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Süd=Dakota Nachrichten und Herold. (Sioux Falls, Süd=Dakota) 1900-1901, August 22, 1901, Image 1

Image and text provided by South Dakota State Historical Society – State Archives

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&>
-5
12. Aahrgäng
Wochenschau.
jüttltmfc»
Auf dem Isthmus von Panama
und südlich davon scheint die Kriegs
furie entfesselt. Es liegen jetzt Etn
Zelnbeitei! über die Schlacht am 28.
Juli bei San Cristobal vor, aus denen
hervorgeht, daß dieselbe recht blutig
war. Die Haupttresscn fanden bei den
Dörfern Las Pillas, La Parada und
Pirineos statt. Sie dauerten 26
Stunden, und die Columbier konnten
erst zum Rückzug gezwungen werden,
nachdem auf beidenSeiten 1100 Mann
getödtet oder verwundet waren. Die
Eindringlinge waren 28 Regimenter
mit zusammen 6000 Mann stark. Auf
der Leite der Venezuelaner fielen Gen.
Resendo Medina und vier Obersten.
Vorher hatten schon seit Wochen häufig
blutige Zusammenstöße stattgefunden.
Der britische Dampfer „Danen"
brachte aus Colon die Nachricht, daß
kürzlich wieder in den Vorstädten von
Panama und Colon tätige Kämpfe
stattfanden, und daß die Rebellen im
mer näher auf die beiden Orte vor
drangen. Viele Kämpfenden wurden
verwundet. Die Züge zwischen Pa
nama und Colon stehen unter militä
rischer Bedeckung. Von beiden Seiten
werden Gewalttbaien begangen. Ge
fangene Regierungssoldaten werden
Jddr den Revolutionären gemartert und
in einem stalle wenigstens hat man
festgestellt, daß die Regierungssoldaten
einem hülfslosen verwundeten Revolu
tionär die Beine dicht am Leibe ab
fädelten.
Ter große Stahlstreik hatte in der
letzten Woche immer noch nicht eine be
stimmte Wendung genommen. Die
Erdarbeiter in Joliet schlossen sich
ebenfalls den Streikern an und erhöh
ten damit die Zahl derselben auf etwa
70,000. Es verlautet, daß die Gegner
des Streikleiters Shaffer in der
Amalgamated mit Präsident Schwab
in Verbindung getreten sind und von
ihm das Versprechen erhalten haben,
daß die Streiker, sobald der Ausstand
für beendigt erklärt ist. als Union»
Leute zurückgenommen werden sollen.
In Cleveland passirte aus der der
Stadt benachbarten Crib ein entsetzli
ches Unglück, dem etwa ein Dutzend
Menschen zum Opfer fielen. Die
Crib liegt etwa 2 Meilen vom Seeufer,
besteht aus einem dort verankerten
Holzbau und deckt den dortigen Ein
laßschacht für den neuen Wasserturme!.
Der Holzbau aerieth des Cactus in
Lrand und mehrere der Arbeiter wur
den in ihren Betten von den Flammen
tödtlich verbrannt, während andere im
Tunnel erstickten.
In dem Convent der Typography
in Birmingham, Ala., wurde beschlos
sen, dem Präsidenten und dem Sekre
tär der International Typographical
Union je $1800 Jahresgehalt neben
den Reisekosten zu bewilligen. Die
Resolution, laut welcher es den Mit
gliedern des Verbandes verboten sein
soll, sich zur Miliz anwerben zu lassen,
wurde nach hestiger Debatte auf den
Tisch gelegt. Die nächste Convention
soll künstiges Jahr in Cincinnati statt
finden.
Frederick W. Holls, der Delegat der
Vereinigten Staaten zu dem interna
tionalen Schiedsgericht im Haag,
äußerte sich unter Anderem: „Nach
Allem was ich auf meiner jüngsten
Reise in Europa erfuhr, könnte die
Aussicht auf einen dauernden Frieden
und die Erreichung dessen, was durch
die Etablirung des Haager Tribunals
angestrebt wurde, kaum besser sein.
Der Burentrieg und das Fiasco in
China sind die wirksamsten Mittel die
öffentliche Meinung zu Gunsten des
Ariedens zu beeinflussen. In Europa
ist man den Vereinigten Staaten, wie
man sich wohl denken kann, nicht über
all freundlich. Eifersucht auf unsere
Erfolge ist das Hauptmotiv der Un
freundlichkeit.
In Evansville.'Jnd., wurde» auf
5 -ranlassung des 30 Jabre alten Mu
klehrers Robert Foß sechs junge Da
hnen wegen körperlichen Angriffs ver
haftet, die sich den „Jux" erlaubt hat
ten, den Foß auf der Straße zu fangen
Und ihn zu küssen, bis er jämmerlich
um Hülfe fchrie. Das Kußattentat
tvurde zur Strafe dafür begangen, daß
fr sich vor einiger Zeit öffentlich ge
rühmt hatte, er habe sich in seinem
ganzen Leben noch niemals von einem
Weibe küssen lassen.
Ein furchtbarer Golfsturm fegte
Lber die Küste von Louisiana und Ala
bama sowie über einen Theil von Mis
sissippi dahin. Die elektrischen Nach
krichtendrähte lagen fast alle darnieder.
Der Sturm richtete noch mehr Scha
den an als derjenige vor zwei Jahren.
xOdas Wasser des Mississippi staute sich,
Don dem Südsturm zurückgepeitscht, bei
?Mew Orleans höher an, als damals
Dei dem Sturm und der Fluth, denen
Walveston zum Opfer fiel.
An der Küste von Britisch Colum
bien wüthen jetzt die Waldbrände, die
alljährlich dort um diese Zeit großen
DSchaden anzurichten pflegen. Der
^miche Viehhändler Joseph Hertzel in
Wuenavista, Col., wird vermißt. Man
Gefürchtet, daß er ermordet und be
raubt wurde. Ein Passagierzug der
Missouri Kansas & Texas Bahn
-wurde bei Caney, 32 Meilen nördlich
Don Dennison von Zugräubern ange
halten. Auf der Denver & Rio
L" .'^Grande Bahn bei La Veta. Col.. ex
5 ^Hlodirte die Locomotive eines Fracht
zuges. Der Locomotivführer und der
-Heizer wunden getödtet. T. B.
w. s- ftöcttiBen bei Kindel füttern gu lajt
sen. um festzustellen, ob jene Bacillen
im Menschen gedeihen. Bei einer
durch einen Woltenbruch verursachten
Überschwemmung ertranken der Post
meister John G. Pole von Lerington,
Va.. seine yfrqu und zwei Töchter.
t^in junger Lehrer, der sich von Car
bondale. III., nach den Philippinen
schicken lux. hat nach Hause geschrie
ben, daß sich von den 600 Lehrern und
Lchrcrirtr.rn, die jüngst auf vemTrans
portschiff „Thcmas" von San Fran
cisco aus nach Manila abfuhren. 60
rerheirathet haben. Sie tonnten da
mit nicht mehr disManita warten, son
dern ließen sich eiligst in Honolulu
trauen, als der Dampfer dort anlegte.
In den Anlagen der Rational Steel
Co. zu Noungswwn, O., ereignete sich
Montag imGußhaus ein furchtbareEx
plosion flüssigen Metalls, das unver
sehens mit W-fter in Berührung kam.
Vier Personen wurden auf der Stelle
getögtet, sechs wurden lebensgefährlich
und vier andere schwer verlebt.
In der Obl'ut der Chicago er Pin
kertonleute befindet sich Gerhardt Ter
linden aus Duisburg. Deutschland, der
nach der Unterschlagung von 1,500,000
Mark flüchtig gewordene frühere Ge
schäftsführer der mittlerweile verkrach
ten Gerhardt Terlinden Co. in Duis
burg. Vor etwa einem Monat gab der
Chicagoer deutsche Consul Dr. Wever
der Pinkerton Agentur den von den
deutschen Behörden hinter Terlinden
erlassenen Steckbrief. Schon am Tage
darauf ermittelte einer der Geheimpo
lizisten, daß ein Mann, auf den die Be
schreibung Terlindens paßte, bei einer
Chicagoer Bank 10,0CO Mk. deutschen
Geldes in amerikanisches Geld um
wechselte. Man ermittelte, daß der
betreffende Mann im Continental Ho
tel unter dem Namen Gräfe gewohnt
hatte, aber mittlerweile nach Milwau
kee abgereist sei. In Milwaukee wur
de er febr bald in einem Privat-Boar
dingbause aufgefunden und festgenom
men. Cr setzte seiner Festnahme und
seinem Transport nach Chicago keinen
Widerstand entgegen, will sich aber sei'
ner Auslieferung nach Deutschland
widersetzen.
Die Leiche der Kaiserin Friedrich
wurde Dienstag in der Friedenskirche
zu Potsdam neben derjenigen ihre
verstorbenen Gatten zur letzten Ruhe
benattet. Um 103 Uhr wurde das
Signal gegeben, daß der Trauerzug
sich nähere und sosort fiel tiefes
Scbiveigen auf die glänzende Gesell
schaft. Der Zug rollte langsam in
den Bahnhof und es traten dann 20
Husaren Unteroffiziere hervor, die
den Sarg nach dem Leichenwagen tru
gen. Langsam und feierlich setzte sich
dann der Trauerzug in Bewegung.
Acht Stabsoffiziere ergriffen die Zü
gel der Rappen ror dem Leichenwagen
und vier Ritter des Schwarzen Adler
ordens ergriffen die vier Ecken des Lei
chentuchs, während zwölf Höflinge
den Baldachin über dem Wagen und
vier andere die Eckschnüre des Balda
chins trugen. Die Prozession bewegte
sich die schattige Allee von Wildpark
nach dem neuen Schloß hinauf und
hier hatte das Publikum die einzige
Gelegenheil, einen Blick auf den
Trauerzug zu werfen, dem Schwadro
nen von Husaren und Marschällen vor
ausritten. Hinter dem Leichenwagen
kamen Kaiser Wilhelm, König Ed
ward, der Kronprinz von Deutschland
und die übrigen fürstlichen Personen,
dann kamen die auswärtigen Gesand
ten. die Minister und Perlonen aus
dem Hausball der Verstorbenen, sowie
Reqieruna&beamte und die Mitglieder
des Reichstages. Der Zug ging durch
den Schloßpark nach dem Sanssoucier
Garten. In das Mausoleum selbst,
das nur wenig Raum bietet, folgten
nur die Verwandten der Dahingeschie
denen. Kaplan Perjius sprach das
Gebet.
Die Ausländerfrage an den deut
schen Hochschulen stent nach wie vor mit
im Brennpunkt des Interesses drüben.
Die „Rheinisch Westfälische Zeitung"
schrieb unter Anderem, aus den Ver.
Staaten kämen zahlreiche junge Leute,
welche kaum das Schulwissen eines
deutschen Tertianers mitbrächten,
trotzdem aber aus deutschen Hochschu
len anstandslos immatrikulirt würden.
Hier verlegten sie sich namentlich dar
auf. den medizinischen Doktortitel zu
erwerben, um sich dann mit ihrem
minderwertigen Wissen in der ameri
kanischen Heimath als deutsche Aerzte
aufzuspielen. Die Folge sei. daß der
deutsche Arzt in den Ver. Staaten
nicht mehr das frühere Ansehen ge
nieße, weil das dortige Publikum nicht
zwischen wirklich ausgebildeten deut
schen Acrztcn und Amerikanern mit
deutschen Doktordiplomen unterschei
den könne. Der deutsche Kronprinz
ist incognito nach London gereist, und
der Zweck seiner Reise ist nicht bekannt,
doch hat sie das Gerücht von einer be
vorstehenden Verlobung des deutschen
Thronerben mit der Prinzessin Tina
von Battenberg wieder aufgefrischt.
Die Nachricht, daß Lord Kitchener
in Süd-Afrika von General Lyttleton
abgelöst werden soll, bestätigt sich.
Lord Kitchener strebt, so heißt es, da
nach, mit dem Commando im nördli
chen Indien betraut zu werden. Aus
Krügers Umgebung verlautet, daß er
aus Süd-Afrita i» Kenntniß gesetzt
wurde, daß zur Zeit 17,000 Bnrgber
und 12,000 Kap Holland er im Felde ste
hen. Sie sind gut bewaffnet und reich
lich mit Munition versehen, doch soll
das Proviant knapp sei. Die Buren
kommen Kapstadt immer näher. Drei
Buren Commandos marsckiiren in
der Richtung nach Clamwilliam (das
nur 160 engl. Meilen von Kapstadt
entfernt tft)^ Die Stadtwache ist in
Massen gerufen worden. Die „Ophir"
brachte den englischen Thronerben, den
Herzog von Cornwall-?)ork sowie des
sen Gattin nach Turban. Die Besu
cher wurden von einer großen Men
schenmenge. in der sich auch viele Zu
lus befanden, mit großem Entbusias
mus begrüßt. Zwei Burengefangene,
beides Holländer, machten einen ver
zweifelten Versuch von St. Helena zu
entfliegen. Sie schwammen nach ei
nem Fischerboot weit hinaus auf die
See und wollten auf demselben davon
segeln. doch das britische Kanonenboot
"Beagle" fing das Boot nach kurzer
Jagd ein. Die beiden Gefangenen
hatten beim Schwimmen ihre Kleider
eingebüßt und waren nackt als sie wie
der zur Insel zurückgebracht wurden.
Die chinesischen Friedensbevollmäch
iigten in Peking haben eine Depesche
von Hofe erhalten in Erwiderung auf
ihre telegraphische Benachrichtigung,
daß die fremden Truppen, mit Aus
nahme einer kleinen Gefandtschafts
wache, von Peking abgezogen seien.
Ter Hof fübrt Klage da rüder. daß die
Verhandlungen schlecht geleitet und bei
Weitem zu viele fremde Truppen in
Peking zurückgelassen seien. In der
Depesche heißt es noch, der Hof müsse
sich nast Kaisengfu begeben, wo am 20.
November der Geburtstag der Kai
serin Wittwe gefeiert werden soll,
und infolge dessen könne er dieses Jahr
nicht nach Peking zurückkehren. Ein
hoher Beamte sagte, der wahre Beweg
grund für den Aufschub der Rückkehr
nach Peking sei, daß die Kaiserin
Wttttoe und Kaiser Kwangsu eine vor
herige Erledigung der Mandschurei
vertrags Frage mit Rußland wün
schen.
Die Unzufriedenheit bei der Bevölke
rung von Malta gegen das Regiment
der Briten greift immer mehr um sich.
In Valetta wurde von einer starken
Volksmenge das britische Banner zer
rissen und in den Koth geworfen.
Dann wurde die Jubiläums Statue
der Königin Victoria mit Säure be
gossen und dadurch der Marmor der
Statue zerfressen. Von den Thätern
konnten die Behörden bis jetzt keine
Spur entdecken.
Die europäischen Agenten der Buren
haben Nachricht von einem wichtigen
Siege der Buren im Transvaal erhal
ten. Demgemäß sollen mehrere Com
mandos Lendenburg zurückerobert
aben, während Commandant Botha
das Lager bei Middle bürg eroberte und
etwa 1000 gefangene Buren befreite.
Etwa 800 Colonialfoldaten sind zu
den Buren Übergelaufen. Lord Kitche
ner wird in der nächsten Zeit mehrere
wichtige Punkte im nördlichen Trans
vaal ausgeben und seine Streitkräfte
nach^ Pretoria zurückziehen.
Ein canadifcher Buchdrucker Na
mens Marceau bat in seiner Wohnung
in Neuilly bei Paris eine Flugmaschine
construirt, die das Problem der Bewe
gung des Menschen in den Lüften lösen
soll. Tie Maschine bat die Gestalt ei
nes Vogels und weist einen Motor von
12 Pferdekräften auf, der die aus Alu
minium bestehenden Flügel treibt.
Der glückliche Besitzer einer solchen
Maschine soll aussteigen und sich in der
Luft nach Belieben bewegen können.
Die allgemeine Unzufriedenheit in
Spanien ist in Madrid bis zur tönig
lichen Küche gedrungen. Der Ober
kock des Königs und fünf Köche haben
die Arbeit eingestellt.
Eine Depesche aus Wien berichtete,
daß am vergangenen Sonntag in der
Kirche zu Obotti eine blutige allge
meine Prügelei ausbrach, bei welcher
sieben Personen erschlagen und 23 ver
wundet wurden.
In drei Kreisen des Regierungsbe
zirkes Nijni Novgorod im mittleren
Rußland wüthen gefährliche Steppen
brande, die bereits mehrere Dörfer zer
stört haben. Etwa vier Fünftel des
Städtchens Fairsund an der Nordsee
sind durch Feuer zerstört. Die Kirche,
das Postgebäudc, das Bankgebäude
und das Schulhaus sind eingeäschert.
Etwa 1200 Personen sind obdachlos.
In Straßenkämpsen in Buenos
Antes ist ein Mann getödtet worden.
Vier Personen, unier ihnen ein ^jäh
riges Mädchen, wurden verletzt.
Während eines dickten Nebels erlitt
das britische Schiff „Drumalis" aus
Tunkirk an der Cape Sable Küste
Schiffbruch. Seine Mannschaft wurde
gerettet.
Eine Bande von Kurden Hai den Di
strikt von Damizra in Armenien ge
plündert und 12 Dörfer zerstört. Alle
Erwachsenen wurden abgeschlachtet, die
jungen Mädchen aber wurden nach
Harems entführt.
Der Passagierdampfer »Isländer".
Eigenthum der Canadian Pacific Na
vigation Co., stieß in der Nachbar«
schaft der Douglas Insel auf einen
Eisberg und ging mit Mann und
Maus unter. Im Ganzen kamen von
den Schiffsmannschafte« vnd Passa
gieren etwa 80 um.
Aus Homburg wird berichtet, daß
König Edward sehr angegriffen aus
sieht und daß er der Ruhe dringend be
darf. Bis seine Schwester starb, war
er scheinbar recht gesund jetzt flüstert
man sich aber zu. daß er am Zungen
krebs leidet und nur noch fttntae Äabre
leben lamu
-4M»
.-
ttttb Herold.
Charles RlvolN whör beim Nadsah
ren IctUe Wockic das Gleichgewicht und
verletzte sich lebensgefährlich am Hälfe.
Adolph Herz, ein Sstlicher Architekt,
hat die 3 Meilen nor»westlich von hier
gelegene Hauward ßaiin gekauft, und
wird die Hühnerzucht im Großen be
treiben. Cr' will jährlich 4',00«) Hüh
ner mittelst Elektrizität ausbrüten. Tie
Anlagen solle» kosten. L. F.
Mol den Hauer von hiet ist mit der Lei
tung betraut.
Frau Charles Ingplls von hier er
hebt Anspruch auf eine Crtifchaft in
England im Betrat* von 840,000.
Herr E. S. Coolen bit sich nach Lon
don begeben, um Ansprüche der
Frau Ingalls in den »Berichten geltend
zu machen.
Feuer, vermuthlich durch Erplosion
einer Lampe verursacht, brach letzte
Woche in Cottagö No. 1, der hiesigen
Irrenanstalt aus. chchaden %150ö!
Arthur Schills jvjeb Wilde, und
Nick Ray,drei des Sa»vimmens unkun
dige Iungens. ro.uV sich beim Ba
den zu weit in den .'. iS'ouri, und wären
obne Zweifel ertrunlön. wenn nicht im
letzten Momente.5 größere Kraben ih-
Hülfe getomltzen waren.
A o u
Tie gefanunten Delegaten von hier
werden in der republikanischen Richter
convention ihre Stimme für E. P.
Waiizcr abgeben, jedoch im geeigneten
Momente zu Richter Smith übertreten.
u o n
Frl. Minnie Wright von De Smc'
und Frl. Minne Morrow von Madison
waren hier beim Baven nahezu ertrun
ken, wenn nicht Frati Wrigbt im geeig
neten BtomeM zur Hülse gekommen
wäre.
Wm. Dennifon yon Virgil verlor
beim Frnchtverladen auf der Noith
weftern Bahn, drei Nelmdollar Gold
stucke. welche spatet jedoch in dem
^rachtwaggon, welcher inzwischen nach
Red field befördert war, wieder vorge
funden wurden.
Einbrecher treiben hier in letzter
Zeit ihr Unwesen. 'Den Wohnungen
von C. A. Kelled, S. D. Tineen,
Frau Emma Huntington und Frank
A. Brown wurden nächtliche Befuebe
abgestattet, jedoch wurde wenig Beute
gemacht. Aus dem Stalle des Herrn
Martton wurden Pferdegeschirre ent
wendet, und Herr Kener beklagt den
Verlust eines neuen Sattels.
Bei unvorsichtiger Handhabung ein
er Kanone wurde den Gemeinen Hunt
und Mackay von Clark, bei dem in vor
iger Woche stattfindenden Feldlager
der Staatsmiliz die rechte Hand
zerschossen.
Es wird erwartet, daß der, des Vieh
diebstahls angeklagt? Zuchthäusler
George Moodn, seine Mithelfer, wo
runter sich auch Ihn Sonntag, ein ver
wegener Charakter befindet, den Behör
den ausliefern wird. Genannte Bande
bat die Umgegend für längere Zeit un
sicher gemacht.
A e e e n
Der Kaufman Math. Kerr in Bath
wurde am 'Samstag durch eineGasolin
Ciplosion schwer an Armen, Beinen
und am Rucken verbrannt. Ein hie
siger Arzt verband seine Brandwunden.
Frau H. Overholser und Frl. Ada
Comstock wurden während einer Spa
zierfahrt von dem plötzlich durchgehen
den (^efpanne auf die Straße geworfen,
wobei Crstere nicht unerheblich verletzt
wurde, Letztere jedoch mit einigen
Schrammwunden davonkam.
e a w o o
Atfolge einer Berordnug des Sekre
tärs des Innern, hat Capt. Set Bul
lock, Forftansseher der „Black Hills"
eine aus 20 Brigaden bestehende Feuer
compagnie organinrt, welche aus Vieh
züchtern dieser Gegend zusammengesetzt
ist. Tieselben müssen ihre Tienste
unentgeltlich leisten, und bei vorkom
menden Waldbränden prompt zur
Stelle sein. Als Gegenleistung stellt
die Bundesregierung ihnen die großen
Weiden der Forstreserven frei zur Ver
fügung.
Geo. Strohm, ein Schankkellner
von Lead, wurde des Meineids im be
rüchtigten Cady-Falle schuldig befun
den. jedoch der Gnade des Gerichts em
pfohlen.
Am Mo«tag Marge« wurde drei
Meilen südlich von hier, in der Nahe
von Pluma, die Leiche eines Mannes
ausgegraben. Bermuthlich ist es die
von Kirk Shephard, welcher kürzlich
mit seinen Brüdern Lee und Harley
auf geheim nißvolle Weise verschwand.
Die Letzteren sind noch nicht gefunden.
Ein alter Mann Namens H. Ward,
welcher feit einigen Tagen verschwunden
ist. wird mit einer vermeintlichen Er
mordung dieses Manned in Verbin
dung gebracht. Die Behörden haben
eine angemessene Belohnung aus dessen
Ergreifung ausgesetzt.
Späteren Berichten zufolge, hat
man im Garten von W. H. Ward,
weitere menschliche Körpertheile vorge
fnnden. ES wird angenommen, daß
dieselben von Kirk Sheppard herrühren.
Hnrlet) sheppard der junfte Bruder
wurde unter der Anklage der Mitwis
senschaft an dem geheinniißvollen Ver
schwinden seiner Brüder verhaftet.
a i i y
(. Thompson, weichet hier ausge
dehnte Obstgärten besitzt, berichtet, daß
die diesjährige Obsternte die vorjähr
ige bei Weitem übertreffen werde. Cr
selbst erhielt allein 1000 Bu. Acpsel,
100 Bu. Pflaumen, und sonstiges Obst
im Verhältnis
e a k e
Diebstahl? von 18
Vieh, Eigenthum von Cory Ridgui ui
itt Pipestone, Minn., wurde
Johnson unter ^500 Burgschaft den
Groß-Geschworenen überwiesen.
a n n V a e y
De? k» Meilen n. ib. von hier woh
nende Farmer Jofeph Bleha fiel in
einen mehr als tuü Fuß tiefen Brun»
nen und war sofort eine Leiche.
i k i e
Drei Landstreicher wurden, hier letzte
Woche Nachts, während sie sich es ttt
einem Fracht wagen der Milwaukee
Bahn bequem gemacht batten, um'auft
iiMhrem Schlade gestört. Zwei ihrer
..Standesgenossen" zwangen sie mit
vorgehaltenen' Revolver zur Heraus
gabe ihrer Habseligkeiten, erhielten je
doch nur $*. Tic Thater wurden spa
ter festgenommen und dem Criminals
gerichte überwiesen.
Das vor zwei Jahren durch Feuer
beschädigte Hiesige Opernhaus wird
augenblicklich einer gründlichen Reno
vation unterzogen. Das Theater soll
nach seiner Vollendung eine» der
schönsten im Staate werden.
V. W. Adams, von Hier, trat einer Oer
glücklichen Gewinner bei der von der
Regierung im Lawton-Tistrikt, Okla
homa, veranstalteten Land-Lotterie.
In der Gegend von Chamberlain ist
der Milzbrand unter dem Vieh aus
gebrochen. In einer Herde von 350
Und nahezu 70 der Krankheit erlegen.
Die Convention des 4. Richter-Ti
ftritts f'itdet am 28. August in Plauk
intoit statt. Am selben Tage und Crte
versammeln sich auch die Demokraten
und spricht bereits von einer Fusion.
e i e
In der Versammlung des Staats
Apothekerverbandes wurde L. SearleS
von Salem zum Präsidenten für das
nächste Jahr erwählt.
letzte Woche tobt im
wurde
Bette
neben ihrem Gatten botgefuntat* Die
Ursache ist unbekannt.
o e a e
40 Mann vom 13 Cavallerie-Regi
ment? sind defertirt. Die Regierung
bat 3-30 pro Mann Belohnung für
deren Festnahme ausgesetzt.
E a n
5?effchte von der Page? ffarm ergebe
eit 2 Bu. No. 1 Weizen, und 60 Bu.
Hafer vom Acker. Roggen ist besser
als je.
Ein Mann. Namen Etickson wurde
hier wegen Verausgabung einer fal
schen Zebndollar Note verhaftet.
a i a n
Der Countyschatzmeister hat den
auf
diese? Conntu entfallenden Staats
schulbetrag für den Monat Juli im
Betrage von 87,241 wieder an den
Staatsschatzmeister zurückzahlt, da
man nicht im Stande ist,. die Gelder
zinsbringend auszuborgen.
Freunde von Carl Jgev. dessen
sammtüches Cigenthum kürzlich durch
Feuer zerstört wurde, circuliren eine
-nbseriptionsliste sür denselben. Cine
nennenswert he Summe ist bereits ge-
W a e o w n
M? Unrtbroenern Bahn wird in
kurzer Zeit mit dem Bau eines neuen
Passagierbahnhofs beginnen.
i e w a e
jugendliche Nimrobe Umrden
letzte Woche wegen Übertretung der
Jagdgesetze bestraft. Einer hiervon
mußte die Kleinigkeit von 175.24 be
rappen.
Die Gläubiger der verkrachten Bank
von Plankinton haben das Gericht er
sucht, Massenverwalter Auldt aufzu
fordern, die von thnt feit Schließung
des Instituts vereinnahmten Gelder zu
vertheilen. Ebenfalls soll das Eigen«
thnm von I. T. Bartow, einem hier
wohnenden Aktionär, mit Beschlag
belegt werden, um das gegen denselben
erwirkte Zahlungsurtheil von 810,000
WhitewOOH.
Zwei auf dem Felde stehende Dresch
maschinen von Charles West wurden
letzte Woche zum großen Theil demolirt.
Ei» Rachbar von West ist der That be
zichtigt. Als der Sheriff jedoch Ein
laß in das Haus begehrte, wurde er
von der Frau mit vorgehaltenem Ge
wehre zurückgehalten.
o w a z
Wm. Drummond, ein Reifender von
Jasper, Minn, wurde unter der An
klage des Diebstahls verhafte^
1
S a e
Zwei Wirthe wurden hier wegen Cf
fenhaltens ihre Lokale nach 11 Uhr
RachtS verhaftet. Der Fall wurde bis
zum Novembertermin des Kreisgerichts
vertagt»
I -M Ifül-J
e a i s 11 i
Audreju B. Lein ine hat^die Swdt
auf 815Ö0 Schadenersatz verklagt. Cr
wurde infolge eine? schadhaften Fahr
weges mit seinem Gefährt umgeworfen
und erlitt gefährliche Verletzungen«
3er gesetzliche Tod der
Aeutsch-Amerikaneik
(*3 in jetzt ziemlich allgemein bekannt,
a a n e 1 e n a n u a o n
ganz Teutschland ein bürgerlich
es Gesetzbuch in Kraft getreten ist, wo
durch auch für ganz Teutschland nur
ein Erbrecht geschahen wurde, welches
für die Teutsch-Amerikaner von der
weitgehendsten Wichtigkeit wäre, na
mentlich die Teutsch-Anierikaner von
Witrteiiiberg, Heilen, Rheinländer, cic.
Dieses Gesetz nam 1
ich bestimmt, daß
nach 10 jähriger Abwesenheit an unbe
kannten Crten ein Erbberechtigter für
tobt erklärt und sein, in Teutschland
befindliches Vermögen vertheilt werden
kann, welchem Urtheile jedoch eine, we
nigstens 0 Monate vor dem Termin be
kannt zu machende gerichtliche Vorla
dung vorausgehen mußte.
Ta nun nach früheren Gesetzen die
Todeserklärung erst nach 30, oder 70,
in Hessen gar nach 10" Jahren erfolgen
konnte, so ist es erklärlich, das die erb'
lustigen Deutschen im Gegen say,zu dem
erblustigen Amerikaner, den lstett Jan
uar, lUoO, kaum erwarten konnten,
um alle mehr als 10 Jahre abwesenden
amerikanischen Verwandten gesetzlich ab
zumurtsen. Tie gerichtlichen Auffor
derungen zu diesem Zwecke stiegen von,
etwa bis dahin öo per Woche, auf öoo
bis 600.
Nach dieser sechsmonatlichen Frist
wurden und werden wahrend, dieser
Zeit Aufgeforderte, die sich nickt gemel
det haben, für toM erklärt, und taufen
de verfielen unter der giftigen Tinte
dem gesetzlichen Tode!
Nach der Todeserklärung folgt, nach
dem dieselbe 30 Tage später rechtskräf
tig geworden, die Vermögenstheilung
unter die nächsten Erben, welche sich ge
meldet haben.
Tas scheint also nun das Ende zu
fein. Doch zum Tröste für unsere
Landsleute in Amerika gisbt es auch eine
gesetzliche Auserstehung. Ties nämlich
ist die Anfechtungsklage gegen die
Erben, welche den BermögensanthcU
unserer Toterklärten erhalten Haben.
Tiefe? Recht verjährt erst 30 Jahre
nach dem Anfalle der Crbt'cbatt.
Die Anträge auf Todeserklärungen
haben nun bedeutend nachgelassen, der
Strom ist wieder in sein normales Ufer
zurück getreten, aber nun kommen die
Bekanntmachungen der Todeserklä
rungen, welche gerichtlich stattgefunden,
und gegen welche obiges Rechtsmittel
noch zusteht.
Aber deshalb sollten die rechtmäßigen
Ansprüche der Tentsch-Amerikaner nicht
auf die lange Bank geschoben, sondern
irisch be.'rieben werden, denn durch die
gerichtliche oder vormundsschaNliche
Verwaltung wird das Vermögen nie
mals größer, und die Teutfchen gehen
immer noch von der Ansicht aus, daß
die Amerikaner doch genug haben und
von Teutschland Nichts haben sollten.
Neueste Depesche».
Cleveland, O.,20. Aug. Gelegent
lich des entsetzlichen Wasserwerktunell
lingliicks (siehe Wochenschau) wurden
nachträglich noch zwei Arbeiter gesun
den, welche fünf Tage lang ohne Nah
rung und Luft, und von giftiger Luft
inngeben, im zerstörten nnd über
schwemmten Tnnell der Rettung harr
ten. Tie Unglücklichen konnten sich
kaum mehr aus den Beinen halten,
und waren entsetzlich abgemagert. Sie
werden jedenfalls mit dem Leben da
von kommen.
Cleveland, 21. Aug. Heute sind
wieder fünf Arbeiter infolge einer Gas
erplosion im TuncU ums ge
kommen.
Pierce City, Mo. 20. Aug Eine
arge Negerhetze halt die Stadt in Auf
ruhr. Nachdem gestern Abend ein Ne
ger wegen des Verdachts der Ermor
dung eines weißen Mädchens gelyncht
worden war, verbrannte der nach Tau
fenden zahlende Mob einen alten Reger,
verbrannte die Häuser von fünf andren
Schwarzen und trieb fämnttlich andre,
hier wohnende Schwarzen aus der
Stadt. Man glaubt, daß der ge?
lynchte Neger unschuldig war.
San Francisco, 20. Aug. Ein
Trio von, der Fälschung von Banknoten
angeklagten Männern wurde hier ver
haftet. Es soll über 1 Million von ge
fälschten Noten von 81—820 von den
Verhafteten in den Vet. Staaten in
Circulation gesetzt worden sein. Letz
tre trugen den Stempel der längst ein
gegangenen Staatsbank von New
Brunswick. N. I.
Des Moines, Ja.. 21. Aug. Die
demokratische Staatsconvention nonn
nirte folgendes Ticket: Gouverneur,
T. I. Phillips Bize-Gov., G. E
Ferguson Suprernerichter, W. P.
Johnson Eisenbahncommissär A. $.
Brice. Tie Kansas City Watform
wurde wieder gutgeheißen.
„Nachrichten und Herold" find die
gelesen sie Zeitung im Staate, da sie
Nachrichten und Spezial Corresponded
zen von allenthalben und über die
Grenzen des Staates hinaus dringen.
•M&zrr .•*..
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Die russische Mammut-Expesttto«.
Wie aus einer Nachricht hervorgeht,
die der Leiter der russischen Crpedition,
die das im äußersten nördlichen Sibi
rien entdeckte Mammut holen soll, an
die Akademie der Wissenschaften in
Petersburg sandte, war die Crpedition
Mitte Juni in Jakutsk eingetroffen,
und von dort reiste sie nach dem über
3000 Werst entfernten Kolvmsk, wo
sie ungefähr Anfang September an
kommen kann. Das Mammut, um
das es sich hier handelt, bildet, wenn
es sich bestätigt, daß bei diesem Thier
jFeH und Fleisch noch gänzlich erhalten
sind, eine i'o große Merkwürdigkeit,
da6 es sich durchaus lohnt, eine Erpe
dition nach dem ungeheuer entfernt lie
genden Fundort zu fcnfcen. Schon öf
ter sind von diesem Thier, einein Ver
treter der Erfindung von einer ent
schwundenen Erdperiode angehörigen
Knochen, in denen sich Mark in solchem
Zustande befand, daß es von Hunden
begehrlich gefressen wurde, ist ein. er»
staunliches Zeichen dafür, wie vorzüg
lich die arktischen Gebiete erhalten, was
vor Tausenden von Jahren ihrem
Schöße übergeben wurde. Bekanntlich
birgt Nordsibirien, vor Allem aber die
Gruppe der Neusibirischen Inseln, ]v
ungeheure Manen von „fosiüem El
fenbein", Zähne des Mammuts, daß
seine Gewinnung einen bedeutenden
Erwerbszweig der sibirischen Händler
oder „Elfenbeinjäger" darstellt und
zum Theil mit dazu beigetragen hat,
die Kenntniß über die wenig bekannter»
Gebiete Nordsiviriens zu erweitern.
Kolymsk, wohin sich die erwähnte rus
sisch« Expedition begeben muß, ist einer
der äußersten Posten im Kolymadi
strict, der ungefähr eine Größe wie
Oesterreich Ungarn, aber nut etwa
5000 Einwohnet hat. Der ganze Han
del zwischen Jakutsk und Sredne-Ko
lymsk geht mittel» Karawanen von
statten, die gewöhnlich vier Monate
brauchen, um den Weg zurückzulegen,
und die Thee, Tabak, Baumwollzeuge
und namentlich Wodki mit sich führen»
Die Russen, die am Kolymaslusse
wohnen, vertheilen sich auf drei Plätze,
nämlich Werschne-Kolymsk, am süd
lichsten gelegen, Sredne-Kolvmsk, den
mittelsten Ort, und Nischne-Kolymsk.
am nördlichsten gelegen. Ungefähr 250
Werst von letzterer Stelle entfernt be
findet sich ein sogenanntes Fort, das
einen Treffpunkt für Handelsleute von
Jakutsk fowie Tfchukt'chen und La
maiten bildet, die Felle und Mammut
zähne verkaufen. Damit die Heimreise
nicht so langweilig wird, erwerben die
Hcmdelsleute hier einige Mädchen, wo
für der Preis ungefähr so viel wie für
ein Rennthier beträgt, aber in Jakutsk
werden die Mädchen wieder an andere
Liebhaber veräußert. Derartige Ka
rawanen sind sehr beschwerlich und ge
fahrvoll, doch auch lohnend, denn jede
Reise bringt 10- bis 15000 Rubel ein.
ein Ergebniß, das in erster Reihe den
Mammutzäbnen zuzuschreiben ist. Das
gute Geschäft gilt indessen nur für die
ruyischen Handelsleute, denn die Ein
geborenen werden hier ebenso wie in
anderen ruitiscben sowie amerikanischen
arktischen Gebieten unter dem Ein
flüsse des Branntweins so übers Ohr
gehauen, daß sie nach Abschluß des
Handels in der Regel noch itt der
Schuld des Käufers stehen.
Bet Wasche Makler«».
In manchen unserer Großstädte, tn
denen die männlichen Waschweiber
aus dem Reich der Mitte besonders
zahlreich sind, hat sich auch in aller
Stille eine merkwürdige Industrie mit
der Zeit herausgebildet. Man kann
die Vertreter derselben als Wäsche
Makler bezeichnen denn sie erwerben
ihren Lebens Unterhalt damit, daß sie
liegen gebliebene Wasche-Packete den
chinesischen Waschonkeln ablausen und
meistens wieder veräußern. Und
Manche so überraschend dies auch
für Viele klingen mag sind auf dem
besten Weg, mit diesem Geschäft zu
reichen Leute zu werden.
Ties hängt mit Umstanden zufam*
men, welche den chinesisch-amerikani
schen Wäschereien vorzugsweise eigen
sind. Ziemlich viele Gelegenheitskun
den gerade dieser Waschanstalten
sind „Wandervögel".welche auf die eine
oder andere Weife, vielleicht weil sie
rasch abreisen müssen, vielleicht weil,
sie im Hand Umdrehen Alles verlo
ren haben oder einfach gestrandet sind,»
vielleicht auck aus bloßer Vergeßlich
keit, ihr Wäfchebündel im Stich las
sen. Der bezopfte Himmelsfohn hebt
dasselbe dreißig Tage auf dem Regal
auf, aber nicht länget wenn es bis da
hin nicht reclamirt ist, verkauft er es
an den ersten Besten, der es haben will,
und zwar berechnet er nur das
Waschgeld. Et ist ganz froh, wenn et
dieses allemal herausschlägt, und küm
mert sich um nichts weiter. Anderer
seits muß der Käufer stets sozusagen
die Katze im Sack kaufen denn nie
wird ihm gestattet, den Inhalt eines
Bündels vorher zu untersuchen. Jn
deß läßt sich natürlich annehmen, daß
in den allermeisten Fällen die betref
fenden Sachen jedenfalls noch Werth
waren, gewaschen zu werden. Der spe
culative Käufer aber rechnet darauf,
daß er im Durchschnitt dreimal soviel
Werth erhält, wie et zahlt. Die Wä
schestücke werden an Matrosen, Far
bige und andere dtrecte Abnehmet, oder
auch an Ttödelläden wiederverkauft.
Es leuchtet ein. daß in einer Stadt, in
welcher eS etliche Hunderte Himmels«
söhne-Wäscketeien gibt, solche Mak
lerei sich gut rentiren kann.
.'tvfc
Nummer 6.
*3

Monson, Staatscommissär von Colo
tado, hat sich erboten, sich mit Tuber-
Gestorben sind: In Bolivar. Tenn.,
General Rufus P. Neely: in Boston
der Hotelier T. Haines Commander
Frederick Wise von der „Mcnocacp"
Abraham Jankau in Cleveland: Rev.
Julius üöoet in Cincinnati: Brauer
M. K. Goetz in St. Joseph. Mo.
5V«*lort».
3uiitr ^alls, Süd-Dakota, Donnerstag, den 22. August 1901.
Sud Dakota.
John Schroeder von der Fullerton
Lumber Co. wurde wegen Ucbcrtrctung
der Iagdgesetzte zu 810 undKoften Der
liriheilt. Hund und Gewehr mußte
et für 83U zurückkaufen.
Frau B. 6» Lovejoy
I a it k i it o it.

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