeu wird!" >a Line leise Rothe kehrte bei diesen Worten auf Gesida'» Wangen zuruck. - „Li, Doktor, Sie ereifern jich ja or l. denUlch." sagte der Major lachelno. ie „Sic werden doch nicht denken. dah die n Narretei drefeS «rckindiewelt Pro,etyten it m meinem Hause gemacht Hat ?* o man kann nicht wisten. E» ist a genug Unheit durch solch ein Getratsch i' angerlchtet w»ro«»t. Sollte sich dei h Diesem oder Jeaem. oder vielmedr bei '* diejer oder jener Jhre« Oer,»uut« der Rachahm«ng»trieh rege», sich durch ahn lrche Beodachtungen wie d«e Marga h reth'» interessant zu machen, so wiirde h ich eine Stadlkatkur a» Platze finde» b nad «it Jhrer Grlaudnifi dem Panen x ttn Sturzdader verordnen, die werden e den Spuk schon ausrLumen, da» d»n ich - ficherl- Rmn van der Strnale» war ei» n schweigsamer ZuhSrer der diesem Ge i. sprSch. Gei» grotze» dnnkle» Luge, da» r durch deu Schatte» der langen. jchv» gebogenen Wtmpern eine sammetne Tlese erhtelt, glttt mit e,nem eigenen, gletchsam rekcgnoszirenden Blick durch da- vornehm auszestatlete Gemach. Nicht» entging ihm darin, weder bic Ldosibarteit der Einrichtunq. welchc den Reichthum ihre» Besitzer» belundete, noch der Berlobungsnng an Gejida's Finger, oder der verbliiffte Blick des enrtretenden Bcdienten, ver auf etnmal emen ganzlich fremden Herrn, den Nie» mand eingelassen, dem kletnen Kreise emverleibt und mit der Miene volltger Zugehdrigkett darin verwe.len sah. (£4 war 11 Uhr geworden, al» Tot» tor Hemkerk, erschreckt über die spate Stunde, sich eilig erhob, um semen Hetmweg nach ElShou» anzutreten. Der rustige alte Hcrr tam metsten» zu Fuh de, seinen abendlichen Bcsuchen, da er .Horen Sie, lieber Nachdar u»S Freund,- sagte er, .e» will m,r schet» ncn, als wenn die dumme Spukgeschlchte Jhrer ehemaltzen Zose, die Sie da heute Abend rcfupitulirten, doch mcht gauz ohne Ernflutz aus da» Gemuth Zhrer Enkelin gedlieben ist! Da» weid ltche Gejchlecht ist nun emuta!, nament» ltdi m jungen lahren, ganz besouders phantasiebegabt und jehr etndruckssahi» ger Nttur. Tazu da» zartere Nerven» system— da genugt, wenn etumal solch e,ne Geschtchte un Schwange ist, oft em bloster Schatten, um zur Getstererschei» nung gestempelt zu werden. Tesyalb gmg tch auch heute so rigoro» dagegen vor. Haben Ste bemerkt, wie letchen» blah und schrecken»starren Auge» dal gutetttnd aus der Gallerte zuruckkehrte? C» Hat mich allarmtrt wir Aerzte smd so gewvhnt, in den Zugen der ttran ken zu sorschen, dah dteje Gewohnheit sich schlietzltch zur Angewohnheit ausvtl-. det und auch die Beodachtung der Ge suuden mit einschlieht. Al» Sie von dem Bilde und Margarethen'» Erlebmg mit demjelden sprachen, sah tch, wte Ge» sida kaum ein Bebcn zu umerdrucken vermochte, al» wenn ern deimltcher Schauder sie iiberliefe. Ttese Sache ge sallt mir mcht'.- ,E» ist wahr. da» Krnd sah merk» wurdig verandert aus", metnte der aUe Herr nachdentlich; w ftc ist ia sonst da» d''ibende Leben selb,t! AVer ich bute Sie, Tottor, Sie werden doch ntcht den ten, dasi meine etgene Lnkelin an Spuk» geschichten glaubt! Nem, da» ist un moglich meine verstandige Gesida ist ntcht von der Artl .Gnt, aut, Berehrtesttr, ich kann mtch ja lauschen, es mag etu etnfache» Unde» hagcn setn! AVer an Jhrer Stelle wurde ich biese phantasttsche Geschtchte jetz, der Berzessenheit anheuniallen lasse» und mcht mehr daraus zuruckksmmen. E» ist fur d,e Lemuthsruhe Aller da» «este.- .Soll tch fragen, wa» ihr geschehen ist? 4 „92ein, lassen Sie das lieber. Wahr schetulich lacht sie morgen un Hellen Svnnenschetn schon selbst über thre Mondschetnphantasie und holt sich Auf llarun7 dei Jhnen ein, wenn etwa» der» gletchen vvrltezen svllte. Falis sie je» doch schweigt, so ruhren Sie auch lieber nicht daran, dannt die Sache einschlaft.- .Schon lieber Tokror. Gott, die Klcrne fuhrt doch ein gar zu einfa» me» Leben hter tn dem sltllen Amer», foorth mit mir altem Graukopf alletn. Hossentltch bringt mein Sohn jetzt etwa» Bcwegung hrnetn!- .Em ichoner Mann,- sagte Doktor Hemkerk detfallrg. .AVer exzentrtsch scheint mir. Mas fur eine Idee, über die Parkmauer zu tlettern, um wte ein Geist vor un» auf» zutauchen. .Allerding», etnrn etwa» theatrali» schen Beizejchmack hatte dtese Etnfuh» rung! Abrr nun gute Nacht! Ah, welch prachtvoller Mondschein!- ,Gute Nacht, Tottor!- yiiL Am andern Morgen langte Doktor Ramvn's Gepack an und mtt demselden fetu Dtener Pedro, eine Perfvulichkeir, die tn dem sttlten Amersfoorth derech tuite Sensation er regie. Schwarz wte Zet, groh und von prachtvollem Korper bau, mtt den gefchmctdigen Glredern und oem Tritte etn:» Pan thers, wutde er tm Ktichendepartement nicht oiel weiuger als etn solches reigen des Thter angestaunt und in den er,ten Tagert, wo er ftch dltckeit ltev. mu fcheuec Lorsichl umgattzco. Lollblutneger, jedoch tn den hollandt fchen Kolonten gevoren und schon fruh zur greihett gelangt, hatte sich Pedro tn verschiedener Herren Dtenst etne ganz respektable Bildung angeetgnet, sprach das Hollandtfche, Gngltsche und Spa ntsche gelausig und machte uut feinea ge wandteu Manieren und tn dem fetnen Anzuge etne» Leibdieners den Eindruck eine» wohlgeschulten, fetner Wurde be wutzten Kammerdteners aus vornehutem Ha use. Er verstand vielerlet Handsertigketten und machte sich dald tm Hau se durch allerlet Geschtcklichketten nttplich. Dte junge Herrtn von Atnersjoonh erschrat oft nicht wentg, tn Momenten. wo man gerade eine» kletnen Dtetistes bedurft hatte, auch den Schwarzen schon wte ge' rufen und ohne dah fem «ommen our demertt worden ware, aus etneut uahrn Gedusch oder Gange auflauchen und «it dem srtaer Race etgenthumlt che» grotesken AugenroUen und Fletichen fetner grek blmkenden Gebtsjes nach dea Wiiafchen fetner «fchvnen Herrtn", wte er Gesida stet» nannte, fragen zu Bald waren Herr und Diener hetmifch [ auf Amersfoorth. »Jch fteue mtch wahrhaftiq, 'oah tch metnen Entjchlug zur AuSfnhrung ge bracht habe und nach langer Zeit wteder etnmal etn wenig Famtltenleben koste,- sagte Ramon zu femem Later. ,Meme Ntchte ist etn ltebretzendcs Wesen. Je denfalls wtrd thr kunsttger Galle wte hettzt er doch gleich —?- ~De Briendt, Gerard, Jonkhcer de Lrtendt, erster Lieutenant an Bord des „PrinS vau Lranie." „De Lrteadt ?" „Ja aber was machst Du, Ramon o metite fchdne Capo ot Monte vase!" Ramon war bei Nenuung des Namens mtt emer ihm sonst nicht eigeneu jahen Lewegung emen Schrttt zuruckgetreten und hatte damtt emen kletnen Gnert doo, der ein kostbares Stuck aU ttalte nischer Lleramtk trug, m'S Schwan keu und Letzteres zu Fall gebracht, das nun tn Scherben auf dem Tep ptch lag. „Berzethung, liebster Later, tch bin umrvstltch über metae Ungejchtckltchkett! Wahrhafttg, etn so plumper Geselle wte tch taugt nicht in so vornehme Umgcdung!" „Nun, nun, warum ist daS Zeug so zerdrechlich! Das ist der Fehler solcher Sachen und darum nehmen sie alle ein mnl e,n gewaltfameS Ende! Wovon sprachen rotr, Ramon?" „Bon Lieutenant de Briendt, Gesi da'- Berlobtew. Bleibt er noch lange auf Tee?" .Ichdenke, bis zum Winter. Hof fentllch lernst Du thn noch keunen, wtr rechnen sehr darauf, dah Du uns die Hochzett mttfeteru htlfst, metn Sohn!" .Xa4 sann ich ntcht versprechen. Du wertzt ja, tch bm em roUender Steia! Aber auch ohne Lieutenant de Brtenot personlich zu kenneu, bm lch von semen Lorzugen überzeugt. Ist er retch'?* .Das nicht, aber aus einer der alte steu und angesehcnsten Adelsfamtlien Hollands; sem Later war mein vester Zreund. Gesida Hat ja retchltch fur Betde genug." .Retchltch fur Beide," wlederholte Ramon mtt seiner ttefen wohllautenden Stimme, mdem er zusttmmend lachelnd semen setdenwetchen Schnurrbart strtch. DaS HerrenhauS von Amersfoorth war em sehr geraumtges, nach Art hollandtscher Landhaujer langgestrecktes etnstScktges Gebaude, das durch den HSHeren Mittelbau, welchen Treppen haus und Gemaldegallerte einnahmen, ut zwet Theile gelhetlt wurde. Der unsere Stock enthtelt dte Wohnraume, den langgestreckren prachttgen Spetfe faal, das Wirthschaftsdepartement und dte Domesttcenztmmer; im oderen Stock streckten sich rechtS und lmts von der Gemaldegallerte und durch dtese zu einer tmposanten Flucht veretntgt, dte Gesell schaftSsale aus, wahrend auf der Gar tenseite.Z von "jener Rethe durch etnen breiten ttorndor geschieden, m dem cutett Flugel die Schlafjimmer der fzamilie, m dem anderen dte Fremden ztmmer lagen. Schwere Eicheuthuren schlossen zur Nacht jeden otefer jdocrt dore nach dem Treppenhause ad. Gesida hatle neden threm Schlafzimmer ein retzendes Boudotr, in welchem sie oft verweilte, da hter alle dte hubschen .Ntck-Nacks* und sremdarltgen Dmge, dte thr Seeheld aus fremden Hafen ge fandi, das ltebende Madchen hter, schon geordnet umgaoen und an thren Trauten erinnerten. Zur anderen Sette befand sich das Ztmmer threr idtndhettshutertn uno vertrauten Dtenerin Lena, dte somtt Tag und Nacht zum Dtenste ihrer lungen Herrtn nahe war. Dr. Ramon, wie er sich nennen lieg, hatte es abgelehnt, feine fruheren Ztm mer auf demfelden lkorridor zu beztehen und gebeten, fem Domtztl auf dem an dcren Flugel aufichlageu zu durfen, ,um Ntemaud irn Wege zu fem*, wte er fagle. .Pedro kennt metne Gewohn hetten uno wird Alles nach metnem Stnne emrtchten; er halt musterhafte Ordnung, fodast sich Ntemand zu de muhen draucht, denn tch lasse mich nicht gern in metnen Arbetten stSren; Prdro weth Alles von selbst." So erhtelt er zwet geraumige Frem denztmmer mtt etnem kletnen Lorztm mer fur sem fchioarzes Fakrotum. Dte mttgebrachten Gstekten. von leyterem mu kuudtger Hand arraugtrt, gaden > den Gemucheru oam «tn b.tcchaus ver anderles pyattra>ttfchcs Aurschen, ver» mehrt durch dte fett,am geformren Re lorica und Gefahe, Phmten. Buchsen, pecvarten und Pflanzenpressen, mtt welchen Herr und Dtener oft tn tage langer. gerauschloser Arbeit hanttrten. Hter wuroen dte Ramon lagltch ae famntelten Pflanzen ausgebrettel uNd forttrt, zum Trocknen vorberettct oder frtsch ausgepcestt und zu Extrakten etn gedampfd Ramon kaunte iede» tkraut, lede Aurzel. irdes noch so unscheinvare Blumchen. fowte deren Wachrthumsde dmgungen und Hetlkrafte und dte ratio netle Lertvenduttji der»elde!t. Als dte rstrthichastertn sich etne schwere Erkal tutijj geuott uud mtt stetfen Gtied.ru zu Bett ltegeu tnutzte, oeriagre Dr. Ramon ven bo>eu Aideuntattsmus radtkul, un der ttefe Senjnnhteb, den einer der Hof knechte sich det der Heuernle am Ktche detgcdracht, hettle tutar femer Behand luag tn uverraschend kurzer Zeit. »Da tst ntchts Besonders dabejE, saga er nachlajsiz. wenn G:sida ih:n von dea ausgezetchneten Wtrtnngen >ei »er Borfchrtstea und den guteit Fort' fchritren der Patirnten Bencht o-*>|tot* tere. .Pedro weitz darin mehr als tch. Ich glaube, dah mehr als die Halste aller K rankherten durch dre wunderbaren Herlkrafte dre der Pflanzenwelt mne» wohnen, kurrrt werden kano!" Dr. Ramon van der Straaten war noch nicht einen Tag rm Baterhaufe, al» der Major rhn schon berm Arar naym und rn der Gemaldr-Gallerie vor seinen Han» Beller suhrle, dessen Geschrchte er nun mrt Muhe und gerechtem Stolze vortrug. Ramon hatte nrcht viel Ber stcindnrg frlr dre Lunst, aber auch er konnle nicht umhrn, dre wunderbare Realrsttk de» Gemalde» m der packenden Wlikung desselbea selbst auf sernen un» geschullen Kunstbegriff anzuerkenven. .E» ist wohl sehr werthvoll?" fragte er. .O, da» rst ja eben der Kasu». ich habe e» fur ern wahre» Butterdrod er» j starden, 600 Galden! E» ist icdenfalls zehnmal sovrel werth." Ramon neigte bervstichtend, mrt der ihm eigenen Grazie fern schlines Haupt. > Tres rnnen aber kochten Nerd und Groll rn serner seele. .600 Gulden, da» nennt man hier ein Butterdrod! . Und ich —1" Er kehcte m fem Zlmmer zu ruck und Pedro hiirte ihn ein wrlde spa nische» Lred singen nach Erfahrung von fruher ern Zeichen, dag fern Herr sehr übler Laune fern muvte —! Aber dresmal hatte sich der schwarze Kammerdiener ooch wohl gerrrt, denn zum Dreuer erschren Ramon mrt dem selben ruhrgen liebenswurdigen Aus druck, der rhm glerchmagrg ergen war, und rrbcrrerchte serner jungen Berwand» ten emen frrschen Waldblumenstrautz.den er ergen» frlr sie gesammelt, wre er mrt ergen verbrndlrchen Wonen bemerkce. .Wa» rch Drr auch zu Fugen legen kanu, merne bolde Nrchte," fugte er hrnzu, rndem er sich wre ern spanrscher Caballero so tres vor rhr vernergte, e» ist werthlo» durch dre Hand die e» bic tet! Und wenn Lreutenant Gerard erst zuruckkehrt, dann wrrd der arme Onkel Ramon ganz und gar in fern Nrcht» zu» ruckfinken!" Welch ein Wunderbild vollendeter mannlrcher Schonhert verkorperte die Erscheinung Ramon» van der straaten! Man hatte sich kerne andere ansdenken konnen, dre mehr dazu angethao geme fen, ein werblrche» Herz zu besiechen und rn Flammea zu verjeyen! Dre blau schwarzen Haare, da» reingefchnrttene Profil, dre hohe, edenmasirge elastrfche Gestalt hatten überdrr» ernen Zauber de» Fremdartrgen, der den ganzen Mann, ohne dasi e» rhm absichtlrch zur Schau getragen hatte, ganz ander» al» alle anvercn Manner, dre Gesrda kannte, gewissermagen unverglcichlrch erschemen lirsi. seine Multer war aus der Ber» brndung eine» Spanrer» mit einer Qua derne hervorgegangen und hatte da» wunderbare SchvnheitSerbe, da» rhr au» dreser Mrichung geworden, voll und rern auf rhren Sopn udertrazen, der von dem derberen stoffe und Gefuge ferne» hollandrschen Baters nur die auSgezerchnete MuSkelkratt empfangen zu haven schien, dre seinen schlan» ken Gliebern innewohnte. Aber we der der Rerz seiner augeren Erscheinung, siiner bestrlckend wohlrhue den Strmme, noch fcmer Ausmerksam» kerten un) Geschrnke vermochten rn oer Seele de» jungen Madchen» jene ergen» -thumliche scheu, em gewrsfe» beangstr. gende» Geiuhl zu zerstreuen, da» sie stet» rn seiner Nahe enrpsand una über das sir sich kerne Rechenschaft zu geben ver» mochle. In glercher Werse ergmg es rhr mrt Pedro. der sich stet» mrt beson» derem Erfer destrebte, rhr zu drenen und sich nrcht ander» nanale al» rhren .Skla» ven." Ber letzterem wenrgsien» konnte sie e» vor sich inrt seiner schwarzen ad» schreckenden Physiognomie und katzenar» trgen Behendigkert entschuldrgen, denn sie sab e» wohl, er war von wunderba» rer Ergebenheit fur seinen Herrn und em werthvoller Geyulfe der sernen Ar» berten. Da» ruhige Landleben schien Ramon zuzusagen; doch vlante er fur fpater Rersen nach Londou, Parr», Berlin und Wlen. Sladten.wo e» allern emen Mann felner Wissenfchaft defrredrgen konnte zu leben, wre er sagte. Leden! Unv wie hcklte Ramon zu leben verstanden! .la, wenn drese» Madchen nrcht ware!" sagte er knrrschend zu sich seldst. Er begegnete dem durchdrmgenden Blicke seiire» Drener», der serne Gedan» ken eriorschen zu wollen schien. .la, Pedro." iagte er, vor seinenr Betirauteu stepen blerbeno uno rpm finster ra'» Auge sedend, .»venn drese» Madchen nrcht ware, da» Du .Herrrn" nenn,t, dann ware alles dieje» mern! Ich konnte damrr wacken wa» rch wo .te, rch konnte leben!" Er streckle mrt emer ieltjamen Geberde ferne Ha:ro au»; bie Zinger ofineten und fchlosfcn sich. al» wenn sie em unsichtbare» etwa» hatten erqrerfea und zerdrucken mogen. Pedro neigle sich an fem Ohr und haucyte mehr al» er sprach erarge Worte m dasselbe. (Fortfeyung folgt.) Der Englander G. P. Milla legr jimguym dre 577 Krlometrr (361 engl. Merlen) weite Strecke Borbeaux —Pan» in 26 srunden 35 Mrnuren zuruck. Auf der Wetlfahrt Lerpzrg—Berlm—Dre»- den—Lerpzrg (356 engl. Merl.) drauch ten Antoa Blank au» Bingea und Hugo Zahn au» Lausigt 37 Stunden 53 Mm. Pundr aus Verlm 27 Stunden 53 M,- nulen; dre udrigen Wettfahrer etwa» mehr Zert, dr» 38 Stunden 46 Mrnu ten. Dre schnellsten Zahrer durchfuhren aus dieser bezerchneten Strecke m emer Siunde inehr al» 11 engl. Merlen. Lctftnngeu oer Stadfahre*' ( Zwei Ttzlergeschichterr^ Heiteres au» Belgien grebt dee Brufieler Berichterstatter der „Frks. Atg." zum Besten. Tieser Tage Hat im zanzen Lande da» neue Schulhalb jahr begonnen. Au» dem Anlasi Hat das Gememdekolleglum emer Ortschaft in der Nahe von Luttich folgende Pro klamatron an die Gemerndeaugehorrgen erlassen, die an wurziger Kraft wenr§ zu wunschen übng Uisil: „Den Famr lienvatern zur Beachtung. Der unlerncht n't auf den 15. Lktober sestge setzt. Bel dreser Gelezenhett richlet da» Gememdekolleglum an die Eltera die Mahnung, lhre Kmder vom ersiea Tage an ln die schule zu schicken und sie den Besuch der Klassen ohne breckung fortseyen zu lasien. Nur der Anfanz ist schwer, nachher geht er dann ganz von selber. E» gibt schon genug schas»kopfe unter Ench und anderwart», al» dag drc Nothwendlgkeit vorlage. deren Zahl noch zu vermehren. Merkt also wohl auf, ein fur alle Mal, und veraegt nre, datz Eure Kinder ohne eiscigen Schulbesuch mcht» Andere» werden konnen al» Esel. Man lass, sich da» geiagt fem. Zur da» Kolle glum u. s. w." Em Brusseler Lriginal rst am An fang dieser Woche vom schauplatz se:ner langjahrigen Tyatigkeu abgetre ten. E» ist dre» der Fr»eden»- nchter M. Beernaert», der i» Folge seines unoersieglichen Humor» im ganzen Umkrel» grosse Berudmthelt genog. Besonverr Dic vorstaduschen Belerbigunsprozesie waren sein Element. Eine» Tage» haue em Bewodner von Molendeck emem semer Mitbiirger den Koseuamen .Nasse» Huhn" belgelegt. Der also angesprochene gerieth in Ent rustung und Ueg den Leriasser de» Wor te» vor den Nichler bescheiden. M. Beernaert» nahm e:n genaue» Berhor wit Klazer und Bcklagtem vor und oerkundlgte dann folgende» Erkenntnih: .In Anbetracht, dag da» Huhn ein vvllstandlg ehrennrerlhes Threr au» der Orvnung der Gallrnaccen ist und datz, wenn e» auch die glanzenden Elgen schaften de» Hahn» u:chl liat, e» nlch!»- destowemger ernstllche Dieaste leisret, lndem e» da» E: lezt, welche» zur menschlichen Nahrunz dertragt und die Grundlage ein.r wichtlgen HandelS zwelge» bilDet; ur Andelracht, dag e» ledermann pafstren kann, nag zu wrr den. sei c». weil er je»nen Negenschrrm vergessen, sei e», weil er unter einer Tachrinne vorubrrgegangen. und da, eme solche Begebeupert nichi» Ehren ruhrige» desitzt; in Anbetracht, day da jeder der berven AuSdruke nrcht trantend ist, auch rhr vereinter Gebrauch keme Bclerdigung auSmachen kann; au» dresen Grunden wrrd der Klager abge wresen und Hat die Kosten de» Benah ren» zu tragen. Die Numfordsche Luppe. Beniamm Thompson, Graf voa Rumforo, war emer vvn denjentgen Wohltharern der Menschhert, die sich redltch demuhen, das Loos der Armen zu erlerchtern. Zu drn Masirezeln, dr, er ergrrff, um dem Hungcr bet Misi» wach» und Theuerung, m den lahrrn 1771 uns 1772, zu steuera, gehort auch d.e nach ivm genannte suppe. E» rst ba» eigenttrch em Bret, der namentlrch aus oder stall deren au» Rei», Buchwerzengruge oder Htrje desieht. Um ader dresen Nahrung gedeuoen Gemusen noch gro hete Lchmackhaslrgkert zu verlerhen, sugte er Erdjen. tlerngeschnittene alt backene semmel, Salz, Breressig, Was ser oder Sifattoffclu, Bahnen, kleme Flerfchwurfel. speck, Zwredcln. Hcringe, Ruden, iperersirre und andere Suppen trauker hmzu. Dre Gersterigraupen wurocu m emem grosien fufjel schon ven Adend vorher mrt Wasser zum Sre den gebracht und dadurch m eine zaller artlge Masse verwandelt. Dieje wurde am nachsten Morgen 6 Stunsen vor der Essenszert mrt Wasser wiedcr ausgelost, nochmal» zum srcben gebracht und un ter stecem Umruhren 2—2 j Stunden gekochl, daun thar man Saij uno die rohen Kartoffeln hmzu. Oder man jott letztere m emem desonoern Topfe und that sie zerstampft zur Hauptmasse. Nun tamen auch die uvrigeu Gemuse, dann dre Semmel, endlrch da» Flersch urnz.!, uno dle suppe war sertlg zum »rue mcrkwar-ige Propnezeiung. Der Herzog oon Brron. den Hemrich IV. wegea emer BerfchwSrung mrt Spanlen und Savoyen hmrrchten lresi, em Mann voa ungezugeltem Ehrgerze uad unertraglrcher Anmasiung, fragle em st drer Wahrsager, wa» er noch m fctnem Leben zu ecwarttn hatte. Der erste antwortete, er wrirde grosi werden, ader daruber dea Kopf verlreren. Der andere prophezeite, er wllrde noch em, Arone tragen, wenn ihm nrcht ei, Streich voa htnten oaran verdinderlich ware. Der drrtte warnte ihn vor einem Burgondrer, der ihm nach dem Leden trachre. Sertdem duldcte er zwar femen Burgundrer um sich, ader der Scharfrrchter. der ihm den Kopf ad» schlug, stammte au» Burgund. •itu Skr»«e. In eiucr FamlUe tru, eine der Toch. ter «ut Lted vor. welche» sie sich selbst auf dem Pranoforte begleitete. .Ei, sonderdarer Hund, Zhr «;*r\ sogt» em junger Freu-d de» Hause» narv, .jedeSmal, wenn Sie fingen, kriech: er noter da» Sepha."