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23. lahrgang. «nd-Rutzland. Lpezial an die rrka von unieren Natten» in den deuiichen Kolonien. Kleinliedknthal. Lfd-Rutzland. Werthe und Lcser derselben. Es ist schon eine geraume Zeit seit ich das letztemal geschrieden habe, und die Ursache davon ist diese, lch war zwei Monate aus Ferien. Am 4. Februar din ich von hier weggesahren und am 5. 21pril din ich wieder hier angekommen. Ich habe unsere Familie wieder gesund angetrosien, was mich sehr ersreut Hat. WaS die 29itterung andelangt, war das ganze Fruhjahr nicht lobenSwcrth, denn eS war immer so kalt und un- freundlich, datz man nicht arbeiten, viel weniger noch irgendwo hinsahren moch te. denn der ganze Marzmonat und an sangs April war so kalt und windig, datz die Bauern aus den Feldern ohne Pelz oder Mantel nicht arbeiten konn- ten. Auch war oftmals so grotzer Sturmwind, datz er ganze Strohschober umgeworfen Hat, ja sogar manche Hdu ser abdeckte und viele Tacher zerrissen Hat. Auch Hat es durch den Sturmwind grotze Aufregung in unserem Dorse unter den Leuten gegeben. denn durch den Sturmwind wurde daS Wasier im Meer so hin und her geschlagen, datz sich eine grotze Masse Wasier liber die Sandbank in unseren Liman ergotz, so datz beide Steinbriicken. sammt den Salzbasinen, alleS unter Wasier ge' standen ist. Auch haben sich die Ge musegclrten im Unterdorf schon mit Wasier angefuUt, sodatz manche Leute schon slirchteten, es wurde eine Ueber schwemmung geden. Aber dei Nachlatz deS SturmwindeS Hat sich das Wasier wieder etwas zurlickgezogen und somit den hiesigen Einwohnern wenig Schaden gemacht. Nur dem Salzmacher Hat es libe! mitgespielt, sodatz er ein ganzes Jahr kein Sal; ernten wird. Habe auch drei Sterbescille zu ver zeichnen. 1. Andreas Walz; er hin terlcitzt feine Frau ohne Kinder. 2. Theresia Kirchgetzner, geb. Tobler; eS war die Frau des noch lebenden Gott lied Kirchgetzner. 2. Wittwe Helena JohS; alle drei waren in den 70ger Jahren. Auch habe ich noch einen Sterbefall zu berichten aus Sibirien; eS war die Wittwe Marianna Grep, geb. Kraft, die Frau des im vorigen Jahre gestorbenen AlbinuS Gretz; beide waren noch junge Leute und hinterlie tzen keine Kinder. Auf der Heirathsliste stehen und sind schon ausgedoten: Anton Malsam von Joseph mit Eva Masienbeier von Jo seph. Johannes Ott v. Gregor mit Ehristina Johs v. Georg. Jacob Ki fel aus Neukandel mit Rosalia Haag v. Franz. Anton K ocher, du will st wissen wie Michael Rdtzle in Freundschast ist mit den Kochern. Michael Rdtzle Hat unse rem Uletter Benjamin Bogt feine Toch ter zur Ehefrau und der E»nilia ihre Mutter ist doch die Schwester zu unse ren Batern, also sind wir verwandt. Ehristian und Mariana Uhrich haben euren Bries gerade vor meinen Ferien erhalten; denke jeden Tag ans Zurtick schreiben und sobald ich etwas Freiheit habe werde ich euch antworten. Mit der Saat sind unsere Bauern jetzt fertig und arbeiten nun fleitzig in den Weingctrten. Habe auch gelesen, datz die „Post" wieder einige neue Leser erworben Hat von meinen alten Be kannten. was mich sehr ersreut Hat. Grlltzend verdleibe ich euer treuer Mitleser a v e r i u s Kocher. Neu-GliickSthal, Sud-Ruhland. Werthe „Eureka Post"! Mdchte auch ivieder einige Zeilen durch eure Maschi ne einriicken lasien, denn es freut mich jedeSmal wenn ich die „Post" bekomme und finde einen Bericht darin von mei nen bekannten Landsleuten in Amerika. Und so wird es ihnen auch gehen, denke 10. April 1912. 15. April 1912. ich. wenn sie etwas hdren von dem Ort wo klnst ihre Wrege stand. Nun. zum ersten, was die Witterung andelangt. so haben wir dis jt fet immer sehr rauhes und kaltes 29etter gehadt. mitunter so gar mit starkem Frost, sodatz die Aus saat ziemlich gelitten Hat. WaS die Weinderge andelangt. so weisen sie auch nicht auf eine gute Ernte hin, denn sie sind trocken von oben. Mdchte auch wissen lassen datz bei uns, in unsereut Nachburdorfe, eine bose Krankheit herrscht. eigentlich der Typhus; fast in jedem Haus liegen Kranke. Gestorben sind dis jetzt von den Bulgarenbuben der zweite, Jwan genannt. Er war nur acht Tage krank. Die leptausgewanderten Zibulsker wer den ihn ja gekannt haben. Es war ein sehr braoer und stiller Mensch, und ich hatte ihm noch gerade ehe er sich legte zwei Tessjatinen Land gegeben fiir Welschkorn. Jetzt braucht er es nicht mehr. ES ist eden immer so. der Mensch denkt und Gott lenkt. Weiter will ich-noch dekannt machen, datz zwei junge Leute auf den Gedanken gekommen sind. datz es nicht gut ist, datz der Mensch allein sei, nctmlich Wilhelm Wagner (Gottfried's Sohn) von Hosi nungsthal mit Friedericka Walth (Jo hann Balthasar's Tochter). Wunsche ihnen viel Gluck zu ihrem Borhaben, denn was das Frauenzimmer anbe langt, ist sie ein sehr braveS und stilles Madchen. Mdchte auch noch berichten, datz über den Mord auf Metzger's Ehutor immer noch nichts Klares ist; den Tawa Hat man wohl fort, aber ob er schuldig ist oder unschuldig, das weitz Niemand. Mdchte doch einmal Licht in diese Sache kommen. Soeben Hat man mir die Kunde ge bracht, datz man in unserem Nachbar dorf Broschaivanofka einem gewissen Bitz vergangene Nacht zwei Pferde ge stohlen Hat. und datz letzterer sofort nach Odesja gesahren ist um einen Polizei hund zu holen und die Tiebe aussindig zu machen. Biele Leute von hier sind hingefahren um diesen merkwurdigen Hund zu schen. In Rutzland ist leider immer noch folgendes an der Tages oronung: Rauben, Morden und Steh len. Auch einen Grutz an die Gebruder Walth und F. Scheusiele; war kurzlich bei eurem Bruder Johann und sagte ihm er soll sich die „Eureka Post" de stellen, denn es ist eine gute Zeitung. Da sagte er, ich wlirde sie schon bestel len, aber ich habe doch zwei Briider und drei Schwager in Amerika, wenn sie recht denken wurden, konnten sie mir sie schicken. Nun bitte ich euch, seid so gut und schickt sie ihm wenn ihr wollt; er wird es, soviel ich an ihm gemerkt habe, nicht umsonst wollen. Ehristian Bauer. Bom Schwarzmkkrftrandc. Sud-Ruhl. Sobald im Fruhjahr die Saat be stellt ist, fiingt bei dem Bauer auch die Sorge an um deren Gedeihen und feine Stimmung wechselt mit der Witterung; am rosigsten ist diese beim grdtzten Treck wetter. An diesem Hat es bis heute. den 18. April, gerade noch nicht gefehlt. doch war die Luft grdtztentheils unverhalt niSmlltzig kalt und die Stllrme wuthe ten abwechselnd aus allen Himmelsrich tungen fast ununterbrochen bei Tag und Nacht, was fllr die jungen Saaten und den Graswuchs schlldlich war und sie im Wachsthume aufhielte, das fur diese vorgeschrittene Zeit etwas mehr ent wickelt sein sollte. Trotzdem kann man sagen, datz die FrllhlingSsaaten ziemlich normal sind, doch bei dem Winterweizen ist der Unterschied so grotz, datz man sagen kann: gut, mittelmatzig und schlecht. Am geringsten ist der vergan genen Herbst schon Ende August zuerst gescite, der damals aIS der beste galt; der Ende September in den Boden kam, ist gut, wenigstens defriedigend und die letzte Saat auch noch mittelmcktzig. Bon der sruhen Herbstsaat ist die Hcklfte be reits umgepflllgt und das Land unter Mais oder Gerste genommen. Die Weide. die von Jahr zu Jahr Vureka, McPtzerson Vo., LL-*Dakota, den 23. Mai 1912. Lin Maientraum. So naht ihr wieder, holde Fruhlingstage, Bon neuem Hat die sich verjungt, Und wie vom Marchenland die duft'ge Sage, Ein Traumbild mir in meine Seele klingt. TaS war gewist ein sel'ges, snhes Traumen, Dies Liebesgliick im gold'nen Mar, Und unter bluthenschnee-bedeckten Baumen Ging gleich dem Fruhlingshauch der Tag vorbei! Und wieder bliiht und dnftet heut der Flieder, Und wieder singt im Strauch die Nachtigall, Toch heute sind es keine Liebeslieder, Nnr Wehmutsschmerz bringtmir der suszeTchall. Und wieder sauselt'6 in den Zweigen, Gerade wie an jenem Fruhlingstage; Sonst rings umher nur tiefes Schweigen, Im Herzen nur die eine stumme Klage rrrmmmwn immer mehr deschnitten wird, ist fur den Augenblick nicht gerade schlecht, aber doch manches zu wllnschen ttbrig. Bieh und Pferde sinden darauf noch nicht geniigend Nahrunq und bedurfen noch der Nachsutterung im Stall. Nun, man darf hosien, datz in einem Monat der Klee kommt, von dem jeder desiere.' Wirth bereits ein oder zwei Stiickchen Hat. Weinreben. meistens zwei- und drei jahrige, aus amerikanischen Unterlagen veredelte, werden recht viel gepflanzt an Stelle der von der Reblaus vernichteten, meistentheils desiere, edlere Sorten und auch mehr Tischtrauben als man in den ' alten Weingarten hatte. Leider bege-' hen die meisten Gemeinden den Fehler, datz sie zur Anpflanzung der Reden gu tes Land anweisen. wllhrend zum Bei spiel alte Steinbruche, Sand- und Leh mgruben, Steinboden und Geroll besser waren. Der Obstbau ruckt bei den Deutschen nicht von der Stelle. Selten Hat je mand genitgend Obst zum eigenen Be darf, der ja sehr gering ist, da der Ko lonist Fleischkost aller anderen vorzieht. Die meisten Bauern haben keinen, eige nen Obstbaum und begnugen sich da mit, datz sie ihren Kindern im Lause des Sommers und Herbstes einige Pfund Kirschen, Aprikosen, Birnen oder Aepfel kaufen. Die Bienenzucht findet immer mehr Berbreitung.namentlich in Sitdbessara bien, von wo jahrlich bereits Tausende Pud Honig ausgefiihrt werden, nach Deckung des ortlichen GebraucheS, der nicht gering ist, da man ihn rob genietzt, zu Backwerk verwendet und in Bauern kreisen als Arznei, als eim Art Univer salheilmittel ansieht. Die Kopszahl des RindvieheS ist in der Abnahme begriffen und die Rasse wird auch nicht besser. jedoch die der Pferde, welche heute im Gegcntheil zu fruheren Zeiten in Bessarabien vorziig licher sind als im sudlichen Theile des Ehersonschen Gouvernements. AlleS in allem man kann zusrieden sein. Geregnet Hat es und wckrmer ist's auch. Raimund. In Jelisawetgrad, Rutzland. wnrde eine landwirthschaftliche Ausstellung erdfinet. Die Abtheilungen sur Bieh und landwirthschaftliche Maschinen sind sehr reichhaltig. Ter Zar kommt. Am 26. Mai soll der Kaiser seit acht Jahren zum ersten Male wieder in Mos kau sein, eine pietcktvolle Pflicht zu er fullen, das Denkmal seines Baters, des Lieblings der Morskowiter, einzuwei hen. Moskaus Name Hat unter Nikolaus 11. bei Hofe keinen guten Klang erhal ten. Als man ihn in der alten Kro nungskirche im Kreml am 18. Mai 1896 mit dem beiligen Oel gesalbt und mit de.: Symbolen semer zarischen Ge walt geschmuckt hatte, jrarven Tausende neugieriger Bauern aus allen Gouver nements Rufilands, die zum Empfang der kaiserlichen Gnadengeschente in mit hevvller Wanderung herbeigepilgert waren. auf dem Ehodinskifelde, erdruckt bei der furchtbaren Panik, die insolge schlechter Organisation ausgedrochen war. Augenzeugen erzllhlen noch heute mit Entsepen von dem Anblick, den das Leichenfeld bot (es lag in nachster Nahe der pikantesten Bergnugungsstatten an der Petersburger Ehausseej.Zerstampft. erdruckt, erwllrgt, vom Nebenmann in sllrchterlicher Todesangst ermordet, mit zerrissenen Leibern und gebrochenen Gliedern, lagen ergraute Manner im armlichen gesiickten Kittel und junge Burschen, die sich zu Spiel und Tanz n.it Bcindern und Rosetten geschmuckt hatten, Mlltter mit den Kugelrund in buntem Kleidchen gepolsterten Kindern und Greisinnen, die in der krampfhaft geballten Hand noch das theure Anden ken des Tages, den Zarenbecher, hiel ten. Auf Bauernkarren und den Bret terwagen der Feuerwehr fuhr man die Hekatomken zu den Massengrllbern. Bon Nikolaus dem Zweiten aber er zckhlt man, dafi er am Abend des Ta ges, der ihn auf den Thron deS Dop peladlers hob, bei der Kunde von dem schweren Unglllck, das bittern Wermuth in die FesteSfreude gsh. herzzerbrechend weinte. Im Februar 1905, nach den schweren Niederlagen gegen den ctufiern Feind, regte sich der unruhige Geist der Moskowiter mehr und mehr, als ersteS Opfer der Revolution fiel der Onkel deS KaiserS, Grotzfirrst Sergius, der Gatte der Schwester der Kaiserin Aler andra, Prinzessin Elisabeth von Hefien. Ein Gedentstein in Form eineS KreuzeS im Hofe des Kreml, dicht vor der AuS fahrt durch die Nikolskipforte, zeigt die Stelle, wo der Uebergestrenge von einer Bombe zerrisien wurde. Bergefien Hat mati aber vor allem nicht, datz im Herbst 1905 Mostau der Sitz des General ftreitS war, der daS gefammte dsientliche Leben RutzlandS zum Stillstand brachte und anscheinend das Morgenroth aller dlutigster Ereignisse sein sollte. Das Regiment Semjanow mutzte aus Pe tersburg herbeigerufen werden, um im Kampf mit sanatifierten Landleuten ruhmlose Lorbeeren zu ernten. Und wieder weinte der Kaiser mit den glite vollen Augen Über Mostau, daS das Heiligthum des Rusien sein soll. Nun wird Nikolaus seit langem zum ersten Male wieder seinen Einzug in den Horst der russischen Macht halten. Mostau riiftet sich zum Empfang. Die autzerordentlich tuchtige und von mo dernem Geiste erfullte Stadtverwaltung gibt der Stadt ein neues Gewand. Schon sind die Ldcher im Pflaster der Hauptstratzen, die der Kaiser durchfah ren wird, nicht mehr ganz so tief, die Stdtze fur den Jnsassen einer Miet droschke nicht mehr ganz so fuhlbar. Das Reinemachen und Anstreichen der Autzenseiten der Hciuser Hat seit Mona ten begonnen. Alle Thlirme der Kreml mauer sind neu auflakiert worden und tragen Geruste um ihre rothen Ziegel mauern und griinen Glasurdctcher, selbst das alte Zisserblatt an der Uhr der Er loserkirche Hat hubsche neurothe Zahlen auf feinein schwarzen Grunde erhalten, und auf dem ehrwllrdigen Glockenthurm Jwan Weliki sind angeseilte Kupfer schmiede thatig, die goldenen Kuppel dllcher des Bauwerks des Tataren Boris Godunow im neuen Glanze erstrahlen zu lassen. Wie goldene Niisie fiir den Weihnachtsbaum, sind die riesigen Kreuzblumen, die auf verschiedenen Thiirmen in Form von zweifach ge kreuzten Toppeladlern thronen, neu bronziert und leuchten und flimmern in der Fruhlingssonne in der Borfreude der Kaisertage. Toch im revolutionllren Mostau denkt man nicht nur an Glanz und Freude, sondern viel mehr an daS un terirdische politische Leden, an die dunkeln Gange, deren wenige Auslasse ans Tageslicht man zwar verschllttet Hat, in denen es aber nach wie vor un heimlich schleicht und kriecht und schafft und hammert und vorbereitet, um bei gelegener Zeit mit neuen Blut thaten zu schccckcn. Fiir die Behdrden ist die Erwartung des Kaisers eine Zeit fieberhaft nervoser Arbeit fiir die Sicherheit des Herrschers. Der allerge ringste Theil all dieser Thlltigkeit wird bemerkbar, der groste Theil steigt in jene minierenden Tiefen hinab, um den unterirdischen Kraften durch Gegenmi nen entgegenzuwirken. Auch sonst merkt man noch mit Schaudern, wie ganz anders hier der Ruf wirkt: Der Kaiser kommt. Am Tage meiner Ankunft im Hotel erscheint ein Polizeioffizier in meinem Z.mmer unangemeldet, so dah ich kaum habe, mich einigermasten anzukleiden. Sehr hdflich, aber auch sehr nachdrucklich ersucht man mich, einen Moskowiter Biirger zu meiner Legiti mierung zu nennen. Ich nenne einen deutschen Reichsbeamten, der Offizier bedauert aber, dies geniige ihm nicht. Auch meine Bersicherung, ich reiste in wenigen Tagen wieder ab, vermag mich nicht von jedem Berdacht zu reinigen, und so habe ich denn daS angenehme und auch sehr fuhlbare Bewusitsein, dauernd unter polizeilicher Beobachtung zu stehen. Ein Gluck, datz ich in MoS kau nicht erkrankte. Denn ganz beson dere strenge Matzregeln sind zur Ueber wachung der Krankenhauser gettofien. Mufsen doch alle Abtheilungen fiir weibliche Krante melden, datz sich unter ihren Patienten keine Mcknner einge schlichen haben. In den Strasten, die der Kaiser unbedingt benutzen muh, werden tckglich Revisionen der Wohnun gen und besonderS der Lckden vorge nommen, und schwer kontrollierbare Rctume sind schon seit geraumer Zeit polizeilich versiegelt. AIS Merkwllrdig teit sei erwckhnt, datz dei einem Jmpor teur von Spielsachen Hahne fiir Kin» dersiinten als verdachtig bis auf weite res descklagnahmt wurden. Nachrichten, dah diese und jene Straste sich auch fiir den Besuch deS Kaisers mit Flacken schmuck, Sandbestreuung usw. riisten soll, werden absichtlich verbreitet. Mit einem Worte: das sonst so ganz und gar nicht nervbse. pomadige gemitthliche Mostau zittert und freut sich, freut sich vor allem, wenn daS Fest glitcklich ver laufen ist und wieder die tiefen Ldcher im Stratzenpflaster Schlamm, Schmutz und feine Wohlgerliche, aber auch das alte gemitthliche Nitschewo regieren. Nachste Woche (der Tag ist noch nicht bestimmt) findet die Hochzeit Eddie Masheks in Lowry mit Frl. Rosit Rittel, einer Tochter Tavid Rittels daselbst statt. Die Familien lakob Becker, Theo bald PleiniS, Ehristian Schilling und Heinrich Sonnenfeld verzogen am Tien stag auf ihre Claims westlich vom Missouri. Auch Jacob Bauder jr. (ledig) zog mit ihnen. Frau Jacob Schctfer und Kinder von Tolstoy sind in Java dei Eltern und Grotzeltern, Herrn und Frau Gottfried Zweigardt, zu Gaste. Sie werden bis nach der Hochzeit von Frl. Elisabeth Zweigardt mit Eduard Pretzler von Tolstoy, welche am nllchsten Dienstag stattfindet, hier dleiben. Herr und Frau Heinrich Hein, siid westlich von hier, seierten am Samstag Abend ihre silberne Hochzeit. Die Scheune Johann Baniks wurde am Mittwoch Nachmittag von Feuer zerstdrt. DasGebaude war 14x16 Futz grotz und war mit Heu angeflillt. Keine Bersicherung. Ein Ziindholz in den Hgnden spielender Kinder war die Ur sache des Feuers. Frl Evaline Bauer kehrte am lehten Tonnerstag nach Eureka zuriick, nach dem sie hier mehrere Wochen Besuche gemacht und den Hochzeiten ihreS Bru ders Johann und ihrer Schwester Otti lia mit beigewohnt. Nach kurzem Leiden, herbeigefithrt durch einen Unsall, den er sich am 17. April zugezogen, verstarb gestern, aIS am 9. Mai, um vier Uhr nachmittags, Ehristian Schlaht, ein alter und hoch geachteter deutscher Siedler unsereS Eountys. Derselbe wurde am 22. Te zember, 1859, in Neudorf, Slld-Rutz land, geboren, brachte sein Alter also auf 52 Jahre. In den Ehestand trat er im Oktober 1880, mit Maria Kir schenmann, welcher Ehe zwvls Kinder entsprangen, von denen acht den Bater überleben. Im Jahre 1892 wanderte die Familie nach Amerika aus und lietz sich in Walworth County, zehn Meilen norddstlich von Java, nieder, und wo sie seitdem gewohnt Hat. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag, unter AmtS waltung Pastor G. KirchdSrferS, auf dem Gottesacker der Gllicksthaler luthe rischen Gemeinde im Ostende des Coun tyS. statt. Neben einer trauernden Wittwe und feinen ihn itberlebenden acht Kindern, hinterlcttzt der Berstorbene acht Enkel. eine Schwester in Rutzland, und drei Briider, von denen einer in Rutzland, einer dei Hosmer, S. D., und einer in Nord-Dakota wohnt. Am 17. April war der Berstorbene in Sel by, um Saatgetreide zu holen. Beim Fahren über ein schlechtes Bahngeleise wurde er vom Wagen geschleudert, wo bei ihm mehrere Rippen eingedriickt wurden. Aerztliche Hiilfe wurde herbei gerufen und er konnte bald wieder sei nen Geschaften nachgehen. Kurz nach her jedoch trat Lungenentzlindung ein, welcher er erlag. (Java Herold.) Peter Becker aus der Lehr Nachbar schaft kam am Samstag nach Ashley und beschwor einen BerhastungSbefehl gegen Heinrich tz. Becker, den er an klagte, ihm mit Erschietzen gedroht zu haben. HilfSsheriff Goll ging noch am selben Tag hinauS und holtr den An geklagten nach Ashley, wo am Dienstag ein BrrhSr vor FriedenSrichter Nolan ftattfinden sollte. Da aber der Klitger nicht erschien, wnrde der Fall von Herrn Nolan niedergeschlagen. (Ashley Republikaner.) Rrrwmer 11. Java. Lud-Takota. Ashley. Nord-Takota. **u 11 I * ' JI f * r„